Viele sehnen sich nach einem Ausbruch aus der Realität. Doch sind die ersehnten Träume immer erstrebenswert? Jugendliche der Musicalgruppe der Offenen Hilfe der Lebenshilfe Haßberge und des P-Seminars des Regiomontanus-Gymnasiums (RMG) suchten auf diese Frage am 21. Oktober nach einer Antwort.
Die zweite Aufführung des inklusiven Musicals mit dem Titel „Morgen will ich König sein“ fand im Silberfisch, dem Ganztagsgebäude des Haßfurter Schulzentrums, unter Leitung des Unfindener Liedermachers Martin Scherer und der Musikpädagogin Petra Schlosser statt. Gefördert wurde das Projekt von Aktion Mensch.
Die Kooperation der Lebenshilfe mit dem Gymnasium begann am Anfang des Schuljahres. Ziel des Projekts war, den 15 Oberstufenschülern Einblicke in die verschiedenen Arbeitsfelder der Lebenshilfe zu bieten. „Weiterhin war es uns aber auch sehr wichtig, das Thema Inklusion aufzugreifen und Berührungsängste abzubauen, um dadurch die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern“, so Petra Schlosser, Leiterin des P-Seminars.
Anfängliche Berührungsängste wurden bei den Musicalproben abgebaut. Hilfreich dabei war die Umsetzung einer Schauspieler-Patenschaft. Jasmin Wagner, Franziska Herbst, Fabian Frysztacki und Michael Stach vom RMG spielten dabei in engem Kontakt mit ihren Musicalpartnern Luisa Krauser, Theresa Dietz, Maik Bäuerlein und Lukas Kümmel von der Lebenshilfe.
„Dadurch konnten sie einander nicht nur großartig unterstützen, sondern es ist auch eine enge, fast schon freundschaftliche Bindung zwischen den Jugendlichen entstanden“ erklärt der Musicalleiter Martin Scherer. Zu den Stücken des Liedermachers steuerte Khang Tran zwei Raptexte bei und übernahm eine Solorolle. Darin verarbeitete er zusammen mit Franziska Herbst das Thema Mobbing.
Am Schluss des Stückes stand die Erkenntnis, dass das Leben in einer Parallelwelt nicht die Lösung ist. Die Kunst liege darin, das Positive in der realen Welt zu erkennen und zu schätzen. Auch die Leiterin der Offenen Hilfen, Bettina Surkamp, zog aus der Kooperation eine positive Bilanz. „Die Erwartungen wurden weit übertroffen und die Mühe hat sich trotz des großen Aufwands mehr als gelohnt“, betonte die Pädagogin.