
Zynisch und bissig, aber nicht unter die Gürtellinie, so präsentierte sich der Kabarettist Alfred Dorfer mit seinem neuen Soloprogramm „und…“ in der Haßfurter Stadthalle.
Mit Handy auf der Bühne, in einem leeren Raum mit zwei Bananenkisten und voller Erinnerungen. Da kam die Frage auf, wie es weitergehen soll, denn ein Theaterdirektor hat mit einem rätselhaften Stückauftrag, Bewegung in das Leben von Dorfers Bühnenfigur gebracht. „Und“ der Umzug steht bevor.

Der mit dem Deutschen Kabarettpreis 2017 ausgezeichnete Wiener bringt im Laufe des Abends Erinnerungen in sein Spiel. Der hektische Rollenwechsel von Menschen die ihn sein Leben lang begleiteten, fasziniert das Publikum, dass mit Beifall zwischen den Szenen nicht geizt.
In Momentaufnahmen steht er unter anderem im Dialog mit seiner Mutter, die ihn immer wieder herzlich bei sich aufgenommen hat, mit der Begründung, dass Ehefrauen nur eine Zwischenlösung sind. Es zieht ihn in erdachte Parallelwelten, in der er mit Elfen sprechen möchte. Denn hinter jedem Zyniker steht auch ein kleiner Romantiker. Dorfer erlaubt sich auch einen Blick in die Zukunft zu werfen, in der Idealisten als nützliche Idioten begriffen werden und auf das Alter bezogen, die Welt voller „Dings“ ist.
Im Flüsterton geht er „nicht“ auf Merkel, Trump oder auf den bösen Erdogan ein, nein – er lässt sie einfach ruhen. In der neuen Wohnung, die nur mit ISO-Matte ausgelegt ist, aber aufgeräumt, kommt die Frage auf, wer hier wohnte. War es einer der 32 000 Intelligenz-Flüchtlinge, die nach Österreich kommen um zu studieren, die gratis durchgefüttert werden und dann als schlechter Arzt wieder nach Deutschland kommen, oder war es ein Banker, „Ja, den gibt es noch“, betont Dorfer.
Am Ende des Programmes angekommen, wirkt der Schauspieler und Autor traurig, denn die Elfe hat er nicht gefunden und die Frage kommt auf „War es das“? Und Gott wird antworten „Ja, das war's“!!