
Es ist nicht die linke und die rechte Hand des Teufels, die hier die Karten mischen und sich die armen Seelen teilen. Es ist leider europäischer Alltag. Die EU hat jahrelang über „Leader“ den Bau von Kunstrasenplätzen gefördert. Das war auch gut so, denn durch diese Plätze werden viele Sportvereine von den Launen des Wetters unabhängiger. Und es ist ja gewünscht, dass die Jugend von der Straße kommt und nebenbei die ländlichen Gebiete als Wohnorte für Familien attraktiv bleiben.
Jetzt spielt die EU mit dem Gedanken, das Granulat zu verbieten, das die Basis für die meisten dieser Plätze bietet. Das ist gewissermaßen auch ein Spiel mit dem Feuer. Denn wer schon einmal südliche Gefilde besuchen durfte, wird bemerkt haben: je südlicher desto kunstrasiger. Und das hat seine Gründe. „Normale“ Rasenplätze benötigen Unmengen von Wasser, die in Warmgebieten einfach nicht vorhanden sind. Unser Klima verändert sich. Das Trinkwasser ist jetzt schon zu schade, um auf Fußballplätze gegossen zu werden.
Die EU-Kommission ist in der Zwickmühle. Der Kampf gegen Mikroplastik in der Umwelt ist notwendig. Ohne Übergangsfristen oder finanzielle Unterstützung müssten wieder einmal die Kommunen und mit ihnen ihre Sportvereine und letztlich die Bürger die Suppe auslöffeln, die ihnen von Europa eingebrockt wird.