Einzug in die Kindertagesstätte "Wunderland" haben die Kinder schon im September 2020 gehalten. Am Freitag wurde mit einen "Tag der offenen Tür" das integrative "Kinderhaus Wunderland" nach bereits zweijährigem Betrieb nach nunmehr Fertigstellung der Außenanlagen, offiziell eröffnet.
"Wann wurde schon einmal ein Gottesdienst von außen nach innen verlegt", sagte ein Besucher, der zur Eröffnung der Kindertagesstätte "Wunderland" nach Ebern gekommen war. Die Eröffnungsfeier wurde "stark vom Wind gebeutelt", sodass die Andacht und Segnung der Tagesstätte kurzfristig inmitten der Andacht nach innen verlegt werden musste. Das kleine Zelt musste schnell von Helfern an allen Ecken gehalten werden, sonst hätte es vermutlich der Wind weg geblasen.
Stefanie Bieberbach, Leiterin des Integrativen Kinderhauses Wunderland, hieß die Gäste und Kinder zur Eröffnungsfeier willkommen. Die Leiterin dankte allen, die "diesen schönen Kindergarten mit gebaut haben." Alle hätten sich angestrengt ein Haus zu bauen, in dem alle sich glücklich und frei bewegen können. "Das Kinderhaus Wunderland arbeitet in einem halboffenen pädagogischen Konzept, welches sich ganz auf die Bedürfnisse eines jeden einzelnen Kindes bezieht", so Bieberbach. 68 Kinder aus den einzelnen Gruppen, verkleidet als Frösche, Bären, Bienen, Mäuse und Füchse, machten sich auf den Weg zu ihrem vom Wind geschüttelten Sommerfest nach draußen und begrüßten die Besucher mit dem Lied "Herein herein, wir feiern heut ein Fest.."
Baukosten von knapp vier Millionen Euro
Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) zeigte sich in seinem Grußwort stolz auf den neuen Kindergarten, der im Landkreis und wohl weit darüber hinaus einzigartig sei. Was geschaffen wurde, könne sich sehen lassen, es sei eine tolle Einrichtung geworden. Erfreulich sei, ein Angebot für eingeschränkte Kinder zu haben, damit diese nicht in weiter entfernte Einrichtung fahren müssen.
Die Baukosten nannte er mit knapp vier Millionen Euro, davon 750.000 Euro für die Außenanlagen. Die Förderung habe etwa zwei Millionen betragen. "Die Stadt Ebern wendet jährlich 1.019.000 Euro für die Kindertagesstätten auf, das ist der Anteil den die Stadt Ebern noch zu den staatlichen Zuschüssen und den Elternbeiträgen dazu bezahlt, wir wollen, dass die Angebote für unsere Familien gut sind und wir dürfen uns in diesem Jahr die familienfreundlichste Gemeinde des Landkreises nennen", so Hennemann.
Verena Voss, Dienststellenleiterin der insgesamt 26 Kindertageseinrichtung der Rummelsberger Diakonie sagte, dass die neue Einrichtung unter allen anderen hervorsteche. Ihr dank galt der Stadt Ebern mit Bürgermeister Jürgen Hennemann, für die gute Zusammenarbeit während der gesamten Bauphase.
Förderverein für den Kindergarten gegründet
Eine Andacht mit Segnung der Kindertagesstätte wurde kindgerecht von Diakonin Katrin Schiller und Yvonne Vernon von der Kirchengemeinde Rentweinsdorf vorgenommen. Den Kleinen wurde spielerisch vermittelt, dass man ein Haus nicht auf Sand, sondern auf Felsen bauen soll und "felsenfest" auf Gott vertrauen könne.
Tanja Häfner, Vorsitzende des Elternbeirates, freute sich miterleben zu dürfen, wie "diese bunten Häuschen sich mit besonderen Leben" erfüllten. "Kinder mit Behinderung können hier am Kindergartenalltag teilnehmen, gesunde Kinder lernen mit der Behinderung anderer umzugehen", so Häfner. Für den Kindergarten wurde auch ein Förderverein gebildet, der eine ideelle und finanzielle Unterstützung für die integrative Einrichtung leisten will. Dieser würde sich über viele neue Mitglieder freuen. Der Mindestjahresbeitrag beträgt 15 Euro.
Im Außenbereich, rund um das Piratenschiff und den Piraten, der einmal gestohlen wurde und dann wieder unter Mithilfe der Polizei zurückkam, waren zahlreiche Sitzmöglichkeiten für das Sommerfest aufgebaut, zu dem für den Nachmittag eingeladen war.
Entsprechend sollte das pädagogische Konzept von weltanschaulich neutralen Stellen entwickelt werden.
Anstelle der unwissenschaftlichen Behauptung, dass man „felsenfest“ auf Gott vertrauen soll, müssten für ein selbstbestimmtes Leben rationale und diesseitige Fakten im Mittelpunkt einer Wertebildung stehen.
Das würde dann auch zum wunderschönen integrativen Konzept des „Wunderland“ passen.
Wer Wissenschaft, Philosophie und Kunst hat, benötigt keine Religion!