Vor allem Bürgermeister Hermann Niediek hatte vor der Kommunalwahl im März oft betont, dass er sich im neuen Ratsgremium ein friedliches Miteinander wünsche. Es knirscht aber doch gewaltig. Der Haushalt wurde nicht einstimmig beschlossen (wir berichteten) und auch bezüglich der Aufwandsentschädigungen der Bürgermeister gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Meinungsverschiedenheiten.
Wie Niediek bekannt gab, beläuft sich seine monatliche Aufwandsentschädigung auf 3000 Euro. Das sind 225 Euro mehr als Helmut Schwappach bekam, als er für einige Monate die Geschicke der Gemeinde leitete. Der zweite Bürgermeister erhält 450 Euro, der dritte Bürgermeister 225 Euro.
Bisher war der dritte Bürgermeister bei der Aufwandsentschädigung leer ausgegangen. Bei der desolaten Haushaltslage, in der man nach den Ausführungen von Markus Schorn ja steckt, könne man sich eine Vergütung des dritten Bürgermeisters eigentlich gar nicht leisten, so Schwappach. Worauf Klaus Wichler betonte, dass ein aktiver dritter Bürgermeister die kleine Aufwandsentschädigung mehr als wert sei.
Kommunikationspanne?
Für eine besonders heftige Auseinandersetzung sorgte jedoch der Weg zur Kläranlage in Fitzendorf. Hier war vom Bauhof und von der Firma von Gemeinderat Michael Krug mit Bauschutt versetzter Humus aufgebracht worden. Krug erklärte nun, dass er künftig nicht mehr für die Gemeinde tätig sein werde. Er habe lediglich einen Auftrag ausgeführt und die Anweisungen des Bürgermeisters befolgt – also gemeindeeigenen Humus auf gemeindeeigenen Grund aufgebracht. Worauf der Rathauschef erklärte, dass er über den Zustand des Humus nicht informiert gewesen sei. „Du als Bauunternehmer hättest aber sehen müssen, dass der Humus mit Bauschutt versetzt ist und für diesen Zweck nicht taugt“, so Niediek.
Inzwischen haben die Mitarbeiter des Bauhofs den Weg nochmals abgesammelt, und somit dürften zumindest die Fitzendorfer jetzt zufriedengestellt sein.
Helmut Schwappach beschwerte sich, dass er im Internetauftritt der Gemeinde immer noch als Ansprechpartner aufgeführt sei. Ebenso fehle das Grußwort des ersten Bürgermeisters. Wie Markus Schorn erklärte, werde der neue Internetauftritt der Gemeinde in Kürze an den Start gehen. Hier habe es urlaubsbedingt eine Verzögerung gegeben.
Abschließend bat Bürgermeister Niediek Michael Krug, einen Termin für ein Einweihungsfest des Leuzendorfer Sees zu finden. Außerdem müsse noch der Steg durch ein Geländer gesichert werden. Krug erklärte, dass es mit dem Fest vor September/Oktober nichts werde; aber er wolle sich um einen geeigneten Termin kümmern.
Es gab aber auch eine Reihe von einstimmigen Beschlüssen im Verlauf der jüngsten Gemeinderatssitzung. So wurde einem Zuschuss zur Pflege von Straßen und Gräben der Jagdgenossenschaft Gemeinfeld zugestimmt. Sie erhält 15 Prozent auf die tatsächlichen Kosten. Veranschlagt wurden zunächst 3550 Euro.
Des Weiteren gab es grünes Licht für alle vorliegenden Bauanträge. Somit dürfen Alexandra und Ralf Gleichmann die Leistung der landwirtschaftlichen Biogasanlage in Hohnhausen erhöhen. Monika und Mathias Grimmer können in Leuzendorf eine Lagerhalle errichten, und Uwe Stühler kann in Gemeinfeld ein Sanitärgebäude bauen.
Bürgermeister Niediek darf ohne Rücksprache mit dem Gremium grünes Licht für den geplanten Küchenanbau des TSV Burgpreppach geben, sobald die genehmigungsreifen Pläne vorliegen.