Die 30. Interkulturellen Wochen als "wichtiges Zeichen in bewegten Zeiten" fallen in ein besonderes Jahr: Der dazu einladende Migranten- und Migrantinnenbeirat (MIB) der Stadt Bamberg besteht ebenfalls 30 Jahre und wird im Oktober neu gewählt. So ist das Motto der Wochen vom 21. September bis 9. November 2024 unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Andreas Starke durchaus doppeldeutig zu verstehen: "Bamberg wählt Vielfalt".
Denn laut Zweitem Bürgermeister Jonas Glüsenkamp ist diese Wahl von Vielfalt eben nicht nur ein wichtiges Zeichen, sondern auch Ausdruck einer bewussten Entscheidung der Gesellschaft für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben von verschiedenen Kulturen und Religionen. "Bamberg braucht eine bunte Zivilgesellschaft, nicht nur Rathauspolitik", sagte Glüsenkamp bei der Vorstellung des Wochenprogramms vor Medienvertretern.
Gemeinsam mit den Vorsitzenden des MIB, Mitra Sharifi und Marco Depietri, lud der Bürgermeister die Bürgerschaft unabhängig von ihrer Religion, Herkunft, Geschlecht oder sexuellen Orientierung dazu ein, die facettenreiche Veranstaltungsreihe zu besuchen: "Es ist ein tolles Programm, großer Dank an die vielen Akteure aus Vereinen und Institutionen, ohne sie käme so ein Programm nicht zustande", betonte Mitra Sharifi. Immerhin 30 Prozent der Bamberger Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund, rund 12.500 (Stichtag 1. Januar 2024) Menschen aus 139 Ländern mit ausländischer Staatsangehörigkeit – ohne die Bewohner des Ankerzentrums – leben in der Stadt. Diese Zahlen nannte Samer Rahhal, Geschäftsführer des MIB.
Informationen und Reden
Auftakt der Interkulturellen Wochen bildet das Fest am Samstag, 21. September, von 10 bis 13 Uhr auf dem Maxplatz. Mit Informationen, Reden zu den Aktionswochen und zur Neuwahl des MIB sowie der Vorstellung der neuen Kandidaten und Kandidatinnen bietet es bunte Einblicke und Begegnungen. Ein besonderes und unüberhörbares Statement für Vielfalt setzt die Trommelgruppe "Bateria Quem É", die mit ihren mitreißenden Rhythmen für gute Stimmung sorgen wird.
Marco Depietri nannte in der Pressekonferenz einige Details der bevorstehenden Neuwahl des MIB per Brief zwischen dem 8. und 28. Oktober, "eine Wahl ohne Parteien, bei der Migranten eine Stimme haben für ein gleichberechtigtes Miteinander in Bamberg und für die Förderung der Demokratie". Wahlberechtigt sei jeder mit Migrationshintergrund, der mindestens sechs Monate in Bamberg wohnhaft sei und aus seinem Herkunftsland einen Pass besitze. Eingebürgerte Bamberger könnten die Wahlbeteiligung beantragen. Nicht wählen dürften Menschen mit dem Status geduldet und im Asylverfahren. Der neugewählte MIB bestimme dann aus seinen Reihen die Vorsitzenden. Für diese Posten kandidieren wieder Mitra Sharifi und Marco Depietri, wie sie bekundeten.
Das Programmheft mit allen Veranstaltungen der Interkulturellen Wochen ist abrufbar unter www.mib.stadt.bamberg.de, Infos zur Wahl unter www.stadt.bamberg.de/mib-wahl-2024