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KNETZGAU
Konzept für Kernwegenetz erstellt
Zukunftskonzept: Ob eines Konzeptes für die Kernwegewirtschaftsnetze sind die Kommunen der „Lebensregion+“ zukünftig fähig, Wege auszubauen und Fördergelder zu akquirieren. Im Bild, von links: „Lebensregion+“-Sprecher Thomas Sechser (Bürgermeister der Gemeinde Oberaurach), Managerin Ulla Schmidt, Xenia Veeh (Projektleiterin der BBV LandSiedlung, rechts) sowie die Vertreter der Kommunen und der BBV LandSiedlung.
Foto: Christiane Reuther | Zukunftskonzept: Ob eines Konzeptes für die Kernwegewirtschaftsnetze sind die Kommunen der „Lebensregion+“ zukünftig fähig, Wege auszubauen und Fördergelder zu akquirieren.
cr
 |  aktualisiert: 24.09.2015 16:28 Uhr

Der anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft und die veränderten Mobilitäts- und Freizeitbedürfnisse haben die Anforderungen an das landwirtschaftliche Wegenetz verändert. Die Kommunen der „Lebensregion+“ (ehemals ILE südlicher Landkreis Haßberge) hatten ein Konzept für die Kernwegewirtschaftsnetze in dieser Region bei der Landgesellschaft BBV LandSiedlung in Auftrag gegeben. Dieses Konzept dient als Basis, um die beteiligten Kommunen zukünftig zu befähigen, Wege auszubauen und Fördergelder zu akquirieren. Im Rahmen der jüngsten Sitzung der „Lebensregion+“ im Ratssaal Knetzgau überreichte Projektplanerin Xenia Veeh nun das ausgearbeitete Konzept für das Kernwegewirtschaftsnetz.

Das vorhandene Wegenetz sei nicht für die heutigen landwirtschaftlichen Fahrzeuge (bis zu 40 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht) ausgelegt, erläuterte Xenia Veeh. Zudem seien viele Wege auf Grund ihres Alters einfach verbraucht. Und die Wege seien meist nicht gemarkungsübergreifend angelegt. Maschinenringe, Lohnunternehmen und Abfuhrgemeinschaften würden aber überregional arbeiten. Zudem sei die Zunahme des Verkehrs größtenteils auch auf den ländlichen Wegen spürbar. Mit zunehmendem Alter würden die Erhaltungsaufwendungen wegen Abnutzung, Ausmagerung und Überbelastung steigen.

Und die Anforderungen für touristische Nutzung (Radfahren, Walking oder Reiten) würden sich teilweise nicht mit dem derzeitigen Zustand der Wege decken. Dazu komme, dass es den Trägern zunehmend schwerer falle, die notwendigen Pflegmaßnahmen an den vorhandenen Wegen zu finanzieren, führte Veeh weiter aus.

Das Projektgebiet für die zehn beteiligten Kommunen liegt zwischen den Haßbergen und dem Steigerwald. Das Maintal liegt als zentrale Achse in der Mitte des Projektgebietes. Ziel für die Erstellung eines Konzeptes sei es gewesen, für die moderne Landwirtschaft ein Wegenetz zu schaffen, das den gestiegenen Anforderungen genüge, wie die Projektleiterin erklärte. Ausgehend von den vorhandenen übergeordneten Straßen (Bundes-, Staats- und Kreisstraßen) und unter Einbeziehung der vorhandenen Gemeindeverbindungsstraßen wurde, beginnend auf Gemeindeebene, in einem Abstimmungsprozess das Wegenetz so lange mit Kernwegen verdichtet, bis eine Maschendichte von circa eineinhalb bis zwei Kilometern gegeben war. In örtlichen Workshops wurden diejenigen Wege lokalisiert, die heute und auch in 20 Jahren für die Landwirtschaft und die Freizeitnutzung übergeordnete Bedeutung haben.

In einem Arbeitskreis mit Vertretern der Kommunen und Fachbehörden (ALE, AELF, Landratsamt) und des Bauernverbandes wurden die Kernaussagen zum nötigen Ausbaustandard oder zur Ausgestaltung von Einmündungen, Kurvenradien oder Ausweichstellen gefunden. Die Planer der BBV LandSiedlung haben aus den Ergebnissen ein Konzept erstellt, das nun flächendeckend für den südlichen Landkreis Haßberge eine Netzstruktur darstellt, welche die landwirtschaftlichen Wege mit übergeordneter Bedeutung bezeichnet.

In einem weiteren Arbeitsschritt wurden diejenigen Wege, die nun Teil dieses ergänzenden ländlichen Kernwegenetzes sind, vereinfacht bautechnisch untersucht, es wurde eine grobe Kostenschätzung erstellt, und die Kernwege wurden aufgrund ihres derzeitigen Zustandes in drei zeitliche Umsetzungshorizonte gegliedert.

Umgesetzt werden könne der Ausbau der Wege über ein Verfahren der Bodenordnung oder über eine reine Fördermaßnahme für die beantragende Gemeinde, so Veeh. Bei der Bodenordnung sollte vorzugsweise ein schnell wirksamer und umsetzbarer Verfahrenstyp gewählt werden.

Fazit: Für das Gebiet „Lebensregion+“ wurde ein abgestimmtes ländliches Kernwegenetzkonzept erstellt, das als Rahmenplan für die Träger der ländlichen Entwicklung in punkto regionales Wegenetz dient.

 
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