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Eltmann: Keine Rettungsringe am Mainufer, aber Defibrillatoren für mehr Sicherheit
Defibrillatoren sollen in Eltmann an belebten Orten für mehr Sicherheit sorgen. Ob nur Freibad und Marktplatz (hier bei den Biertagen) solche belebten Orte sind, oder auch die zentralen Plätze der Stadtteile, darüber soll nochmals diskutiert werden.
Foto: Sabine Weinbeer | Defibrillatoren sollen in Eltmann an belebten Orten für mehr Sicherheit sorgen. Ob nur Freibad und Marktplatz (hier bei den Biertagen) solche belebten Orte sind, oder auch die zentralen Plätze der Stadtteile, darüber ...
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:38 Uhr

Um mehr Sicherheit für die Bevölkerung ging es gleich in zwei Tagesordnungspunkten des Stadtrats Eltmann, der sich am Mittwoch in der Stadthalle zu seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause traf. Dabei ging es neben dem Finanzbericht, den der Kämmerer zu jedem Quartal vorlegt, auch um Defibrillatoren und Rettungsringe.

Nachdem es in diesem Jahr schon zwei gefährliche Zwischenfälle im Main gegeben hatte, eine Frau sogar ihr Leben verlor, hatte der Bauausschuss in seiner Mai-Sitzung diskutiert, ob fest installierte Rettungsringe am Mainufer schnellere Hilfeleistung gewährleisten würden. Die Verwaltung nahm daraufhin Kontakt mit dem Außenbezirk Haßfurt der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung auf, die Auskunft von dort war für die Stadtratsmitglieder allerdings ziemlich ernüchternd. Eine Verpflichtung zur Errichtung von fest verbrauten Rettungseinrichtungen gebe es im Bereich der Grünanlage am Eltmanner Mainufer nicht, sinnvoll seien Rettungsringe auch nur dort, wo das Gewässer so schmal sei, dass man den Rettungsring bis zum Gefährdeten werfen kann. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt werde deshalb keine Rettungsringe installieren.

Keine permanente Sicherheit an einem Gewässerufer

Wenn die Stadt das auf ihren Flächen tun wolle, müsse sie diese regelmäßig warten und prüfen lassen. Mit der Wasserstraßen-  und Schifffahrtsverwaltung wäre dann eine Vereinbarung zu treffen, die das Amt von allen Haftungs- und Unterhaltsansprüchen entbindet. Das Amt warnte die Stadt regelrecht davor, eigenverantwortlich tätig zu werden, da diese Einrichtungen "immer wieder zweckentfremdet oder beschädigt werden". Grundsätzlich, so die Auskunft, könne an einem Gewässerufer keine permanente Sicherheit gewährleistet werden, wer sich dort aufhalte, sei für sich selbst auch verantwortlich. Das nahm der Stadtrat zunächst so zur Kenntnis, Stadträtin Julia Müller zeigte sich von der Stellungnahme des Amtes enttäuscht: "Ganz schwach" sei die Antwort, erklärte sie.

Das Mainufer in Eltmann ist sehr beliebt als Freizeitgelände, aber der Fluss birgt auch Gefahren. Ein Vorstoß des Stadtrats hin zu mehr Sicherheit fand beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt kein Echo.
Foto: Sabine Weinbeer | Das Mainufer in Eltmann ist sehr beliebt als Freizeitgelände, aber der Fluss birgt auch Gefahren. Ein Vorstoß des Stadtrats hin zu mehr Sicherheit fand beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt kein Echo.

Defibrillatoren in allen Stadtteilen  hält Stadtrat Wolfgang Stapf für sinnvoll, er stellte einen entsprechenden Antrag für die öffentlichen Plätze in Eltmann und den Stadtteilen. Bürgermeister Michael Ziegler bat daraufhin Stadtrat Wolfgang Brühl um eine Stellungnahme, da dieser beim BRK nicht nur Leiter der Ausbildung, sondern auch Projektleiter Frühdefibrillation ist. Der stellte fest, dass die vorgeschlagenen Geräte zwar vollautomatisch und damit auch für Laien geeignet sind und an stark frequentierten Plätzen seien diese auch sinnvoll. Allerdings sei das vorgeschlagene Modell nicht mit dem der Rettungsdienste im Landkreis kompatibel. Wenn der Weg zum Defibrillator zu weit sei, dann sei es wesentlich wichtiger, dass Helfer vor Ort sind, die eine Herzdruckmassage beherrschen.

Flächendeckende Ausstattung kostet 40 000 Euro

Eine ausgiebige Diskussion schloss sich an über sinnvolle Standort, Qualifikation der Bediener und zielführende Ausgaben. Immerhin würde eine flächendeckende Ausstattung rund 40 000 Euro ausmachen. Ein wesentlicher Aspekt war auch die Ausbildung, denn auch wenn sich das Gerät selbst erklärt, gehöre doch einiges dazu, einem Patienten so zu helfen. Dazu erklärte Jürgen Malinowski, dass die Feuerwehr in Weisbrunn bereits einen solchen Defibrillator installiert habe. Die Schulungen durch Dr. Schröpfer seien auf großes Interesse gestoßen, so dass viele Weisbrunner ohne Hemmungen im Notfall den Defi auch einsetzen würden.

Der Stadtrat fasste schließlich den Grundsatzbeschluss, an geeigneten Plätzen Defibrillatoren zu installieren und auch Erste-Hilfe-Schulungen anzubieten. Details dazu soll die Verwaltung ausarbeiten und dem Stadtrat erneut vorlegen.

 
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