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HELLINGEN
Königsberg dient als Ausgangspunkt für die Vermessung der Welt
Seine mathematische Berechnungen führen Oswald Tränkenschuh vom vermeintlichen Standort des einstigen Heidenturms auf dem Schloßberg zur über dem Eingangsportal der Hellinger St.-Georgskirche eingemeißelten Jahreszahl 1714. FOTO Gerold SnaterBildtext
Foto: – | Seine mathematische Berechnungen führen Oswald Tränkenschuh vom vermeintlichen Standort des einstigen Heidenturms auf dem Schloßberg zur über dem Eingangsportal der Hellinger St.-Georgskirche eingemeißelten ...
Gerold Snater
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:49 Uhr

Eine Fülle Zahlen bot Oswald Tränkenschuh bei der Vorstellung seines Buches mit dem Titel „Ein Geheimnis umweht die Burg von Königsberg in Franken“ im Sportheim von Hellingen auf. Um die in seinem Buch niedergeschriebenen Erkenntnisse, in denen jahrelange Forschung und immenses Nachrechnen stecken, verstehen zu können, bedarf es großer Konzentration. Das nötige Fachwissen hat sich der pensionierte Rektor durch sein Interesse an Archäologie, Vorgeschichte und Völkerkunde angeeignet. Die beinahe weltweit angelegten geometrischen Hinterlassenschaften in Form von Erdbauwerken, Ganggräbern und Grabhügeln, bis hin zu den allbekannten Pyramiden weckten sein Interesse und er begab sich auf die Suche nach einem mathematischen System, das sich seit der Epoche der Bandkeramik, seit circa 6000 vor Christus, in Bau- und Kunstwerken niederschlage. „Das „Strickmuster“, so Tränkenschuh, „orientiert sich an den Planetenjahren, dem Sonnenjahr, dem Mondjahr und den vermuteten Erdumfängen.“ Weltweit seien Menschen zu gleichen Ergebnissen gekommen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse, unter anderem die Maßeinheiten Meter und Kilometer, seien jedoch geheimgehalten worden, während im profanen Alltag lange Zeit mit stets wechselnden Maßeinheiten wie Schuh, Elle und Zoll gearbeitet wurde. Aufspüren könne man diese Geheimnisse jedoch unter anderem in der Architektur alter Bauwerke wie der Hellinger Kirche, die ein geniales Beispiel der Erdvermessung sei.

„Mein Buch kann jeder verstehen, wenn er will“, meinte Tränkenschuh zu seinem Werk. Nichtsdestoweniger ist ein eingehendes Studium von Nöten, um seine Thesen voll und ganz erfassen zu können. Sie alle beruhen auf grundlegender Mathematik, zum Teil auch auf Basis mystischer Zahlen; ein Beispiel:

Die Erde sei in harmonische 360° eingeteilt. Teilt man diese um mehrere Nullen erweiterte Winkelangabe – 360 000 – durch die „aus empirischer Beobachtung herausragende“ Zahl 7, erhält man mit der Zahl 51428,5714 den, so der Autor, einstmals gebräuchlichen „alten sächsischen Zentner“. Durch 2 dividiert, ergäbe sich die Zahl 25714,285714 und damit die Länge des Kreises parallel zum Äquator, auf dem, nach Erkenntnissen des Autors, einst der auf dem Schlossberg gewesene Heidenturm gestanden haben soll. Teile man den erwähnten „alten Zentner“ durch 3 – die für Gott stehende Planetenkennziffer des Saturn – erhalte man 1714,285714. Der Ganzzahlteil, 1714, entspricht der auf dem Eingangsportal der Hellinger Kirche angebrachten Jahreszahl. Auf noch viel mehr noch ließe sich durch weitere Berechnungen schließen.

Für Relationen sind Oswald Tränkenschuh unter anderem geografische Wegmarken, Zeit- und Datumsangaben, aber auch alte Messgrößen, der Aufbau von Wappen, Planetenkennzahlen sowie Bibelverse dienlich. Königsberg sei – rein mathematisch in Beziehung zur Vermessung der Erd-„kugel“ und des Sonnenkosmos – der Mittelpunkt der Welt. Mit dieser hehren Aussage unterstreicht Oswald Tränkenschuh, dass die Stadt als Ausgangspunkt für die Vermessung der Erde dienen kann.

Oswald Tränkenschuh stellte in Hellingen sein Buch „Ein Geheimnis umweht die Burg von Königsberg in Franken“ vor.
Foto: Gerold Snater | Oswald Tränkenschuh stellte in Hellingen sein Buch „Ein Geheimnis umweht die Burg von Königsberg in Franken“ vor.
 
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