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ZEIL
Kanzel wurde mangels Geld mit Wein bezahlt
Obwohl wegen des Kirchenbaues in Geldnöte geraten, erwarben die Zeiler Katholiken 1717 von den Jesuiten in Bamberg eine kostbare Kanzel. Mit einem größeren Quantum Wein und etwas Geld wurde die Schuld abgestottert. Heute ist die Kanzel nur noch ein Schaustück.
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 |  aktualisiert: 21.06.2017 04:04 Uhr

Einem Eintrag im Ratsprotokoll ist zu entnehmen, dass die Zeiler 1717 von den Jesuiten in Bamberg eine kostbare Kanzel aus der Jesuitenkirche – der heutigen Martinskirche – erworben haben. Spätestens bei der Säkularisation 1804 wäre dieses schöne Stück vermutlich eh vernichtet worden, wie so viele andere sakrale Einrichtungsgegenstände auch.

Wegen des Kirchenbaues war die Pfarrei in Geldnöte geraten. Sie vertröstete daher die Bamberger immer wieder auf bessere Zeiten. Die Jesuiten zeigten sich aber großzügig gegenüber dem weltlich zu Bamberg gehörigen Amtsstädtchen Zeil und halbierten den Preis für die Kanzel von ursprünglich 100 Gulden. Mit einem größeren Quantum Wein und etwas Geld stotterte Zeil die Schuld ab.

Die Entstehung der Kanzel reicht bis in die Zeit um 1660 zurück. Der Künstler ist nicht bekannt. Fachleute vermuten, dass es ein Ordensgeistlicher der Jesuiten war. Seit genau 300 Jahren gehört die Kanzel nun zu den Blickpunkten der Michaels-Kirche.

Seelenwaage und Flammenschwert

Die Taube im imposanten Schalldeckel ist das Symbol für den Heiligen Geist, der – im Gegensatz zur Kanzel – eine große liturgische Bedeutung hat.
Foto: Archiv Leisentritt | Die Taube im imposanten Schalldeckel ist das Symbol für den Heiligen Geist, der – im Gegensatz zur Kanzel – eine große liturgische Bedeutung hat.

Bemerkenswert ist der Erzengel Michael, der die Spitze des Schalldeckels krönt. Die Figur hat eine Ähnlichkeit mit antiken Hermes-Statuen. Ilse Heimrich stellte 1970 in ihrer gut recherchierten Arbeit über die Pfarrkirche eine gewisse Verwandtschaft zwischen dem christlichen Cherub und dem heidnischen Götterboten fest. Beide werden als Vermittler zwischen Gott und den Menschen betrachtet und sind Geleiter der Seelen ins Jenseits. Als Attribut dieser Funktion trägt der Heilige Michael eine Seelenwaage in der linken Hand, während die rechte als Zeichen des Sieges über den Satan triumphierend das Flammenschwert empor hält. Unter den Füßen des Erzengels windet sich – leider nicht gut sichtbar – der geschlagene Luzifer, halb als Mensch, halb als Reptil.

In den von gedrehten Säulen getragenen Nischen stehen die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Sie werden dem Bamberger Bildhauer Sebastian Degler zugeschrieben. Jedoch wurde die Matthäus-Figur um 1970 von einem dreisten Dieb gestohlen. Sie ist später – auf Veranlassung des heutigen Ehrenbürgers Heiner Schneier – durch eine originalgetreue Kopie ersetzt worden.

1958 entschloss man sich zu einer Renovierung der Kanzel, nachdem diese Arbeiten 1937 wegen Geldmangels hatten zurückgestellt werden müssen. Die bis dahin schwarze Barockkanzel wurde gründlich abgelaugt, da sie stark durch Lackierungen und Kerzenruß verschwärzt war. Der Naturton des Holzes wurde wieder hergestellt und anschließend mit einer Bienenwachspolitur behandelt.

Die Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) hat die Messliturgie neu gestaltet. Dabei wurde die Kanzelpredigt abgeschafft. Das Wort Gottes sollte nicht mehr von oben herab, sondern auf gleicher Ebene den Gläubigen verkündet werden. Damit ist das „Abkanzeln“ aus der Zeit gefallen.

