Mit großem Rückenwind kann Staatssekretärin Dorothee Bär am 30. Juli zu ihrer Aufstellungsversammlung als Direktkandidatin für den Bundeswahlkreis Bad Kissingen nach Bad Bocklet reisen. Die über 160 Delegierten des CSU-Kreisverbandes sprachen der Ebelsbacherin einstimmig ihr uneingeschränktes Vertrauen aus.
Die stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende Manuela Weigl begrüßte die Delegierten, ehe Bürgermeister Matthias Schneider seine Gemeinde vorstellte. CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Steffen Vogel hieß Landrat und Bezirksrat Thomas Habermann aus dem Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld willkommen und meinte, dass man sehr gut zusammenarbeite. Was die Vertretung im Bundestag angehe, habe man mit Dorothee Bär eine „alte Häsin“, gehört sie dem Gremium doch schon 14 Jahre an. „Als Staatssekretärin und in ihren vielfältigen Funktionen ist sie ein Aushängeschild für uns.“
Dorothee Bär sei für die Region ein Glücksfall, weil sie in ihrem Wahlkreis präsent ist und eine ständige Ansprechpartnerin für die Kommunalpolitiker ist. So bat Vogel die Delegierten bei ihrer Stimmabgabe für ein deutliches Signal. Auch Landrat Wilhelm Schneider lobte die Arbeit der Bundestagsabgeordneten. „Wir packen die Dinge gemeinsam an und es grenzt schon an Wahnsinn, wie Dorothee Bär, Steffen Vogel und Gerhard Eck zusammenarbeiten, wenn wir Unterstützung brauchen.“ Staatssekretärin Dorothee Bär erklärte, dass die Bundestagswahl bereits ihre Schatten vorauswerfe und man so langsam bemerke, dass man auf die Zielgerade dieser Legislaturperiode einbiege. Die SPD versuche laut Bär „panisch“, sich einen passenden Kurs „zusammenzubasteln“. Siegmar Gabriel scheine mit den linken Parteien ein Bündnis Richtung rot-rot-grün vorzubereiten, sagte Bär.
In diesem Zusammenhang ging die CSU-Bundestagsabgeordnete auch auf die Zusammenarbeit von CDU und CSU ein, in der es keine großen Meinungsverschiedenheiten gebe. Unter Geschwistern gehöre dazu, dass man sich die Meinung sagt. Aber es gehöre sich auch, dass man weiß, was man letztlich aneinander hat. Und das müsse in den nächsten Monaten klar werden: „Ohne die CSU kann die CDU keine gute Regierungsarbeit leisten und ohne die CDU kann die CSU ihrem bundespolitischen Anspruch nicht ausreichend gerecht werden“, sagte Bär. Die Union ist gut für unser Land, das muss allen wieder klar werden. Wir müssen im nächsten Jahr Wahlkampf CSU/CDU pur machen.“
Dorothee Bär stellte heraus, dass man die Asylgesetzgebung weiter entwickelt habe und auch ein Integrationsgesetz mit dem Prinzip „Fördern und Fordern“ beschlossen wurde. Auch bei der Erbschaftssteuer habe man eine Einigung erreicht, mit der man leben könne. Als eines der wichtigsten Vorhaben bezeichnete sie als zuständige Staatssekretärin den Breitbandausbau und versprach, dass man das Ziel eines flächendeckenden Ausbaues von leistungsfähigen Internetverbindungen bis 2018 erreichen werde. Auch das „autonome Fahren“ sei ein Thema, das sie stark beschäftigt, mit dem aber bisweilen noch skeptisch umgegangen werde. „Wenn man in ein Flugzeug steigt, gibt man diese Kontrolle auch vollständig ab. Niemand würde sich aber weigern, in einen Airbus zu steigen, weil er nicht selbst am Steuer sitzen darf“, meinte sie. Die Serienreife für solche Autos sah sie für 2020. Viele Innovationen kämen dabei aus Franken.
In ihrer Rede ging Bär außerdem auf die Möglichkeiten der Telemedizin gerade im ländlichen Raum ein. Auch die Stärkung der Kommunalpolitik nannte sie als wichtiges Thema. Ihr Wahlkreis sei einer der wenigen mit drei CSU-Landräten und zwei Landtagsabgeordneten. „Auf diesem kleinen Dienstweg können wir vieles für unsere Region und unsere Bürger erreichen“, sagte Bär, die anschließende das einmütige Votum der Kreisdelegierten erhielt, erneut als Direktkandidatin für den Bundeswahlkreis anzutreten.
Der CSU-Kreisverband Haßberge wird bei der Wahlversammlung am 30. Juli in Bad Bocklet mit 48 Delegierten vertreten sein. Diese wurden mit einem Votum von 98,7 Prozent gewählt. Die übrigen CSU-Kreisverbände ergänzen mit 49 Delegierten (Rhön-Grabfeld) und 63 Delegierten (Bad Kissingen) die 160 köpfige Wahlkreisversammlung.
Zum Thema „Digital auf dem Land – Mittelstand und Gemeinden auf Augenhöhe mit DAX-Konzernen und Metropolen“ sprach anschließend Michael Oschmann von CEO Müller Medien, der sich als „digitaler Visionär mit Bodenhaftung“ präsentierte. Bei seinem Vortrag zeigte er auf, wie vom Bürotisch immer mehr in den Desktop verschoben werde.