Orgel und Posaune sind eine nicht allzu häufig anzutreffende Paarung. Dass sich aber beide Instrumente sehr gut ergänzen, sich in der Klangfarbe nahestehen, aber auch gut kontrastieren, das konnten die Besucherinnen und Besucher beim traditionellen Jahresabschluss-Konzert in der St. Magdalenenkirche in Ebelsbach miterleben. Die Posaunen- und Orgelklänge des "Consortium musicum" sorgten für ein einzigartiges Klangerlebnis.
Dies wurde schon beim Auftakt mit der "Sonata pian' e forte" von Giovanni Gabrieli (1554/57-1612) deutlich, der zum ersten Male in der Musikgeschichte den Instrumentalisten unterschiedliche Lautstärken wie leise und laut vorschlug.
Beim "Saltarello" von Anonymus und weiteren Stücken kam es zu einem Hörgenuss durch die verschiedenen Klänge, die das Posaunen-Quartett seinen Instrumenten entlockte. Die Zuhörerinnen und Zuhörer wurden dabei auch einbezogen in ein "Musizieren mit dem Raum" und ein klangliches Experiment, als ein Posaunist die Melodie in der Sakristei intonierte und die übrigen Musiker im Kirchenraum die musikalische Antwort darauf gaben.
Schottland-Gefühle in Ebelsbach
Ein ganz besonderer Höhepunkt war jedoch das feierliche "Traditional Highland Cathedral", das inzwischen zu den bekanntesten Dudelsackmelodien der Welt zählt und für Schottland-Gefühle sorgte. Die starke Bearbeitung für Orgel und Posaunen wurde dabei noch übertroffen von dem Spiel des achtjährigen Sverre Kowalski auf seiner Trommel, der für Orgel und Posaunen im minutenlangen Stück präzise den Takt markierte. Die Konzertbesucherinnen und -besucher zollten dem jüngsten Musiker des Konzerts dafür riesigen Beifall.
Beim Orgelsolo mit der Toccata on "Veni Emmanuel" zog Organist Tjeu Zeijen nahezu alle Register und zeigte, welche Klangfülle in der Hoffmann-Orgel mit ihren 2483 Pfeifen steckt, die genau vor 40 Jahren ihre feierliche Segnung erhalten hat.