Klaus Merkel bleibt weitere fünf Jahre Kreisobmann beim Bayerischen Bauernverband. Bei der Wahl wurde Merkel eindrucksvoll in seinem Amt bestätigt. „In den letzten 5 Jahren ist viel passiert. Wir haben in der Landwirtschaft sinkende Preise erlebt und zwar in jeder Produktrichtung, aber wir haben versucht, die Rahmenbedingungen für unsere Betriebe zu verbessen“, sagte Merkel in seinem Rechenschaftsbericht. Der BBV kämpfe mit einem enormen bürokratischen Aufwand. Der Umweltschutz könne zum Hauptproblem für die nächsten Jahre werden.
Hinsichtlich der Umwelt und des Tierschutzes steigen die Auflagen laut Merkel immer weiter an. „Kaum war die Agrarreform in Gang gesetzt, wurden die Greening-Maßnahmen verschärft. Ein Erfolg des Bayerischen Bauernverbandes war, dass wir die Prämien gehalten haben und die Auflagen für das Greening erfüllen können. Die Umweltverbände haben aber schon angekündigt, dass sie bei der nächsten Reform die Gewinner sein wollen“, sagte Merkel.
Auch im Landkreis habe man aktiv mitgearbeitet. Der Kreisobmann erwähnte dabei die Demonstration gegen die Umweltministerin in Augsburg oder die Aktionen vor den Discountern im Landkreis. „Diese Aktionen haben Wirkung gezeigt und bewiesen, dass sich keiner der Supermärkte eine schlechte Presse leisten will.“ Die Aktionen seien deutlich friedlicher abgelaufen als in Frankreich. Man habe schon diskutiert, ob man Schilder oder Plakate an der Autobahn aufhängen solle. „Aber selbst da spricht das Recht gegen uns und manchmal sind uns die Hände gebunden für öffentlichkeitswirksame Auftritte.“
Es gebe aber auch Gespräche hinter verschlossenen Türen wie mit dem Landrat über die Überbreite von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Hier habe man Erfolge erzielt, sagte er und wies darauf hin, dass das Pilotprojekt mit den Gänsen im Maintal ausläuft. „Da müssen wir am Ball bleiben und auch für Entschädigungen kämpfen.“
Merkel ging auch auf die Agrarpolitik ein, nannte die Gespräche mit der Düngeverordnung frustrierend und stellte die Sperrfrist zum 1. Oktober infrage. Manches scheitere am Bundesrat, wo es eine Mehrheit von grünen Ministern gebe. Diese betreiben laut Merkel Wahlkampf auf dem Rücken der Landwirte und stellen ausschließlich Massentierhaltung, Tierschutz und Nitratprobleme in den Vordergrund. Zu Letzterem zog Merkel ein eindeutiges Fazit: „Wir haben kein Nitratproblem, sondern eine Nitratlüge. Wir sind beim Nitrat rückläufig und haben die Brunnen mit Nitraten in Unterfranken von über 20 Prozent auf unter zehn Prozent halbiert.“ Dabei müsse man berücksichtigen, dass die Konzentration bei dem wenigen Regen derzeit etwas höher sei. Aber insgesamt sei man auf einem guten Weg. Merkel kritisierte in diesem Zusammenhang eine Äußerung von Umweltministerin Scharf, dass der Umweltschutz vorne anstehe: „Der Umweltschutz und die Artenvielfalt werden immer ein Abfallprodukt unseres landwirtschaftlichen Wirkens sein. Eine Stilllegung und Naturschutz haben nie mehr Artenvielfalt gebracht gegenüber einer Landbewirtschaftung.“ Merkel forderte auch auf, die Bauernregeln von Umweltministerin Hendricks, die einen ganzen Berufsstand verunglimpft habe, einzustampfen. „Diese roten Zöpfe, die ins Grüne gehen, gehören abgeschnitten.“
Der BBV-Kreisobmann hatte sich im Vorfeld gewünscht, einen frischen, jungen Wind in den Kreisvorstand zu bekommen. Da sich etliche junge Landwirte zur Mitarbeit bereit erklärt hätte, wolle er noch einmal eine Periode mithelfen.
Das Ergebnis der Neuwahlen war eindrucksvoll: Bei 73 Wahlmännern entfielen 70 Stimmen auf Klaus Merkel bei drei Enthaltungen. Neuer Stellvertreter wurde Philipp Schierling aus Oberschwappach mit 65 Stimmen. Als Beisitzer wurden gewählt Dieter Reisenweber (Untermerzbach), Alexander Böhner (Hainert), Anton Lutz (Untertheres), Markus Schmitt (Dörflis) und Daniel Hornung (Ebern-Brünn).
Der alte und neue BBV-Kreisobmann Klaus Merkel freute sich nach der Wahl über die „vielen, neuen Gesichter und den jungen Nachwuchs, der auch schön über den Landkreis verteilt ist. Ich kann euch versprechen, dass die Arbeit interessant und spannend und sicher auch emotional werden wird. Es wartet nämlich viel Arbeit auf uns und hierzu erwarte ich auch Unterstützung aus dem Kreisverband.“