Weihbischof Herwig Gössl sieht in der Stellungnahme der vatikanischen Glaubenskongregation zur Segnung homosexueller Partnerschaften auch Entwicklungspotential: Man könne nach Formen suchen, die deutlich machen, dass durch den Segen an einzelne Menschen nicht der Eindruck entstehe, deren nichteheliche Partnerschaft würde gesegnet. Das sagt der Weihbischof in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Er ist als einziger Bamberger im Synodalforum "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft" vertreten. Das Interview im Wortlaut:
Weihbischof Herwig Gössl: Die Antwort der Glaubenskongregation auf eine Anfrage, ob die Kirche die Vollmacht hat, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen, bleibt zunächst einmal im Rahmen dessen, was bisher gültige Lehre der Kirche war und ist. Diese Lehre stellt an sich schon einen Fortschritt dar, insofern sie anerkennt, dass eine homosexuelle Identität in der Regel nicht frei gewählt ist. Dies entspricht durchaus den Erkenntnissen der Humanwissenschaften.
Gössl: Dieser Gedanke ist weiter zu denken mit dem Ziel, dass homosexuelle Menschen sich in der Kirche nicht verstecken müssen, auch wenn sie in einer auf Dauerhaftigkeit und Treue angelegten Partnerschaft leben. Das römische Schreiben geht von der Existenz dieser Partnerschaften aus und gesteht ihnen ausdrücklich positive Elemente zu. Dennoch bleibt das Problem, dass aus Sicht der Kirche die sexuelle Gemeinschaft ihre naturgemäße Ausdrucksform nicht in einer gleichgeschlechtlichen Verbindung finden kann. Dies entspricht nicht der Schöpfungsordnung und kann von daher nicht gesegnet werden. Eine Entwicklung hin zu einer immer stärkeren Gleichartigkeit von gleichgeschlechtlicher Partnerschaft und Ehe, wie sie von manchen Interessenverbänden gefordert wird, ist aus diesem Grund für die Kirche nicht möglich.
Gössl: Die Glaubenskongregation sagt ausdrücklich, dass sehr wohl gleichgeschlechtliche Menschen gesegnet werden können, aber eben nicht deren Verbindung, weil diese nicht der Ordnung entspricht, die Gott in seine Schöpfung hineingelegt hat.
Es gibt im liturgischen Segnungsbuch der Kirche, wie Sie zu Recht sagen, eine Fülle von Personen und Dingen, die gesegnet werden können, aber keine Segnung von menschlichen Gemeinschaften, welcher Art auch immer. Die einzige Ausnahme sind Verlobte und Familien, sowie Ehejubilare. Offensichtlich sind diese Segnungen ganz auf die Ehe von Mann und Frau hingeordnet. Diese Einschätzung entspricht auch dem Schreiben der Glaubenskongregation. Es soll daher alles unterbleiben, was als Gleichsetzung von Ehe und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften missverstanden werden könnte. Dennoch liegt in diesem Punkt auch Entwicklungspotential: Man kann nach Formen suchen, die deutlich machen, dass durch den Segen an einzelne Menschen nicht der Eindruck entsteht, deren nichteheliche Partnerschaft würde gesegnet.
Gössl: Solche Segensfeiern waren bisher nicht erlaubt und sind es weiterhin nicht. Die Diözesanleitung muss ihr Verhalten hierzu nicht verändern.
Gössl: Ich habe schon darauf hingewiesen, dass die Note der Glaubenskongregation die gültige Lehre wiedergibt. Das ist nicht überraschend. Für die Arbeit des Forums bedeutet es, dass für eine konkrete Forderung eine Grenze aufgezeigt wurde. Viele andere Bereiche der Sexualmoral, auch was den Umgang mit homosexuellen Personen betrifft, sind weiterhin diskutierbar und müssen weiterentwickelt werden, zum Beispiel die Umsetzung des Diskriminierungsverbotes.
Gössl: Es gibt ja zu recht vielfältige Unterschiede in der Ausgestaltung des christlichen Lebens in der katholischen Kirche weltweit. In Grundfragen der Lehre aber kann es meines Erachtens keine Unterschiede geben. Wenn das kirchliche Lehramt davon ausgeht, dass eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe nicht den Plänen Gottes entspricht und daher eine solche Partnerschaft nicht gesegnet werden kann, so gilt das natürlich nicht nur für einzelne Ortskirchen, sondern für die ganze Kirche.
Dummerweise gibt's Abbilder Gottes,
die schwulerdings Menschen gleichen Geschlechts lieben.
Das kann Gott ja echt nicht gewollt haben, wo kämen wir da hin,
wenn nicht jeder Paarungsakt
neues Leben erzeugen tät.
Gut, dass es die römische Kirche gibt,
die diesen unverzeilichen
Mißgriff Gottes
erkannt hat,
und welche nun mit aller Verbissenheit
dafür Sorge tragen will,
den Urfehler der Schöpfung
auszumerzen.
Glaubst Du das ernsthaft, daß Gott,
der Allmächtige,
nicht in der Lage ist,
seinen Schöpfungsplan bis ins letzte Detail fertigzudenken ?
Echt jetzt ?
Das glaubst Du wirklich ?
Dann gehe hin in Frieden !
Der Vorschlag: Wir segnen Menschen, aber keine Partnerschaften - das ist ein irrwitziger Gag, sowas kann ich nicht ernst nehmen!
Auch wenn ich den Ansatz drollig finde, zwei einzelne Menschen mit dem Segen der römischen Kirche versehen zu wollen, die Verbindung der beiden dann aber weiterhin als verwerflichen Akt gegen Gottes Schöpfungsplan zu erachten. Für solche Hirnverbiegerei muss man vermutlich tatsächlich katholische Theologie studiert haben.