
In puncto Schlösser und Burgen gehört der Landkreis Haßberge sicherlich in die Spitzengruppe der bayerischen Landkreise. Alleine im Norden des Landkreises gibt es 15 Schlösser, acht Ruinen, eine Burg, den Landschaftspark der Bettenburg und mit Hofheim, Königsberg und Ebern drei Altstädte mit historischen Gebäuden. Darauf verwies Burgenwinkelmanager Dr. Alexander Blöchl am Freitag anlässlich der Auftaktveranstaltung zum 15-jährigen Jubiläum des Deutschen Burgenwinkels im Schloss Burgpreppach.
Der Zweckverband "Deutscher Burgenwinkel" wurde zum Jahreswechsel 2009/2010 mit dem Ziel gegründet, die Region in und um den nordöstlichen Teil des Landkreises Haßberge touristisch aufzuwerten, sagte Landrat Wilhelm Schneider. Zu den Verbandsmitgliedern gehören der Landkreis Haßberge, die Städte Ebern, Königsberg und Hofheim, die Märkte Maroldsweisach, Burgpreppach und Rentweinsdorf, sowie die Gemeinden Pfarrweisach und Untermerzbach.
Das Herzstück ist das Infozentrum in Altenstein
Das Herzstück des Deutschen Burgenwinkels bildet das Burgeninformationszentrum in Altenstein. Dort können Besucherinnen und Besucher mit interaktiven Museumselementen das Mittelalter spielerisch entdecken und ihre Reise durch den Burgenwinkel planen. Schulprojekte, Kindergartenausflüge und Hochzeiten bringen Leben in die alten Gemäuer. Zum Konzept gehören auch der Mittelaltermarkt in Ebern oder die Burgkonzerte. Zwar könne man die Anzahl der Burgbesucher nicht messen, so Schneider, aber es wurde festgestellt, dass die Anzahl der Unterkünfte seit Gründung des Burgenwinkels anstieg.

Zum Erfolg des Burgenwinkels trügen auch Kooperationen mit dem Deutschen Burgenmuseum auf der Veste Heldburg und der Veste Coburg bei. Positiv wirke sich auch der anstehende Bau des Naturparkzentrums in Königsberg aus, der die Burgen als kulturelles Erbe weiter in den westlichen Naturpark bringe und somit eine Verbindung vom Abt-Degen-Weintal zum Deutschen Burgenwinkel herstelle.
Viele Veranstaltungen geplant
Einen Ausblick auf geplante Veranstaltungen im Jubiläumsjahr gab der Erste Vorsitzende des Zweckverbands Deutscher Burgenwinkel, Maroldsweisachs Bürgermeister Wolfram Thein: am Sonntag, 18. Mai, findet im Landschaftspark Bettenburg bei Hofheim das mittlerweile über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Waldkonzert statt.
Eine Woche später ist am 25. Mai der zweite Burgenwinkelwandertag geplant, eine Sternwanderung mit der Burgruine Raueneck als Ziel. Am Sonntag, 6. Juli, ist der Burgenwinkel auch am Tag der Franken in Haßfurt präsent. Am Tag des offenen Denkmals im September wird die Burgruine Altenstein wieder zur Kulisse des Burgkonzerts.

Zahlen zum Burgenwinkel präsentierte Burgenwinkelmanager Blöchl: Die Gesamtinvestitionen in das Projekt bezifferte er auf rund eine Million Euro in den vergangenen 15 Jahren. Der Mammutanteil fällt auf das Burgeninformationszentrum in Altenstein mit 669.000 Euro. Das Projekt wurde mit 448.000 Euro durch LEADER-Mittel gefördert. Die Kulturstiftung Unterfranken zahlte 131.000 Euro. Der Eigenanteil des Landkreises und der Kommunen betrug 421.000 Euro.
Rund 84.000 Gäste
Das Burgeninformationszentrum verzeichnete an etwa 2400 Öffnungstagen rund 84.000 Gäste. Die Einnahmen betrugen rund 180.000 Euro. Zehn Waldkonzerte, drei Burgkonzerte, zwei Burgenwinkelfeste und der erste Burgenwinkelwandertag lockten über 1800 Gäste an.

Einen besonderen Anteil an der Entstehung des Burgenwinkels hatte Burgenforscher Dr. Joachim Zeune. Im Jahr 1995 habe ihn der damalige Landrat Rudolf Handwerker um Rat gebeten, wie man die Burgen attraktiver machen könne. In seinem Vortrag ging Zeune auf die Historie der Burg Lichtenstein ein – eine der "besterforschten Burgen Deutschlands." Kreisheimatpflegerin Christiane Tangermann referierte über die Zerstörung der Bramburg und der Burg Raueneck, die sich an der Grenze der Fürstbischöfe von Bamberg und Würzburg aufgerieben wurden.