
Ab Juli hat Sand einen neuen Bürgermeister. Jörg Kümmel von den Freien Sander Bürgern (FSB) setzte sich am Sonntag in der Stichwahl gegen seinen Mitbewerber Matthias Zink von der SPD durch. Somit wurde er zum Nachfolger von Bernhard Ruß (SPD) gewählt, der nach 30 Jahren als Rathauschef nicht mehr zur Wahl antrat. CSU-Kandidat Julian Müller hatte im ersten Wahlgang am 7. Mai die wenigsten Stimmen erhalten und war damit bereits vor zwei Wochen ausgeschieden.
54 Prozent der Stimmen für den neuen Bürgermeister
Die Wahlbeteiligung war mit 73,6 Prozent relativ hoch, reichte aber nicht an den Wert von fast 80 Prozent im ersten Wahlgang heran. Deutlich höher als noch vor zwei Wochen war diesmal auch die Zahl an ungültigen Stimmen. Während am 7. Mai nur fünf Stimmzettel ungültig waren, waren es diesmal 33. Einige hatten, statt einen der beiden Kandidaten anzukreuzen, handschriftlich den Namen des bereits vor zwei Wochen ausgeschiedenen Julian Müller auf den Zettel geschrieben.
Insgesamt erhielt Jörg Kümmel 975 Stimmen, 825 bekam Mattias Zink. Kümmel wurde somit mit einer knappen Mehrheit von 54,2 Prozent zum Bürgermeister gewählt – so zumindest das vorläufige Ergebnis, das Wahlleiter Michael Back am Abend verkündete.
Kümmel freut sich auf gute Zusammenarbeit
"Ich muss sagen: Ich bin begeistert", sagte Kümmel freudestrahlend nach seinem Wahlsieg ins Mikrofon zu den rund 400 Leuten, die auf den Platz vor dem Sander Rathaus gekommen waren, um das Ergebnis zu erfahren. "Ich raff's ehrlich gesagt noch gar nicht." Ihm sei auch durchaus bewusst, dass er als Nachfolger von Bernhard Ruß "in große Fußstapfen" trete.
Kümmel betonte außerdem, er freue sich nun auf die Zusammenarbeit mit seinem Mitbewerber Zink. Dieser ist Geschäftsleiter im Sander Rathaus. "Ich denke, dass wir uns gut ergänzen", so Kümmel. Zink sagte nach der Verkündung des Wahlergebnisses: "Natürlich bin ich enttäuscht." Aber er könne "mit erhobenem Kopf" herausgehen, immerhin habe er nur relativ knapp verloren und auch im Vergleich zum ersten Wahlgang noch viele Stimmen dazugewonnen. "Ich kann damit leben."