1966 verzichtete bei der Firmung in Zeil Weihbischof Kempf auf die übliche Predigt zugunsten von Zwiegesprächen mit den Firmlingen. Im gleichen Jahr erhielt die Pfarrkirche als Ersatz für den Schalldeckel der Kanzel eine Lautsprecheranlage.

Das Niveau der Predigt sollte nicht von der Höhe der Kanzel abhängen. An ihre Stelle trat der Ambo, ein Stehpult, von dem aus das Wort Gottes sowohl verlesen als auch bei der Predigt ausgelegt wird. In katholischen Kirchen werden daher die Kanzeln – im Gegensatz zu protestantischen Kirchen – heute nicht mehr oder nur selten gebraucht. Der aus Zeil stammende Pfarrer Ottmar Pottler zum Beispiel pflegt seine Silvesterpredigt noch auf der Kanzel der Wallfahrtskirche in Limbach zu halten.

„Landesherrliche Verordnungen“

18 Zeiler Pfarrer, zahlreiche Kapläne, Ordensgeistliche und nicht zuletzt einige Bischöfe haben bis in die 1960er Jahre auf dieser Kanzel Gottes Wort verkündet. Je nach Zeit und Temperament haben sie auch zu gesellschaftlichen Themen, zu Sitte und Moral und manchmal auch zu politischen Fragen Stellung bezogen.

Nach der Säkularisation befahl die Landesregierung in München, auch „landesherrliche Verordnungen“ von der Kanzel abzulesen. Die Pfarrer waren sogar verpflichtet, die genaue Umsetzung und Befolgung „zu befördern“.

In seinem Bestreben, Staat und Kirche zu trennen, führte 1871 Reichskanzler Bismarck den sogenannten Kanzelparagraphen in das Strafgesetzbuch ein. Danach konnte ein Geistlicher, der „die Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zum Gegenstande einer Verkündigung oder Erörterung macht“, mit Gefängnis oder Festungshaft bis zu zwei Jahren bestraft werden.

1873 musste das Haßfurter Bezirksamt auf Anordnung der Königlichen Regierung in Würzburg über 73 Geistliche eine umfangreiche Erhebung über das „Verhalten der katholischen Geistlichen“ anfertigen. Die weltliche Obrigkeit wollte wissen, wer feindliche Stimmung gegen die Regierung verbreitet. Über den Zeiler Pfarrer Michael Ebert heißt es unter anderem: „Teilt die ultramontane Richtung und hat früher in seinen Predigten stark in diesem Sinne agiert. In neuerer Zeit ist derselbe vorsichtiger geworden.“ Über Nachfolger Karl Link dagegen berichtete die Behörde, dass der Priester zu keinerlei Beanstandungen Anlass gebe.

„Gefallene Personen“

Kurz nach der Installation der neuen Kanzel wurden „gefallene Personen“ von dieser herab verlesen. Sehr streng wurden die Vorschriften hinsichtlich Sitte und Moral sowie kirchlicher Ehegesetze ausgelegt. In den Verkündbüchern des Zeiler Pfarrarchivs von 1882 bis 1914 finden sich unzählige Beispiele, wie die damaligen Pfarrer Link und Hohmann von der Kanzel herunter mit ihrer Autorität versucht haben, auf die sittliche Moral ihrer Schäfchen durch „heilsame Belehrungen“ Einfluss zu nehmen. Die Erwachsenen wurden regelmäßig daran erinnert, an den Quatemberfesttagen (in den vier Quartalen des Jahres) kein Fleisch zu essen und sich nicht mehr als einmal am Tag zu sättigen. Auch wiesen die Prediger darauf hin, an bestimmten Festtagen die Speisen nicht mit geschmolzenen Tierfetten zuzubereiten.

Ein großes Anliegen war den Geistlichen die Beichtpflicht an Ostern und das Einsammeln der Beichtzettel in den Haushaltungen. Nach einer Predigt 1897 bat Pfarrer Link, „heute noch die Communionzettel abzuliefern, da ich die Liste dem hochwürdigen Herrn Bischof bei der Visitation zur Controlle vorlegen muß und es euch gewiß nicht recht ist, wenn es heißt: in Zeil sind viele Familien rückständig mit den Communionzetteln.“ Bei seiner ersten Predigt im Jahr 1882 hatte Pfarrer Link von seiner Pilgerfahrt nach Lourdes geschwärmt sowie von den Wundern, die er in diesem berühmten Wallfahrtsort gesehen und gefühlt habe. Er sah in der Muttergottes die Wundertäterin des 19. Jahrhunderts. Seine Predigt schloss er mit der Feststellung, „dass Maria nicht allein in Lourdes, sondern überall die Wunder ihrer Macht und Liebe zeige, wo man sie mit reinem Herzen, mit innigem Vertrauen und in beharrlichem Gebete anrufe.“

Mit der Macht seiner Worte verstand es Link auch, die Gläubigen der Zeiler Pfarrei derart zu begeistern, dass einige Jahre später und unter großen Opfern anstelle der kleinen Maria-Hilf-Kapelle die heutige Bergkapelle errichtet wurde. Sie war die erste Lourdes-Kapelle in Süddeutschland.

Beichte im Rathaus

Bei einem Patronatsfest im Jahr 1903 verkündete Link, dass sieben Beichtväter in die Pfarrei kämen und das Abhören der Beichte in der Kirche wegen des Singens und Betens zu lästig sei. Die Beichtväter nahmen in diesem Jahr die Beichte der Zeiler dann in den Räumen des Rathauses ab, die von 1825 bis 1926 als Schulzimmer dienten. Offenbar sah man diese Neuerung in Würzburg gar nicht gerne. Link verkündete daher ein Jahr später: „Die Beichte soll nach Vorschrift der Kirche, von besonderen Ausnahmen abgesehen, in der Kirche, und zwar in den Beichtstühlen, abgenommen werden.“ Und weiter ließ er wissen: „Um die wirklich bedauerlicherweise große Anzahl von Schwerhörigen etwas zu vermindern, werde ich künftig, wenn viele Leute in der Kirche sich vorfinden, die Harthörigen zuletzt in der Sakristei vornehmen.“

Profane Dinge

Manchmal waren es sehr profane Dinge, die von den Predigern verkündet wurden. 1904, als das Gotteshaus erstmals Teppiche für die Gänge erhielt, wies Pfarrer Link auf diese Zierde und Bequemlichkeit hin: „Ich bitte die Pfarrkinder durch Abstreifen der Füße vor der Kirche und durch Unterlassung des Ausspuckens, das sich mit der Würde des Gotteshauses ja überhaupt nicht verträgt, zur Erhaltung der Reinheit und Schönheit der Teppiche beitragen zu wollen.“

Er brauchte keine Kanzel: 6000 Menschen hörten Pater Leppich – hier auf einem Autodach stehend – 1955 auf dem Sportplatz an der Flutbrücke in Haßfurt zu.
Foto: Archiv Leisentritt | Er brauchte keine Kanzel: 6000 Menschen hörten Pater Leppich – hier auf einem Autodach stehend – 1955 auf dem Sportplatz an der Flutbrücke in Haßfurt zu.

Als 1905 ein Ortsbürger in der Oberen Torstraße einen Geldbeutel mit einem beträchtlichen Inhalt verloren hatte, ermahnte der Geistliche nach seiner Predigt den etwaigen Finder um des Gewissens willen, den Fund abzugeben.

Die Seelsorger versuchten früher mehr als heute, Einfluss auch auf das gesellschaftliche Leben zu nehmen. So legte sich 1922 Dechant Dümler mit dem Turnverein an, weil einige turnerische Veranstaltungen zeitlich mit dem Gottesdienst kollidierten. 1927 wetterte er gegen die Abhaltung von Tanzmusiken an Samstagen. Er befürchtete, dass die Besucher es dann mit dem Sonntagsgottesdienst nicht so genau nähmen.

„Die Reue kommt hinterher!“

Vor den Fasenachten und Kirchweihen warnte der Prediger mit „seelsorgerischem Ernst und Nachdruck“ die Jugend vor den sittlichen Gefahren dieser Tage und vor den bitteren Folgen des Leichtsinns. Die Eltern erinnerte er an die Pflicht der Wachsamkeit über ihre Kinder: „Kein Mädchen aus anständiger Familie, das etwas auf seine Ehre hält, darf den Tanzboden ohne Begleitung und ständiger Aufsicht des Vaters oder der Mutter besuchen. Die Reue kommt hinterher!“

1909 ließ der Würzburger Bischof auf der Zeiler Kanzel verkünden: „Die christliche Sitte und Schamhaftigkeit verbietet es ehrbaren Frauenspersonen von selbst, an Maskeraten usw. teilzunehmen.“ Gerügt wurde auch die „Gassenschwärmerei“ bei 14- bis 16-jährigen Jungen. Für Mädchen war es eh unziemlich, sich noch nach dem Gebetläuten beziehungsweise nach dem Sonnenuntergang auf den Straßen zu tummeln.

Die patriotische Kriegseuphorie, die viele Deutsche beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Spätsommer 1914 ergriff, wurde auch von religiöser Hochstimmung begleitet und von beiden Konfessionen religiös überhöht und theologisch gerechtfertigt. Solche Worte gefielen damals der weltlichen Obrigkeit. So verlas 1917 Pfarrer Dümler einen Hirtenbrief des Würzburger Bischofs von der Kanzel, der dazu aufrief, jetzt nicht wankend zu werden: „Wenn Gott mit uns ist, wer kann gegen uns sein!“ Kein Wunder also, wenn dann Pfarrer Dümler „unsere schneidigen Heere im Osten“ lobte, „die mit Gottes Hilfe wunderbare Leistungen vollbrachten.“

Die schwammigen Tatbestandsmerkmale indes machten den Kanzelparagraphen zu einem wirkungsvollen Instrument der Nationalsozialisten gegen vermeintlich unbotmäßige Pfarrer. Unter dem „Heimdückegesetz“ fühlten sich während der Naziherrschaft auch in Zeil die jeweiligen Geistlichen bedroht. Als der Zeiler Pfarrer Dümler 1933 nach seiner Schutzhaft in Eltmann zurückkehrte, konnte er vor Aufregung nicht predigen. Stattdessen las er die Epistel „Petrus im Gefängnis“ vor und schwieg. An seinen Bischof schrieb er: „Fast alle Leute weinten, auch Männer, die mir sonst nicht so wohlgesinnt waren.“

Regimetreue Aktivisten

Des Öfteren machten sich regimetreue Aktivisten bei Predigten Notizen. Dümler fühlte sich ständig von Spitzeln bedroht, die nur darauf warteten, ihm eine regimefeindliche Bemerkung nachzuweisen. Einmal beschwerte er sich über die „Judase“, welche seine Predigten „verkehrt zur NSDAP hinaustragen.“ Der streitbare Geistliche bemühte sich schließlich nach eigenen Worten in seinen Predigten und Ansprachen, kein Wort einfließen zu lassen, das politisch gedeutet werden könnte. Um gegen etwaige Anklagen gedeckt zu sein, empfahl ihm sein Bischof, die Predigten schriftlich festzuhalten. Der Kanzelparagraph wurde in der Bundesrepublik erst 1953 aufgehoben.

1940 ist eine bemerkenswerte Predigt von Pfarrer Rüdenauer ohne Folgen geblieben. Das katholische Pfarramt hatte von einer NS-Behörde die Mitteilung erhalten, dass einige Leute aus Zeil in Sanatorien plötzlich verstorben seien. In Wirklichkeit aber waren sie im Rahmen der menschenverachtenden Euthanasie und der kruden Vorstellung vom „unwerten Leben“ umgebracht worden. Der hünenhafte Geistliche Rat wetterte über dieses Verbrechen bei seiner darauffolgenden Predigt.

Erregt hämmerte er seine kräftige Faust auf die Brüstung der Kanzel, sodass von der Erschütterung einer der vier Evangelisten herab fiel. Weil es der Heilige Lukas war, hieß es andern Tags, der Herr Geistliche Rat habe den „Lukas gehauen“. Welch eine merkwürdige Symbolik: Die Euthanasie wurde damals von verantwortungslosen Medizinern des Naziregimes ausgeübt. Als Schutzpatron der Ärzte gilt der Heilige Lukas . . .

