Der Main fließt von Ober- nach Unterfranken durch Haßfurt und Schweinfurt, von dort aus weiter durch Würzburg, Aschaffenburg und Frankfurt, bevor er bei Mainz in den Rhein mündet. Bei Kilometer 384 im oberfränkischen Bischberg beginnt der schiffbare Main. Für kleinere „Schiffe“ wie beispielsweise Kanus ist er von dort an ebenfalls durchgängig befahrbar, denn in gebietsübergreifender Zusammenarbeit ist es gelungen, den Fluss als Wasserwanderweg zu gestalten.
„Kanufahren wird noch schöner“, lautete der Extrakt einer Pressekonferenz im Landratsamt Schweinfurt am Donnerstag. Zwischen Bischberg im Landkreis Bamberg und Wipfeld im Landkreis Schweinfurt legt der Main eine Strecke von mehr als 60 Kilometer zurück. Hier startet in dieser Saison die „Gelbe Welle“.
„In gelungener Kooperation zwischen Kommunen, gastronomischen und Beherbergungsbetrieben der Regionen Bamberg, Haßberge und Schweinfurt ist es gelungen, ein durchgängiges Angebot für Wassertouristen zu schaffen“, erklärte der Schweinfurter Landrat Florian Töpper. Für die „Gelbe Welle“ sei die einheitliche Beschilderung im Rahmen des EU-Förderprogramms „Leader“ in den Landkreisen Bamberg, Haßberge und Schweinfurt nun abgeschlossen.
Gemeinsam mit Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé und dem Bürgermeister der Gemeinde Schonungen, Stefan Rottmann, stellte Töpper Medienvertretern das bezirksübergreifende Projekt vor, das am Freitag, 12. Juli, in Mainberg (Schonungen) im Landkreis Schweinfurt mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung starten soll.
Am darauffolgenden Samstag, 13. Juli, werden 13 Städte und Gemeinden zwischen Hallstadt und Wipfeld, darunter die Haßbergekommunen Sand, Knetzgau, Haßfurt und Obertheres, mit Veranstaltungen unter dem Motto „Paddelspaß am Main“ die „Gelbe Welle“ feierlich eröffnen.
Bereits am 8. Mai 2012 wurde ein Teilabschnitt des Wasserwanderwegs Main zwischen Bamberg und Schweinfurt eröffnet. Damit war der Lückenschluss zwischen dem Obermain und Kitzingen geschafft worden und der Main lädt seitdem auf 145 Kilometern zum Wasserwandern ein. Weitere 30 Gemeinden von Bamberg bis Aschaffenburg haben neue Einrichtungen für den Wassersport geschaffen. Damit sei das Band jetzt geschlossen und der „Main als Lebensader rücke noch mehr ins Bewusstsein der Menschen“, betonte Töpper. Die Reihe von weithin sichtbaren Hinweisschildern signalisiert den Wasserwanderern, wo eine gute Anlegestelle zu finden ist. Symbole informieren über alle nahegelegenen touristischen Angebote wie Hotel, Bahnhof, Einkauf, Picknick oder Schwimmen.
„Die gemeinsame fränkische Ader verbindet Ober- und Unterfranken“, sagte Sebastian Remelé. Der Main soll in das Leben der Menschen integriert, als Wasser- und Erlebnisstraße ausgebaut und zur touristischen Nutzung erschlossen und vermarktet werden. „Schiene, Wasser und Straße, alles findet sich am Main“, sagte Bürgermeister Rottmann. Das einzige was fehle, sei ein Flughafen, meinte er. Da hat er wohl den in Haßfurt übersehen.
Unter dem Logo „Paddel und Pedale“ seien Reiseangebote in Arbeit, die es über den Tourismusverband Franken zu vermarkten gelte, wurde informiert.
Ein Netz von Anlege- und Kanueinstiegsstellen biete die Möglichkeit „in See zu stechen“, erklärte Rottmann. 12 000 Euro europäische Fördermittel seien dafür bereitgestellt worden. Damit ist „eine der schönsten Main-Strecken wassertouristisch erschlossen und parallel zum Mainradweg gibt es nun auch einen Wasserwanderweg.“
Anlegestellen
Auf dem rund 67 Flusskilometer langen Abschnitt des Mains, der die Landkreise Bamberg, Haßberge und Schweinfurt durchfließt, gibt es 27 Anlegestellen. Diese befinden sich in Bischberg, Trosdorf, Viereth, Staffelbach, Eltmann, Zeil, Sand, Knetzgau, Haßfurt-Naturfreundehaus, Haßfurt-Hafen, Wülflingen, Obertheres, Untertheres, Untereuerheim, Gädheim, Schonungen-alte Fähranlegestelle, Schonungen-Albanpark, Mainberg, Sennfeld, zweimal Schweinfurt-Ruderclub, Schweinfurt-Mainlände, Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld, Garstadt, Hirschfeld, Wipfeld und Stammheim.
Gelbe Welle
Info-Displays der „Gelben Welle“ markieren vom Wasser aus sichtbar Kanu-Ein- und Ausstiegsstellen und informieren über die vorhandene Infrastruktur. An Land geben Text-Bild-Stelen eine Kurzeinführung in die Besonderheiten von Ort und Landschaft. Ein gemeinsamer Flyer der Tourismuseinrichtungen „Landkreis Bamberg“, „Naturpark Haßberge“, „Naturpark Steigerwald“ und „Schweinfurt 360°“ soll Gästen und Einheimischen das Gebiet als touristische Attraktion schmackhaft machen. Darin heißt es unter anderem: „Wenn der Main den Landkreis Haßberge erreicht hat, rücken Steigerwald links und die Haßberge rechts des Flusses an das Maintal heran.“
Programm zum Auftakt
Auftaktveranstaltung Gelbe Welle:
Freitag, 12. Juli, 16.00 bis 21.00 Uhr, Mainwiese in Mainberg (Schonungen)
16.00 Uhr Talk-Runde, ab 17.00 Uhr: Wettrennen von Booten aus allen beteiligten Landkreisen am Main
„Paddelspaß am Main“ in 13 Kommunen am Main;
Samstag, 13. Juli, Beginn: 14.00 Uhr.
Die beteiligten Kommunen im Landkreis Haßberge sind Sand, Knetzgau, Haßfurt und Obertheres:
Sand am Main, 15.30 – 18.00 Uhr, Festzug und Eröffnung des Altmain-Weinfestes,
Knetzgau, 14.00 – 18.00 Uhr, Treffpunkt zum Sommerfest: Gelände des Motorsportclubs Knetzgau;
Haßfurt, 14.00 – 18.00 Uhr, Treffpunkt zum Schnupperpaddeln: Naturfreundehaus, Am Hafen 6;
Obertheres, 14.00 – 18.00 Uhr, Treffpunkt: Motorboot-Club am der alten Mainlände.