Langsam kehrt wieder Normalität ein. Immer weiter werden die Ausgangsbeschränkungen gelockert. Gaststätten können seit einiger Zeit wieder öffnen und nun kommen auch die Kinos dazu. Sicher kann man immer darüber streiten, warum in machen Bereichen mehr und schneller gelockert wird als in anderen, und ob hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Zumindest lässt sich aber in allen Bereichen festhalten: Es geht aufwärts.
Wir Deutschen sind insgesamt gut durch die Corona-Krise gekommen. Auch, weil die Mehrheit von uns in vielen Punkten vernünftig reagiert hat. Vielleicht wäre es aber auch an der Zeit, mal im Rückblick zu schauen, was noch besser hätte laufen können. Darüber muss sich nicht nur die Politik Gedanken machen, die zu entscheiden hatte, wer zu welchem Zeitpunkt schließen muss oder wieder öffnen darf und wer in welchem Maß von welchen Staatshilfen profitieren kann - gerade bei Selbstständigen, die nicht wussten, wann sie wieder eigenes Geld verdienen würden, hat sich in den vergangenen Monaten einiges an berechtigtem Frust angesammelt.
Zu schnell geurteilt
Auch Privatpersonen müssen sich Fragen zum Umgang miteinander stellen. In der Krise wurde deutlich, wie schlecht viele von uns mit fremden Meinungen zum richtigen Maß der Beschränkungen umgehen konnten. Es geht dabei wohl gemerkt nicht um Verschwörungsschwurbler. Wer glaubt, dass Kontaktverbote, die die Ansteckung mit einer potenziell tödlichen Krankheit verhindern sollen, gleich bedeuten, dass wir in einer Diktatur leben, der übertreibt. Und wer glaubt, dass sich Angela Merkel mit Bill Gates verbündet hat, um uns allen in Form einer Zwangsimpfung Überwachungschips einzupflanzen, hat es verdient, verspottet zu werden.
Aber vielleicht waren doch viele von uns in den letzten Monaten ein bisschen zu schnell dabei, die Argumente anderer abzutun. Nicht jeder, der daran erinnert, dass die Menschenwürde nicht nur aus dem Schutz des Lebens, sondern auch aus einem gewissen Recht auf Lebensqualität besteht, ist gleich ein gewissenloser Egoist, der für ein bisschen Spaß über Leichen gehen würde. Umgekehrt ist nicht jeder ein obrigkeitshöriger Mitläufer, der öffentlich bekennt, dass er die Ausgangsbeschränkungen richtig findet.
Die Bedürfnisse der Mitmenschen
Leider ist in der Diskussion um den Sinn der Beschränkungen oft der Blick für die Bedürfnisse anderer Menschen abhanden gekommen. Beispielsweise war unsere Gesellschaft endlich auf einem guten Weg, zu verinnerlichen, dass man psychischen Problemen eher mit Verständnis begegnen sollte, als mit dem Satz: "Reiß dich mal zusammen!" Aber wie muss sich wohl ein Mensch fühlen, der an Depressionen leidet, wenn die beengte Situation zuhause ihn fertig macht und ihm dann auf allen möglichen Plattformen Durchhalteparolen entgegen springen, die ihm letztlich sagen: "Stell' dich mal nicht so an! Was soll denn am daheim Rumsitzen so schlimm sein?" Ähnlich unsensibel müssen solche Sprüche wohl auf Leute wirken, die durch die Beschränkungen ihre berufliche Existenz verloren haben und nicht wissen, ob sie ihr "altes Leben" irgendwann zurückbekommen.
Ja, die Corona-Regeln waren sinnvoll und notwendig. Aber sollten wir in Zukunft noch einmal eine solche Krise erleben, sollten wir die Kommunikation darüber vielleicht in einigen Punkten etwas anders handhaben.
Die Welt ist damit unvorbereitet konfrontiert worden und ( manche!!!)
haben das Beste daraus gemacht .
Ich denke unsere Regierung hat das sehr gut hinbekommen.
Jedem kann man es ohne hin nicht recht machen. Und Nörgler und Querulanten wird es immer geben.
Schönes Wochenende🔆🐝 und bleibt gesund 😷🦠🦠