Gleich eine ganze Reihe von Umgestaltungen wurden in Birkenfeld durchgeführt. Am Donnerstag wurde der Abschluss der Arbeiten ausgiebig gefeiert. Zum Ziel hatten die Arbeiten, die Wohn- und Lebensqualität im kleinen Maroldsweisacher Gemeindeteil zu verbessern.
Es wurde ein barrierefreier Zugang zur Alten Schule und zur Kirche geschaffen, das Umfeld wurde hier ebenso neu gestaltet, wie die Plätze am Kriegerdenkmal und am Feuerwehrhaus. Der Spielplatz bekam ein neues Gesicht, neue Spielgeräte. Auch die Bushaltestelle am Ortseingang ist nun modern und zweckdienlich.
Nach dem Festgottesdienst erinnerte Bürgermeister Wolfram Thein an die Arbeiten, die mehrere Jahre in Anspruch genommen hatten. Bereits 2013 wurde mit den Planungen begonnen. Es sei natürlich erst einmal zu klären gewesen, wie das Projekt von der Marktgemeinde finanziell zu stemmen sei, so Thein.
Punktuelle Dorferneuerung
Insgesamt wurden immerhin 630 000 Euro ausgegeben. 8500 Euro steuerte die Feuerwehr bei und 3100 Euro die Kirchenstiftung. 160 000 Euro gab es an Zuschuss durch ELER-Mittel. Doch es wurde nicht nur sehr viel Geld investiert, sondern auch unzählige Arbeitsstunden durch die Birkenfelder Bevölkerung. Herausgekommen sind punktuelle Dorferneuerungen, die sich durchaus sehen lassen können, so Bürgermeister Thein.
Jürgen Eisentraut, Baudirektor beim Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken, erklärte, Strukturwandel in der Landwirtschaft und der demografische Wandel veränderten die Dörfer und Gemeinden im ländlichen Raum. Dorferneuerungen dienten dazu, den veränderten Rahmenbedingungen zu begegnen. Dabei gehe es um bauliche und soziale Maßnahmen zur Erhaltung und Stärkung der Vitalität der Ortskerne.
Werde in den Städten manchmal, Bezug nehmend auf das Land, von Postkartenidylle, sich entleerenden Räumen zwischen Landlust und Landfrust, Leben zwischen geschmückten Dorfplätzen und menschenleeren Durchfahrtsstraßen gesprochen, so habe dies mit der Realität wenig zu tun.
Unterstützung durch Fördermittel
Die Fläche Deutschlands bestehe zu 90 Prozent aus ländlich geprägten Gebieten. Noch wohne die Mehrheit der Deutschen im ländlichen Raum. „Die Landbewohner sind keine abgehängte Minderheit“, betonte Eisentraut. Im Gegenteil, der ländliche Raum habe Zukunft.
Mit Fördermitteln unterstützten der Freistaat Bayern, die Bundesrepublik und auch die Europäische Union, Projekte im ländlichen Raum, um diese weiterzuentwickeln. Hierbei sei es natürlich wichtig, die Bürger zu beteiligen. „Nur wenn alle gemeinsam an neuen Lösungen arbeiten, entstehen Prozesse der Dorfentwicklung, die von allen akzeptiert werden und zu wirklich guten Ergebnissen führen“, so der Baudirektor. Er gratulierte den Birkenfeldern zur gelungenen Umsetzung der Projekte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden die einzelnen Neugestaltungen im Rahmen eines Rundgangs in Augenschein genommen. (bra)