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Knetzgau
Knetzgau: Warum in dieser Gemeinde jeder mitmischen kann
"Einzigartig in der Region": Seit zehn Jahren besteht in Knetzgau das Bündnis für Familien und Senioren. Die Angebote sind vielfältig und leben vom Engagement der Bürger.
Knetzgau zum Jahreswechsel. Die Straßen sind leer, die Pandemie schränkt auch hier alle Aktivitäten ein. Dennoch gibt es ein breites Netzwerk, das den Bürgern seit zehn Jahren die vielfältigsten Angebote macht und vom Miteinander und Füreinander lebt.
Foto: René Ruprecht | Knetzgau zum Jahreswechsel. Die Straßen sind leer, die Pandemie schränkt auch hier alle Aktivitäten ein. Dennoch gibt es ein breites Netzwerk, das den Bürgern seit zehn Jahren die vielfältigsten Angebote macht und ...
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:25 Uhr

Das Bündnis für Familien und Senioren schreibt seit nunmehr zehn Jahren in Knetzgau Erfolgsgeschichte. Das bürgerschaftliche Engagement hat sich in diesem Zeitraum bestens bewährt. Dies ist Grund für die Gemeinde, einen Rückblick zu halten. Wegen Corona gibt es momentan keine große Feier.

Von 40 Bürgern aus der Taufe gehoben

Am 12. Januar 2011 wurde das Bündnis mit einen kleiner Feierstunde offiziell aus der Taufe gehoben. Damals gründeten 40 Bürgerinnen und Bürger das Bündnis für Familien und Senioren Knetzgau. Bürgermeister Stefan Paulus gehörte zu den Initiatoren und übernahm die Schirmherrschaft für das Knetzgauer Bündnis. Aus der Sichtweise der Ehrenamtlichen und der Gemeindevertretung standen die Verbesserung der Familien- und Seniorenfreundlichkeit, sowie ein generationsübergreifender Dialog im Vordergrund. Die Auswirkungen des demographischen Wandels sollten abgeschwächt und der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft gestärkt werden.  

Das war vor zehn Jahren: Am 12. Januar 2011 wurde das Bündnis für Familien und Senioren offiziell mit einen kleiner Feierstunde und einer Geburtstagstorte aus der Taufe gehoben. Bürgermeister Stefan Paulus (vorne links) übernahm die Schirmherrschaft.
Foto: Christiane Reuther | Das war vor zehn Jahren: Am 12. Januar 2011 wurde das Bündnis für Familien und Senioren offiziell mit einen kleiner Feierstunde und einer Geburtstagstorte aus der Taufe gehoben.

"Stets ist das Bündnis gewachsen, hat flexibel auf Veränderungen reagiert und sich stetig weiterentwickelt", kommentiert Thomas Zettelmeier, seit September 2012 Koordinator des Bündnisses. Dies sei aus seiner Sicht auch das Erfolgsrezept des Bürgerdienstes. Sein Wunsch ist es, dass sich möglichst viele Bürger von der Vision anstecken lassen, sich im Gemeindebereich einzubringen. "Die Bürger haben es selbst in der Hand, ihre Dorfgemeinschaft lebenswert zu gestalten".

Vor der Pandemie gab es über 450 Angebote im Jahr

Es kamen neue Ideen und Arbeitskreise dazu, andere Ideen wurden erfolgreich umgesetzt und die Arbeitskreise aufgelöst. Vor der Pandemie gab es jährlich über 450 Angebote. Eine Vielzahl von Ehrenamtlichen haben dafür viele Stunden ihrer Freizeit eingebracht, mit Herzblut ihre Ideen umgesetzt und sich für ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger eingesetzt. All dies ist laut Zettelmeier nur möglich, weil die Gemeinde Knetzgau die Möglichkeit geschaffen hat, dass Bürgerinnen und Bürger sich auf kommunaler Ebene in ihrer Gemeinde einbringen und diese mitgestalten können. Hatten sich beim ersten Planungstreffen spontan drei Arbeitskreise "Ehrenamtsbörse", "Treffpunkt für Jung und Alt" und "Veranstaltungen für Familien" gebildet, sollten weitere Arbeitskreise folgen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger teilten damals der Gemeindeverwaltung mit, dass sie sich gerne für eine positive Entwicklung innerhalb der Gemeinde Knetzgau einsetzen möchten.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zeigte sich bei ihrem Besuch im Juli 2019 angetan vom bürgerschaftlichen Engagement in Knetzgau. Mit im Bild Schülerin Jana.
Foto: Christiane Reuther | Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zeigte sich bei ihrem Besuch im Juli 2019 angetan vom bürgerschaftlichen Engagement in Knetzgau. Mit im Bild Schülerin Jana.

