Kerbfeld sei schon seit Jahren in diesem Zusammenhang das "Sorgenkind" der Gemeinde, sagte Schüßler. Es sei seit dem Jahr 2001 von der Stadt Hofheim, die für die Versorgung Kerbfelds zuständig ist, nachweislich immer mehr Wasser geliefert worden, als über die Wasseruhren der Haushalte dann abgerechnet wurde. Die Stadt Hofheim habe, um jeden Verdacht auszuschließen, damals eine neue Wasseruhr in die Versorgungsleitung einbauen lassen. Doch das Ergebnis sei das gleiche geblieben.
Bisher seien für die verlorene Wassermenge von insgesamt 15 000 Kubikmeter rund 25 000 Euro an Hofheim zu zahlen gewesen. Alleine im vergangenen Jahr 2004 habe der Vergleich ergeben, dass zwar 13 850 Kubik Wasser geliefert wurde, aber nur 11 290 Kubik bei den Wasseruhren angekommen sei. Dies sei ein Verlust von 2560 Kubik oder umgerechnet 23 Prozent. Noch gravierender sei der Unterschied in Nassach. Dort seien 15 551 Kubik vom Hochbehälter abgegangen, aber angeblich nur 9774 Kubik in den Haushalten angekommen. Der Unterschied von 5777 Kubik sei gleichzusetzen mit einem Verlust von 60 Prozent. Allerdings, so Oskar Schüßler, müsse man im Gegensatz zu Kerbfeld das Wasser in Nassach nicht zukaufen.
Herbert Hümpfner, der Wasserwart der Gemeinde, sei jetzt angewiesen worden, Ursachenforschung in den betroffenen Ortsteilen zu betreiben.
Bei der Wasserversorgung in den Gemeindeteilen Aidhausen, Friesenhausen, Happertshausen und Rottenstein seien keine Abweichungen festgestellt worden, erklärte 2. Bürgermeister Oskar Schüßler abschließend.
Zudem entschied der Gemeinderat über Bauanträge. Matthias und Stefanie Wolf aus Friesenhausen können wie geplant ein Einfamilienhaus mit Doppel-Carport und Nebenraum bauen. Ebenso hatte der Gemeinderat keine Einwände gegen die Bauvoranfrage von Matthias Reining aus Nassach, der einen Anbau an einem bestehendes Wohnhaus errichten will.