Als „ganz großen Gewinner“ bezeichnete Wissenschaftsminister Bernd Sibler die Universität Bamberg, nachdem sie im KI-Wettbewerb des Freistaats im Sommer 2020 gleich sieben neue Professuren bewilligt bekam. Von 16 auf insgesamt rund 30 Lehrstühle und Professuren wächst die Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) aktuell an, informiert die Uni in einer Pressemitteilung. Dabei handle es sich neben den Professuren aus dem KI-Wettbewerb um weitere Lehrstühle und Professuren, die im Rahmen der Technologieoffensive „Hightech-Agenda Bayern“ eingerichtet werden.
Bamberg werde zu einem neuen KI-Zentrum. Die Otto-Friedrich-Universität Platz benötige deswegen Platz für neue Büro- und Seminarräume sowie Labore. Nach Besichtigung mehrerer Liegenschaften sei die Entscheidung auf das Gebäude in der Gutenbergstraße 13 in Bamberg gefallen. „Mit dem Gebäude in der Gutenbergstraße haben wir die Möglichkeit, die vielen neuen Universitätsmitglieder gut unterzubringen“, wird Dagmar Steuer-Flieser zitiert, die Kanzlerin der Universität. „Insbesondere freut es mich, dass wir eine Liegenschaft gefunden haben, in der die vorhandene Infrastruktur so gut zu unseren Bedürfnissen passt, dass schon bald ein Einzug möglich ist.“
Rund 3000 Quadratmeter für Büro- und Seminarräume
Angemietet worden sei das Gebäude Anfang Februar. „Im Prinzip ist die Liegenschaft bezugsfertig“, wird Björn Chilla zitiert, der die Abteilung Bau, Flächen und Technischer Dienst der Uni leitet. Lediglich kleinere Umbaumaßnahmen seien nötig, damit zum Sommersemester die ersten Universitätsangehörigen einziehen können. Auf den rund 3000 Quadratmetern Fläche werden vor allem Büros für die neuen Lehrstühle und Professuren der Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik zu finden sein.
Bisher war die Fakultät komplett im Universitätsgebäude auf der Erba untergebracht. Je nach Bedarf könnten in der Gutenbergstraße auch Labore eingerichtet werden. Insgesamt stünden rund 80 Räume zur Verfügung, inklusive WC- und Technik-Räumen. Einige Zimmer könnten als Seminarräume genutzt werden, der Großteil der Lehrveranstaltungen solle aber weiter im Universitätsgebäude auf der Erba stattfinden, so die Pressemitteilung. Auch die schon länger bestehenden Professuren und Lehrstühle der Fakultät blieben nach jetzigem Stand dort.
Künstliche Intelligenz als Schwerpunkt der Universität Bamberg
Seit mehr als zehn Jahren betreibe die Universität Bamberg in der Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik Forschung und Lehre in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen, so die Pressemitteilung. Künstliche Intelligenz sei ein Studienschwerpunkt. Die Fakultät zeichne sich durch zahlreiche Forschungsbeiträge im Bereich menschenzentrierter KI-Systeme aus.
„Durch die neuen Lehrstühle und Professuren können sowohl die Forschung als auch die Lehre weiter ausgebaut werden“, wird Universitätspräsident Kai Fischbach zitiert. „Das stärkt unsere Rolle in bayernweiten, nationalen und internationalen Netzwerken ungemein.“ Einige der Professuren seien bereits besetzt. So habe beispielsweise Professor Dr. Fabian Beck seit Oktober 2021 den ersten Lehrstuhl der "Hightech-Agenda Bayern" an der Fakultät inne. Er beschäftigt sich mit Informationsvisualisierung.