"Das ist im kommunalen Bereich einzigartig im gesamten Landkreis Haßberge und darüber hinaus und verdient höchsten Respekt vor der Weitsicht der Gemeinderatsmitglieder", so Zettelmeier. Ein großer Dank gilt seiner Meinung nach der Gemeinde Knetzgau, die das Bündnis für Familien und Senioren so tatkräftig unterstützt und auch notwendige personelle, materielle und finanzielle Ressourcen bereitstellt. Auch heute nach zehn Jahren erhält das Bündnis Unterstützung, damit sich die vielen Ehrenamtlichen auf ihr Engagement konzentrieren können und sich bestmöglich zum Wohle der Gemeinde Knetzgau einbringen. "Ich hoffe, dass wir sehr bald die Angebote und Veranstaltungen unseres Bündnisses wieder anbieten können", so Zettelmeier. Er freue sich auf die Treffen, den Austausch und die Gemeinschaft mit vielen Bürgerinnen und Bürgern, die momentan wegen der Pandemie ausgesetzt sind.

Unter dem Dach des Bündnisses wurde auch ein Computerkurs ins Leben gerufen.
Foto: Christiane Reuther | Unter dem Dach des Bündnisses wurde auch ein Computerkurs ins Leben gerufen.

"Das Knetzgauer Bündnis ist weit über die Landkreisgrenze hinaus als Vorbild angesehen", zeigt sich Bürgermeister Stefan Paulus stolz. Vor zehn Jahren hätte er nicht gedacht, dass sich das Bündnis so gut etablieren werde. Eines der Vorzeigeprojekte ist der "Offene Treff" in Westheim. "Defizite abzustellen hat jeder selbst in der Hand", sagt Paulus. Die Gemeinde habe  jedenfalls immer ein offenes Ohr für Eigeninitiative.

Mehrere Spitzenpolitiker haben sich das Modell schon angeschaut

Einer der ersten Erfolge des Bündnisses war der Besuch vom bayerischen Innenminister Joachim Hermann, der Ende 2011 zu einem Besuch im Rathaus von Knetzgau weilte. Angetan vom bürgerschaftlichen Engagement öffnete der Besuch des Ministers die Tür für die Städtebauförderung. Zum fünfjährigen Bestehen kam der damalige Regierungspräsident Paul Beinhofer im März 2016 ins Rathaus. Aber auch die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zeigte sich bei ihrem Besuch im Juli 2019 angetan vom bürgerschaftlichen Engagement. In die Erfolgsgeschichte des Bündnisses reiht sich die Gründung des Freundeskreises Asyl. Es wurde zudem ein Männertreff ins Leben gerufen und ein Bürger-Café im Alten Rathaus in Knetzgau eingerichtet. Außerdem gibt es einen Computerkurs, einen Offenen Treff "Altes Rathaus", einen Sträkel-Kreis, verschiedene Veranstaltungen und den Bürgerbus unter dem Dach des Bündnisses. Zusätzlich fungiert das Bündnis auch als Ideengeber. Bei einem Bürgerforum des Bündnisses entstand das Projekt "Mitfahrbänke" zur Verbesserung der Mobilität, das bereits 2019 umgesetzt wurde, und die Idee zum "Skate- und Bikepark", der in der ersten Jahreshälfte 2021 errichtet wird.

Vor der Pandemie gab es jährlich über 450 Angebote. Dazu zählte unter anderem ein Kickerturnier, das im November 2017 im Pfarrzentrum in Oberschwappach  stattfand.
Foto: Christiane Reuther | Vor der Pandemie gab es jährlich über 450 Angebote. Dazu zählte unter anderem ein Kickerturnier, das im November 2017 im Pfarrzentrum in Oberschwappach stattfand.

Ebenfalls für das kommende Jahr ist die altersgerechte Umgestaltung einiger Räume im Obergeschoss im Alten Rathaus geplant, um einen "GenerationenTreff" zu installieren. Das Angebot richtet sich an Familien mit Kindern. Von der "Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt" kam noch vor Weihnachten eine Zusage für die Anschaffung von 20 Tablets. Die Geräte stehen zukünftig dem Computerkurs zur Verfügung, ermöglichen vorher aber noch intern die Kommunikation während des Lockdowns, damit weiterhin viele neue Ideen des Bündnisses für Familien und Senioren entstehen.

Bei einem Bürgerforum des Bündnisses entstand das Projekt "Mitfahrbänke" zur Verbesserung der Mobilität, das im Jahr 2019 umgesetzt wurde. Mit im Bild Bürgermeister Stefan Paulus (rechts) und Bündniskoordinator Thomas Zettelmeier (siebter von links).
Foto: Christiane Reuther | Bei einem Bürgerforum des Bündnisses entstand das Projekt "Mitfahrbänke" zur Verbesserung der Mobilität, das im Jahr 2019 umgesetzt wurde.
 
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