Was hat es mit der "Drogenrazzia" im Juli im Altort von Knetzgau auf sich, bei der es um erheblichen Mengen an Rauschgift gegangen sein soll? Und die mehrere Augenzeugen veranlasste, sich bei dieser Redaktion zu melden? Bisher wollten sich Polizei und Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht näher äußern und bestätigten lediglich "Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Rauschgiftfall im Landkreis Haßberge." An diesem Donnerstag jedoch gingen die Verantwortlichen in einer gemeinsamen Presseerklärung mit Details an die Öffentlichkeit. Aus dem Papier und dem Gespräch dieser Redaktion mit der Pressestelle der Polizeipräsidiums geht hervor, dass Fahnder am 10. Juli in Knetzgau einen 29-jährigen Drogendealer auf frischer Tat festnehmen konnten.
Verschiedene Drogen sichergestellt
In der Folge untersuchten Einsatzkräfte seine Wohnung in Knetzgau und stellten dabei den Polizeiangaben zufolge 2 Kilogramm Amphetamin, 50 Gramm Crystal Meth und kleinere Mengen Marihuana sicher. Im Zuge der weiteren Ermittlungen stießen die Drogenfahnder der Schweinfurter Kriminalpolizei auf einen 33-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen, der den Knetzgauer Dealer mit Stoff versorgt haben soll. Polizei und Staatsanwalt sehen in ihm den Hintermann des Knetzgauer Dealers. Er sitzt nun ebenso in Untersuchungshaft wie der 29-Jährige.
Bei einer weiteren Person aus Knetzgau, einem 42-jähriger Mann, klickten im Zusammenhang mit den Drogengeschäften wie beim 29-Jährigen am 10. Juli die Handschellen. Die Strafverfolger unterstellen dem Mann Beihilfe zu den Taten. Der Haftbefehl sei aber inzwischen außer Vollzug gesetzt, heißt es in der Pressemitteilung, der Mann befindet sich also auf freiem Fuß.
Wie ein Polizeisprecher ausführte, hatte die Polizei bereits Anfang des Jahres Wind von den Rauschgiftgeschäften des Knetzgauers bekommen. Damals soll er mehrere hundert Gramm Marihuana, Ecstasy-Tabletten und Amphetamine an einen 17-Jährigen aus dem Raum Baunach verkauft haben. Die Kripo heftete sich dem Dealer dann offenbar an die Festen, ehe sie ihn im Juli inflagranti überführen konnte. Er wie auch sein vermuteter Hintermann sitzen nun "wegen des Verdachts des illegalen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge" bis auf Weiteres hinter Gittern.