Im "Alten Brauhaus" in Königsberg ist unter der Überschrift "22 Jahre Patchwork" ab sofort eine farbenfrohe Ausstellung zu sehen: Unter Leitung von Gisela Wiedemuth zeigen Patchworkgruppen einen Querschnitt ihrer Arbeiten, die in dem dortigen Artelier gefertigt wurden.
Der Anfang geht auf das Jahr 2000 mit einer Ausstellung von Quilts mit drei Patchworkerinnen bei Barbara May in der Braugasse in Königsberg zurück. Eine sich anschließende Ausstellung von weihnachtlichen Quilts im Sudhaus des Kunsthandwerkerhofes rief bei einigen Frauen Interesse hervor. Und so bildete sich die erste Arbeitsgruppe, die sich einmal im Monat traf und den Umgang mit Stoff, Nadel und Faden lernte.
Die Jugend zeigt auch Interesse
2002 kam die nächste Gruppe mit sechs Frauen dazu, 2003 die dritte Gruppe, die Patchwork zu ihrem Hobby machte. Im Advent 2009 und zum Jahresanfang 2010 stellten die Patchworkgruppen ihre Werke im Sudhaus des Kunsthandwerkerhofes aus. Zuerst wurden weihnachtliche und dann im neuen Jahr Frühlingsquilts ausgestellt. Danach bildeten sich zwei weitere Patchworkkurse, die bis heute bestehen.
Auch die Jugend hat inzwischen Interesse an Patchwork. Die ab Sommer 2010 jedes Jahr im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Königsberg angebotenen Nähkurse für Kinder unter dem Titel "Patch 4 Kids" wurden gut angenommen. Aus einem Ferienkurs bildete sich 2017 eine Gruppe von sechs nähbegeisterten jungen Frauen, die sich immer wieder trifft. 2014 und 2019 trafen sich alle Patchworkinteressierten der Region zum "Zeig- und Gucktag" in der Stadthalle in Königsberg. Das Motto lautete: "Es kann alles, was mit Patchwork zu tun hat, gezeigt, getauscht, verkauft und verschenkt werden". Der Tag hatte einen großen Erfolg zu verzeichnen.
Lob von Bürgermeister Claus Bittenbrünn
In ihrer Ausstellungseröffnungsrede bedankte sich Gisela Wiedemuth bei allen Patchworkerinnen, die viele Jahre nach Königsberg zu den Kursen kamen und kommen. "Der rote Faden, der sich durch die lange Zeit zog, war die Freude am textilen Gestalten, Experimentieren und vor allem am gemeinsamen Schaffen". Wiedemuth dankte ferner Bürgermeister Claus Bittenbrünn und seinen Vorgängern Kurt Sieber und Erich Stubenrauch. "Sie haben meine Arbeit 22 Jahre immer gefördert und unterstützt".
Bürgermeister Claus Bittenbrünn, derzeitiger Hausherr des Brauhauses, zeigte sich in seiner Ansprache erfreut darüber, dass die ehemalige Braustätte wieder mit Leben gefüllt wurde. Mit Blick auf die Ausstellung sagte Bittenbrünn, man frage sich, "welche Fingerfertigkeit, Fantasie und Ausdauer hier vonnöten sind, um solche Meisterstücke zu kreieren". Er bedankte sich sehr bei Gisela Wiedemuth für ihre Arbeit und für diese Kunstgemeinschaft aller Schöpferinnen dieser Meisterwerke: "Eine großartige Institution in unserer Stadt und eine hervorragende Werbung für die Kreativität unserer Stadt".
Die Ausstellung ist bis 30. Juli im "Alten Brauhaus" Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Unter Tel.: (09525) 258 kann auch eine andere Öffnungszeit vereinbart werden.