Der Krankenhausverbund „Klinik-Kompetenz-Bayern e.G.“ (KKB) feierte kürzlich im Alten Rathaus in Weißenburg sein fünfjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hatten sich zahlreiche Ehrengäste zum KKB-Krankenhausforum eingefunden, darunter Gesundheitsministerin Melanie Huml.
„Die Gründung der Klinik-Kompetenz-Bayern vor fünf Jahren war richtungsweisend, weil sie die hervorragende flächendeckende Krankenhausversorgung in Bayern stärkt“, sagte Huml in ihrem Statement. „Aufgrund der aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen werden aber künftig an die Kliniken große Herausforderungen gestellt werden, die wir gemeinsam meistern müssen.“
Die Haßberg-Kliniken sind Gründungsmitglied der KKB und haben von dem Zusammenschluss in den fünf Jahren profitiert. So habe die KKB verschiedene Rahmenverträge mit Lieferanten und Dienstleistern abgeschlossen, die auch den Haßbergkliniken günstige Konditionen eingeräumt haben. Außerdem würden hochkomplexe Krankenhausthemen, wie etwa die Hygiene, gemeinsam bearbeitet und Wissen gebündelt. „Ohne einen Zusammenschluss können kleine Krankenhausträger den geforderten hohen Qualitätsstandards und Wirtschaftlichkeitserfordernissen nicht mehr gerecht werden“, kommentierte Stephan Kolck, Vorstandsvorsitzender des Verwaltungsrats der Haßbergkliniken, am Rande der Festveranstaltung.
Gerhard Wägemann, Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, betonte die Bedeutung der Kliniken für die regionale medizinische Versorgung im Flächenland Bayern. Dass die wohnortnahe Versorgung ein gemeinsames Ziel der Politik sein sollte, hob auch Dr. Alfred Estelmann, Vorstand des Klinikums Nürnberg, hervor.
Dass sich das Engagement der KKB lohnt, betonte auch Dr. Michael Philippi, Vorstandsvorsitzender der Sana Kliniken AG, der aus Sicht der privaten Klinikträger sprach: „Grundsätzlich sind die Krankenhäuser gut beraten, wenn sie sich insgesamt auf den Weg zu Leistungsverbünden machen – träger- und sektorübergreifend.“
„Wir werden uns auch weiterhin als Sprachrohr für die Interessen unserer Mitgliedskliniken einsetzen, um so den Fortbestand der kommunalen Kliniken in Bayern zu sichern“ sind sich die KKB-Vorstandsmitglieder um Prof. Dr. Alexander Schraml (Main-Klinik Ochsenfurt), Manfred Wendl (Klinikum St. Marien Amberg) und Jürgen Winter (Klinikum Altmühlfranken) einig.
Mit dem Ziel, die kommunalen und freigemeinnützigen Kliniken effektiv zu vernetzen, nahm die Klinik-Kompetenz-Bayern, eine eingetragene Genossenschaft, im Januar 2011 die gemeinsame Arbeit auf, damals mit zehn Trägern mit 25 Kliniken. Fünf Jahre später gehören dem Verbund 29 Träger mit 61 Kliniken an. Mit der KKB verbunden sind über ihre Mitglieder auch zahlreiche Medizinische Versorgungszentren und Pflegeheime.
Ziele der Genossenschaft sind sowohl der Ausbau und die Entwicklung von Dienstleistungsangeboten für die Mitgliedskliniken als auch die praxisrelevante Beratung der kommunalen Träger insbesondere zu krankenhausspezifischen Themen.
Rund 10 500 Betten im akutstationären Bereich und 365 Reha-Betten werden von der Klinik-Kompetenz-Bayern repräsentiert. Der Verbund versorgt jährlich rund 1,2 Millionen Patienten. Insgesamt beschäftigen die Klinken, die aktuell zur Genossenschaft zählen, rund 28 600 Mitarbeiter und haben ein DRG-Budget-Volumen von knapp 1,48 Milliarden Euro sowie einen Gesamtumsatz von rund 1,75 Milliarden Euro. Die Mitglieder der Genossenschaft betreiben auch zahlreiche Altenpflegeheime und Service-Wohnanlagen (Betreutes Wohnen).
Durch den Zusammenschluss und die Vernetzung der Kompetenzen können die Kliniken die medizinische Versorgung auf höchstem Niveau sicherstellen und damit auch im Wettbewerb besser bestehen. Die Kliniken geben dabei ihre Selbstständigkeit nicht auf.
Weitere Infos über den Klinik-Verbund unter www.klinik-kompetenz-bayern.de