Nur in abgespeckter Form konnte die Öffentlichkeit am Sonntagabend die eingehenden Wahlergebnisse im Sitzungssaal des Knetzgauer Rathauses mitverfolgen. Das Coronavirus war schuld daran, dass die Verwaltung beschloss, nur die Ergebnisse der Bürgermeisterwahl zu zeigen. Mit 15 interessierten Bürgern war der Andrang jedoch auch recht spärlich. Auch der Musikverein verzichtete darauf, dem alten und neuen Bürgermeister ein Ständchen zu spielen.
Stolz und glücklich zeigte sich Bürgermeister Stefan Paulus (CWG/SPD) über das eindeutiges Wahlergebnis. Der Amtsinhaber holte 68,9 Prozent. Über zehn Prozent mehr Stimmen bekam das Gemeindeoberhaupt als noch bei der Stichwahl vor sechs Jahren. "Insgeheim habe ich mir 66 Prozent plus x gewünscht", sagte Paulus, dessen Wunschtraum somit in Erfüllung ging. Im Wahlkampf sei er schlecht geredet worden. Angebliche Kungelei im Rathaus, eine Vernachlässigung kleiner Dinge und eine unzureichende Bürgerbeteiligung habe das politische Gegenlager nach den Worten von Paulus ins Gespräch gebracht. "Das Ergebnis hat aber gezeigt, dass die Bürger hinter mir stehen", sagte Paulus. Besonders lobend erwähnte der Bürgermeister das Team der Verwaltung, das alle Hände voll mit den Wahlen zu tun gehabt habe, und seine Mitstreiter aus der CWG/SPD.
"Ich bin nicht enttäuscht", sagte Benjamin Schraven (Die Grünen), der mit 31,1 Prozent unterlag. Ihn mache es stolz, so ein gutes Ergebnis gegen einen Bürgermeister erzielt zu haben, der schon zwölf Jahre im Amt ist. Die Wahlergebnisse verfolgte der Grünen-Kandidat im Sportheim des FC Knetzgau, wo auch nach seinen Worten eine kleine, moderate Wahlparty stattfand.