
90. Geburtstag feierte am Sonntag feierte in Königsberg Walter Bieber . Jetzt wohnt er in der Coburger Straße. Geboren wurde er am 22. Mai 1932 in der Pfarrgasse in der Regiomontanusstadt. Und damit ist Walter Bieber ein echter "Künsberger". So nennen sich die gebürtigen Königsberger. Wer hinzuzieht, wird für sie "nur" Königsberger.
Aufgewachsen ist Walter Bieber bei seinen Großeltern in der Pfarrgasse. Seine Großmutter stammte aus Rügheim, sein Großvater aus Nürnberg. Eingeschult wurde Walter krankheitsbedingt erst im Alter von sieben Jahren. Die acht Jahre Volksschulzeit in Königsberg waren für ihn ein Horror. Er erinnert sich an einen Oberlehrer, einen Sadisten, der ab 1943 seinen Unterricht nur in SA-Uniform hielt. Vom schmerzhaften Backenzwicker über Schläge mit dem Lineal bis hin zum Eckenstehen bis zu einer Stunde in einem Extraraum reichten seine Bestrafungen.
So war der Jubilar froh, als er 1947 mit dem Arbeiten beginnen konnte. Eingesetzt war er erst einmal in Königsberg bei der Firma BBC, die die noch unter Gleichstrom laufende Elektrizitätsversorgung der Stadt auf Wechselstrom umstellte.
Schwierige Wirbelsäulenoperation in jungen Jahren
Dann machte ihm seine Wirbelsäule Schwierigkeiten und er musste sich im Versehrtenkrankenhaus Werneck einer für die damalige Zeit außergewöhnlichen Operation unterziehen. In seine Wirbelsäule wurde ein Knochenspan aus seinem Schienbein eingesetzt. Zweieinhalb Jahre musste er dabei zur Beobachtung des Heilungsprozesses im Krankenhaus bleiben.
Nach seiner Entlassung arbeitete er beim Gestalten und Ausbessern von Hausfassaden mit, ehe er 1954 in Schweinfurt bei der Firma Sachs Beschäftigung in der Materialverwaltung fand. 1973 wechselte er in die Revision und schließlich in die Leergutsteuerung. Nach 39 Jahren bei Sachs folgte dann der Ruhestand.
Eines von Walter Biebers Hobbys waren seine Auslandsreisen. So war er mit seiner Frau viermal in den U.S.A. und Kanada. Auch in Afrika und Europa war das Paar unterwegs. Aber nicht beim Reisen hat er seine aus dem Aischgrund stammende Frau Elisabeth kennengelernt, die er 1966 heiratete, sondern beim Kirchweihtanz in Neuses. Dorthin war Elisabeth mit einer Freundin gegangen. "Es war Liebe auf den ersten Blick", erinnert sich Walter Bieber noch heute daran. Ein Sohn, Bernd, ist aus der Ehe hervorgegangen.
Im Nebenberuf vereidigter Sachverständiger für Schießstände
Eine weitere Leidenschaft des Jubilars war die Jagd. Schon 1955 hatte Walter Bieber die Jagdprüfung abgelegt. Er erinnert sich besonders an schöne Jagdjahre im Revier von Crafft Freiherr Truchseß von und zu Wetzhausen. Zudem hat Walter Bieber die Schützengesellschaft in Königsberg 1962 wieder ins Leben gerufen, deren Ehrenschützenmeister er seit 1982 ist. Er war Mitglied der Bürgerwehr und von 1968 bis 1994 deren Fourier. Nebenberuflich war Walter Bieber seit 1966 als vereidigter Sachverständiger für Schießstände und in dieser Funktion im östlichen Unterfranken unterwegs.
Dem SPD-Ortsverband Königsberg gehört der Jubilar seit 1987 an, der Schlossberggemeinde bereits seit 1976. Im Namen der Stadt gratulierte Burgvogt und Stadtrat Edi Klug dem Jubilar und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft.