
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt im Landkreis Haßberge weiter rasant, die Inzidenz bewegt sich seit Tagen jenseits der Marke von 600. War in den vergangenen Wochen noch eine Konzentration des Infektionsgeschehens insbesondere in den jüngsten Altersgruppen festzustellen, sind mittlerweile Infektionen bei Personen aus nahezu allen Altersgruppen zu verzeichnen. Das schreibt das Landratsamt am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Auch bis in die höchsten Altersklassen sei das Virus wieder vorgedrungen.
Doch das Landratsamt hat auch erfreuliche Nachrichten: Gleichzeitig sei auch ein deutlicher Anstieg in der Anfrage nach Erstimpfungen und Vervollständigungen sowie nach Auffrischungsimpfungen festzustellen. Der Landkreis Haßberge hat daher laut der Mitteilung in den vergangenen Tagen daran gearbeitet, Kapazitäten im Impfzentrum in Königsberg hochzufahren – von 60 auf 120 Impfungen pro Tag.
Ausschreibung für zweites Impfzentrum läuft
Zudem seien weitere Kapazitätsausweitungen geplant. Die Ausschreibung für ein zweites Impfzentrum im Landkreis sei bereits erfolgt. Wo im Landkreis dieses Impfzentrum entstehen soll, ist allerdings noch völlig offen, sagt Moni Göhr, Pressesprecherin des Landratsamtes auf Nachfrage. Bis dieses neue Impfzentrum in Betrieb geht, gibt es eine Übergangslösung zusätzlich zu den Impfterminen in den Gemeinden.

Ab kommenden Montag, 29. November, können sich die Bürgerinnen und Bürger in Ebern im kleinen Saal der Frauengrundhalle und in Haßfurt im historischen Rathaus am Marktplatz impfen lassen – jeweils sieben Tage die Woche, schreibt das Landratsamt. An beiden Standorten würden zwei Impfstraßen eingerichtet, sodass pro Tag rund 480 Impfungen möglich seien. In diesen beiden Übergangs-Impfzentren würden die Impfungen ausschließlich mit dem Vakzin von Moderna durchgeführt. Der Impfstoff von Biontech stehe an diesen Standorten aufgrund einer Limitierung der Lieferungen durch das Bundesministerium für Gesundheit nicht zur Verfügung.
Für den Betrieb der "Übergangs-Impfzentren" stehe Personal der Haßbergkliniken bereit sowie Ärzte der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern. Die Einrichtung und Organisation übernehme das Landratsamt. Ziel der Kapazitätsausweitung sei es, möglichst vielen Menschen zeitnah ein umfassendes Angebot zur Auffrischungsimpfung zu unterbreiten, während Erst- und Zweitimpfung weiterlaufen. Auch das Impfangebot der niedergelassenen Ärzte bleibe bestehen.
Appell des Landrats an die Bürgerinnen und Bürger
Landrat Wilhelm Schneider ist laut der Mitteilung erfreut darüber, dass die Nachfrage nach den Impfungen deutlich gestiegen ist, und appelliert einmal mehr an die Vernunft der Landkreisbewohner: „Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises, sich der sehr ernsten Lage bewusst zu sein. Wir müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um die vierte Welle zu bremsen. Das wird ein Kraftakt werden, deshalb meine herzliche Bitte an alle: Helfen Sie mit, verhalten Sie sich umsichtig und verantwortungsvoll, reduzieren Sie Ihre Kontakte, schützen Sie sich und andere.“
Ohne Termin geht beim Impfen derzeit nichts
Wie bei den Sonderimpfterminen, die der Landkreis Zug um Zug erweitern will, gilt auch an diesen beiden Standorten: Geimpft wird nur nach Registrierung im Portal BayImco unter www.impfzentren.bayern.de und mit Termin. Wer bereits im Impfzentrum geimpft wurde und noch einen bestehenden Account hat, der kann seinen Impfungen eine weitere hinzufügen, heißt es in dem Schreiben aus dem Herrenhof. Aber auch Neuregistrierungen seien unkompliziert.
Termine können außerdem weiterhin montags, dienstags, und donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr unter Tel.: (0 95 21) 27-769 vereinbart werden sowie montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr und samstags und sonntags von 10 bis 15 Uhr unter Tel.: (0 95 21) 27-600.