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Jesserndorf
Krötensammler: Nachtaktive Juniorranger auf Amphibientour in Jesserndorf
Katja Winter besuchte mit ihren Schützlingen den Krötensammler Thomas Friedrich.
Foto: Wolfgang Aull | Katja Winter besuchte mit ihren Schützlingen den Krötensammler Thomas Friedrich.
Wolfgang Aull
 |  aktualisiert: 29.03.2024 02:49 Uhr

Gut vorbereitet traf sich kürzlich Rangerin Katja Winter mit einigen ihrer Schützlinge zu einer Amphibienwanderung, um die wertvolle Arbeit des "Krötensammelns" zu thematisieren. Eine nicht ganz ungefährliche Aufgabe, weshalb die Eltern das Geschehen mit wachsamen Augen begleiteten.

Schon seit Ende Februar rückt der 57-jährige Thomas Friedrich als "Krötensammler" des Bund Naturschutz Ebern zweimal täglich aus, um in Jesserndorf den krabbelnden Wesen über die Straße zu helfen. Deren Hochzeitsreise soll der Vermehrung den Weg ebnen, und nicht platt gefahren auf der Straße enden. Allen voran die Erdkröte, aber auch der Laubfrosch, der Grünfrosch, der Grasfrosch, der Bergmolch, der Teichmolch, der Kammmolch und der Feuersalamander.

Weibchen sind oft die größeren Wesen

Für die Gruppe war zunächst Kartenspiel angesagt, um die verschiedenen Amphibien kennenzulernen. Winter erklärte den Kindern, dass die Frösche, Kröten und Co. das gleiche Ziel verfolgen. Sie wollen genau dort, wo sie selbst eins das Licht der Welt erblickt haben, für Nachwuchs sorgen. Zuweilen geschehe dies im Huckepack, das kleinere Männchen sitze auf dem Rücken seiner "Erwählten". "In der Tierwelt sind oft die Weibchen die größeren Wesen, weil sie in ihrem Körper die Jungen beherbergen müssen", so die Rangerin. Die Wanderung der Amphibien verlaufe von ihrem Wohnort gen Geburtsort, und später wieder zurück.

Fazit des Abends: Kalt war es. Und verregnet.  Keine Amphibie war deshalb unterwegs. Die Kinder hatten trotzdem Spaß.
Foto: Wolfgang Aull | Fazit des Abends: Kalt war es. Und verregnet.  Keine Amphibie war deshalb unterwegs. Die Kinder hatten trotzdem Spaß.

Die Hilfe der Krötensammlerinnen und -sammler sei dringend notwendig, denn äußere Umstände machen den kleinen Lebewesen das Leben schwer. Insbesondere der Klimawandel trockne den Lebenstraum der feuchtebedürftigen Erdbewohner aus. Auch das Nahrungsangebot, zumeist Insekten, nehme ab. Auch Neubaugebiete, die die Wanderwege der Tiere durchschneiden würden und die fehlende Rücksichtnahme vieler Verkehrsteilnehmenden mache den Amphibien das Leben schwer.

Die Kinder hatten trotzdem Spaß

Nach der Erklärrunde setzte sich die Rangerfamilie in Bewegung, in zwei Gruppen, nach rechts und links entlang der Straße. Auch die nasskalte Witterung konnte die Stimmung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht trüben. Ebenso, dass an diesem Abend dann keine einzige Amphibie unterwegs war.  Zu kalt, "da unterbrechen sie die Reise und graben sich irgendwo ein", erklärte Thomas Friedrich den Interessierten.

Katja Winter hatte jedoch bereits im Vorfeld mehrere Kröten in einem Eimer gesammelt. Die Rangerin leerte den Eimerinhalt in den Weiher. Enttäuscht waren die Kinder nicht: "Die Katja hat doch gesagt, es ist immer spannend in der Natur."

 
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