Die Gemeinde Stettfeld steht unmittelbar vor der Generalsanierung und Erweiterung des Kindergartens, die auf rund 2,85 Millionen Euro veranschlagt ist. Diesem Bauantrag erteilte man das Einvernehmen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde aber auch eine "Potenzialstudie zur Abwasserbehandlungsanlage" vorgestellt, bei deren Verwirklichung die Gemeinde eine weitere Million investieren muss. Auch hierzu wurde ein Förderantrag gestellt, der eine Photovoltaikanlage auf den Dächern der Betriebsgebäude einschließt.
Die derzeitige Kläranlage Stettfeld wurde 2003 in Betrieb genommen und nach 20 Jahren läuft 2023 der Bescheid für das Wasserrecht aus. Bei Betriebsbesichtigungen hatte sich das Ratsgremium schon vor einiger Zeit davon überzeugen können, dass Unterhaltungsmaßnahmen dringend notwendig seien und viele Pumpen und technischen Geräte mit ihren Betriebsstunden allmählich an einen Punkt kämen, an dem mit einem Ausfall jederzeit gerechnet werden muss.
Die kommunalen Haushalte durch sinkende Energiekosten entlasten
Dipl.-Ing. Walter Brandner vom SRP-Büro in Zeil stellte hierzu eine Potenzialanalyse vor, für die man Zuschüsse bekomme, wenn damit auch eine energetische Verbesserung verbunden sei. Ziel dieses Programmes ist es, kommunale Haushalte durch sinkende Energiekosten zu entlasten. Dies werde durch eine Bestückung der Dachflächen mit Photovoltaik erreicht. Aus dem Gremium wollte man noch eine ausgesparte Halle mit aufnehmen. Hierzu muss aber erst die Statik des Daches überprüft werden.
Die Energieerzeugung für den Betrieb der Kläranlage soll durch eine PV-Anlage erfolgen, wobei die Planer von einem Einsparpotenzial von 46.464 Euro ausgehen. Die Gesamtkosten wurden auf 833.000 Euro beziffert, wozu noch die Planungskosten hinzukämen und man dann mit rund einer Million Euro rechnen müsse. Die größte Maßnahme sei nach einer ersten Kostenschätzung die energetische Ausstattung mit Photovoltaik und Batteriespeicher für 265.000 Euro. Die Amortisationszeit für die Maßnahme wurde mit ca. elf Jahren angesetzt, wobei die Baumaßnahme in den kommenden eins bis drei Jahren erfolgen sollte. Das Büro SRP wurde beauftragt, hierfür den Förderantrag zu stellen.
Generalsanierung und Erweiterung des Kindergartens
Bürgermeister Alfons Hartlieb informierte dann über die Planung zur Generalsanierung und Erweiterung des Kindergartens. In die Planung sei nun eingearbeitet worden, dass auch das Dachgeschoss des Mittelteils so umgebaut wird, dass dieses zukünftig als Gruppenraum genutzt werden kann. Weiterhin wurde eine gänzliche Neueinteilung der Räumlichkeiten vorgenommen. Die Kostenschätzung für den Kindergarten wurde mit 2,85 Millionen Euro angegeben. Der Gemeinderat erteilte dem Bauantrag das Einvernehmen zur Weiterleitung an das Landratsamt.
In einem weiteren Punkt ging es um die zukünftige Schulkindbetreuung, die im ehemaligen Pfarrhaus eingerichtet werden soll. Dazu wurde eine Bedarfsanerkennung für die Betreuungsplätze im neu geplanten Kinderhort festgelegt, nach der 25 Betreuungsplätze für die Schulkinder für notwendig erachtet werden. Diese Zahl sei auch mit der Aufsicht im Landratsamt Haßberge abgestimmt.
Für den Umbau des Pfarrhauses mit Räumen für den Hort gehe man derzeit von Kosten von 580.000 Euro aus, sodass man mit dem Kindergarten für die vorschulischen Einrichtungen insgesamt rund 3,4 Millionen Euro investiere. Bis der Hort im ehemaligen Pfarrhaus seinen Betrieb aufnehmen könne, werde er vorübergehend in der alten Schule Räume beziehen.
Einen Beitragsersatz leistet die Gemeinde für den Kindergarten für den Zeitraum von Januar bis Mai 2021. Aufgrund der Corona-Pandemie war die Einrichtung in dieser Zeit geschlossen bzw. es standen nur Notfallgruppen zur Verfügung. Der Freistaat leistete einen durchschnittlichen Beitragsersatz von 70 Prozent und bat nun die Kommunen, die weiteren 30 Prozent im Rahmen einer freiwilligen Mitfinanzierung zu übernehmen. Auf die Gemeinde Stettfeld entfiel dabei ein Anteil von 3960 Euro, der mit 3840 Euro an den katholischen Kindergarten Stettfeld, mit 60 Euro an die Diakonie-Kindertagesstätte Kinder-Villa in Bamberg und mit 60 Euro an die Kinderkrippe Pfarrer-Rösert Hallstadt ging. Der Gemeinderat stimmte dem einmütig zu.
Gemeinde vergibt Auftrag zum Kauf einer Sirene
Die Gemeinde beteiligt sich auch am Sonderförderprogramm zur Verbesserung der Warninfrastruktur mit Neuerrichtung einer elektronischen Sirene und kann nach dem bisherigen Angebot von einer 100-prozentigen Förderung ausgehen. An eine Firma wurde die Einrichtung der Sirene zu einem Gesamtpreis von 9718 Euro in Auftrag gegeben.
Die Jagdgenossenschaft Stettfeld hatte einen Antrag zur Beteiligung am Wegebau gestellt für eine Baumaßnahme mit Kosten von 1916 Euro. Entsprechend einem Grundsatzbeschluss beteiligt sich die Gemeinde mit 50 Prozent an den Kosten.
Schließlich lag dem Gremium eine Planskizze zur Ausweisung einer Urnenwiese im Friedhof Stettfeld vor. Im Vorfeld hatte dazu ein Termin mit Vertretern der Gemeinde, der Kirchenverwaltung sowie Kreisfachberater Guntram Ulsamer stattgefunden. Der Entwurf fand breite Zustimmung und soll mit einigen geringfügigen Änderung auch so umgesetzt werden. Gedanken wolle man sich noch über eine Sandsteins-Stele machen.