Viele Königsberger haben inzwischen nicht mehr daran geglaubt oder es wurde ganz einfach vergessen, dass in Königsberg am Lauerbach eine Seniorenwohnanlage gebaut werden soll. In der Stadtratssitzung im März 2016 wurde das Vorhaben von SeniVita Social Care vorgestellt. Das Unternehmen aus Bayreuth arbeitet unter der Überschrift „Die Alternative zum Pflegeheim“ und verspricht eine professionelle und liebevolle Pflege, die Möglichkeit einer Betreuung rund um die Uhr und ein selbstbestimmtes Wohnen in einer in sich abgeschlossenen Wohneinheit von 34 Quadratmetern Fläche, die auch mit eigenen Möbeln ausgestattet werden kann.
Seltener Schmetterling
48 solche Einheiten waren für die Anlage in Königsberg vorgesehen, die auf der Freifläche im Lauerbach zwischen der Alleestraße und der Lauerbachsiedlung entstehen sollte. In das Haus sollte dann auch eine Tagespflege eingegliedert sein. So wurde das Seniorenwohnheim seinerzeit angeboten. Der Baubeginn sollte baldmöglichst erfolgen.
Doch im September 2016 musste Bürgermeister Claus Bittenbrünn in der Stadtratssitzung verkünden, dass sich der Baubeginn aus naturschutzrechtlichen Gründen verzögert. Auf dem für den Bau vorgesehenen Gelände wurden bei Untersuchungen schützenswerte Pflanzen und der unter Naturschutz stehende Schmetterling „Wiesenknopfameisenbläuling“ entdeckt. Inzwischen wurde für den Schmetterling ein anderer Lebensraum gefunden, auch einige weitere Hürden konnte die Stadt überwinden, so dass der Bau- und Umweltausschuss am Dienstag über einen Tekturplan zu dem bereits seit längerem vorliegenden Bauplan entscheiden konnte.
Veränderung der Pläne
In diesem haben sich einige Veränderungen gegenüber dem ursprünglichen Bauvorhaben ergeben. So werden neben den Einraum-Seniorenapartments, welche nach dem Prinzip der „Altenpflege 5.0“ betrieben werden, auch Räume für betreutes Wohnen in komfortablen Zweizimmer-Apartments angeboten. Diese verfügen sowohl über einen Wohn- als auch über einen Schlafraum und sind zudem mit einem großen Abstellraum ausgestattet, der überdies auch als begehbarer Kleiderschrank genutzt werden kann. In der neuen Planung sind somit neben 46 Einraum-Apartments noch insgesamt dreizehn Zweizimmer-Apartments vorgesehen.
Auch die Größe der Apartments ist etwas variabler gestaltet, um hier eine größere Vielfalt zu bekommen und besser auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Bewohners eingehen zu können. Zudem hat sich auch die Anzahl der möglichen Bewohner von 48 auf 72 Bewohner erhöht.
Aufgrund von Erfahrungen mit anderen Seniorenwohnanlagen wird in dem neuen Konzept der Bedarf an Tagespflegeplätzen mit einer kleineren Fläche abgedeckt, wobei laut Aussage von SeniVita jedoch die Leistungen und Angebote vollumfänglich erhalten bleiben.
SeniVita Social Care plane außerdem, demnächst die Öffentlichkeit zu einer Informationsveranstaltung einzuladen.
Der Bau- und Umweltausschuss stimmte diesem neuen Konzept einstimmig zu. Der Tekturplan wird an das Landratsamt weiter gegeben, das diesem noch seine Zustimmung erteilen muss. Danach ist der Baubeginn für die lang erwartete Maßnahme möglich. (sn)