In Haßfurt fand ein Rundgang am Technologietransferzentrum (TTZ) in der Hofheimer Straße statt, organisiert von Landrat Wilhelm Schneider. Er hatte alle Unternehmensverantwortlichen aus der heimischen Kunststoff-Branche und alle anderen Akteure, die sich an der Stiftungsprofessur beteiligen, dazu einzuladen. Gekommen waren über 30 Interessierte, darunter Vertreter der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, der Sparkasse und der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS). Das teilt das Landratsamt in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind.
Prof. Dr.-Ing. Johannes Krückel, Leiter des TTZ, führte durch die Werkräume und präsentierte die installierten Geräte. Eine geplante 5-Kopf-Extrusionsanlage für die Berufsschule steht noch aus, da eine europaweite Ausschreibung vorbereitet werden muss. Diese Anlage soll verschiedene Materialien zu Glattrohren oder Wellrohren verarbeiten und recyceln können.
Prof. Dr.-Ing. Jan Schmitt, neuer Vizepräsident Forschung und Gründung der THWS, stellte die strategische Bedeutung der TTZ für die Hochschule vor. Neben Haßfurt gibt es solche Zentren in Bad Neustadt, Kitzingen, Bad Kissingen, Marktheidenfeld und Ochsenfurt. Schmitt betonte die Synergieeffekte zwischen regionaler Industrie und Hochschule und erläuterte die Möglichkeiten zur Verstetigung der TTZ nach der fünfjährigen Anschubphase durch das Wissenschaftsministerium.
Prof. Krückel, seit März 2023 Institutsleiter, stellte die Forschungsziele des TTZ vor, insbesondere den Rezyklateinsatz und die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen. Aktuelle Projekte umfassen eine kooperative Promotion mit dem Karlsruher Institut für Technologie und das BMBF-geförderte Projekt KARE. Im letzten Teil seines Vortrags gab Prof. Krückel einen detaillierten Überblick über die bisher verfügbare Ausstattung am TTZ und deren Einsatzmöglichkeiten in der Forschung, gefolgt von einem Ausblick auf die zukünftig geplanten Investitionen.
Ralf Röckelein-Sarre vom Landratsamt informierte über den Planungsstand der Generalsanierung des Berufsschulstandorts. Entgegen ursprünglicher Pläne wird ein Abriss und Neubau des Bauteils B durchgeführt, da dies kostengünstiger und funktionaler ist. Der dreigeschossige Neubau wird von der Heinrich-Thein-Berufsschule und dem TTZ genutzt. Der Abbruch des alten Gebäudes ist für Frühjahr 2026 geplant, die Inbetriebnahme des neuen Gebäudes für Anfang 2028.
Die Teilnehmer des Rundgangs sahen Vorteile in den neuen Räumlichkeiten und den Synergien durch die gemeinsame Nutzung von Funktions- und Besprechungsräumen der Berufsschule. Die gute Zusammenarbeit mit der Berufsschule wurde in den Vorträgen hervorgehoben. In der abschließenden Diskussion wurden Fragen zur Verstetigung der Forschungseinrichtung erörtert. Landrat Schneider versprach, den Informationsaustausch jährlich zu wiederholen.