Schweiß und Tränen

Völlig aus dem Rahmen fiel eine mehr als einstündige Predigt, die am Pfingstfest 1945 Pfarrer Josef Seitz in der Zeiler Pfarrkirche hielt. Der Geistliche aus der Pfalz war kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner am 11. April 1945 vom Konzentrationslager Dachau in das Haus seiner Mutter Maria Tully am Kaulberg zurückgekehrt. Seitz war der erste katholische Pfarrer aus dem Reichsgebiet, der schon 1940 wegen seiner Predigten gegen das NS-Regime interniert worden war. In leidenschaftlichen Worten setzte er sich mit dem „heidnischen Nazi-Deutschland“ auseinander. Dabei redete er über die schlimmsten Grausamkeiten, die er im KZ Dachau hatte miterleben müssen. Nur der heilige Ort verbot ihm, auch über sexuelle Misshandlungen zu sprechen.

Der durch seine fünfjährige Inhaftierung geschwächte Priester verließ die Kanzel dann völlig vom Schweiß durchnässt. Er musste sich in der Sakristei erst einmal umziehen. Und die tief erschütterten Gläubigen in den Bänken weinten Tränen ob der geschilderten grauenvollen Taten der SS in Dachau. Den Wortlaut der Predigt hat die Ordensschwester Adora Baumbach mitgeschrieben.

Ungewöhnliche Regularien

Lebende Opfertiere unter der Kanzel

Einen recht sonderbaren Brauch überlieferte 1910 Lehrer Karl Krapf von Greßhausen:

Unter der Kanzel der Kirche befand sich bis zum Jahre 1810 ein stallähnliches Kästchen, welches zur Aufbewahrung geopferter, junger Hühner, Tauben, Gänse und Schweinchen diente. Auf die Bitte der großherzoglichen Landesdirektion hin ist es im Zusammenhang mit der Säkularisation entfernt worden.

Predigtlänge

Damit ihre Pfarrer die Dauer der Predigt nicht allzu sehr überschreiten, haben die Zeiler vor 300 Jahren für die neue Kanzel eine Sanduhr angeschafft. Heute heißt es oft: „Man darf über alles predigen, nur nicht über zehn Minuten.“ Die Predigten von Papst Franziskus, so hat man errechnet, dauern zwischen sechs und 15 Minuten. Die kürzeste Predigt hat wohl ein Pfarrer in Georgia/USA gehalten. Er begann seine Predigt mit der Frage: „Was sagt Christus, wenn wir fragen: ,Was bringt es mir, wenn ich mich auf Religion einlasse?‘“ Er antwortete „Nichts!“ und stieg von der Kanzel.

Pater Leppich

In den 1950er Jahren machte der Jesuitenpater Leppich als Volks- und Straßenprediger von sich reden. Das „Maschinengewehr Gottes“ verzichtete auf die Kanzel und sprach die Menschen alles andere als pastoral von einem Autodach aus an. Obwohl er gegenüber seinem Publikum wütete und tobte und es manchmal sogar beleidigte, verehrten ihn die Massen. In Haßfurt zog er 1955 nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Sportplatz an der Flutbrücke mehr als 6000 Leute in seinen Bann. So schrie er in die Nacht: „Manchmal ekelt mich diese verfettete Bundesrepublik an.

Wir leben von Schweinskotelett und Kinokarte und merken gar nicht, dass die Welt glüht. Viele Menschen haben heute keine Seelenkultur mehr, sondern eine Auto- oder Motorradkultur. Die kleinste Kuhmagd macht sich bereits Gedanken über H- und A-Linie, und jeder Bursche, der etwas gelten möchte, braucht eine Maschine, um mit einer ,Nylon-Hexe‘ hinten drauf von Kirchweih zu Kirchweih zu rasen.“

Türe zu

Nach einer Instruktion für den Zeiler Mesner im Jahr 1917 war dieser verpflichtet, zu Beginn einer Predigt die Türe neben der Kanzel abzuschließen. Er durfte diese erst wieder öffnen, wenn der Prediger die Kanzel verlassen hatte.

 
 
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