„Die SG Eltmann hat in den 150 Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen und war sogar in der jüngeren Vergangenheit als kleiner Verein durch seine sportlichen Erfolge in den Schlagzeilen immer präsent. Über die Hälfte der Mitglieder ist heute im Alter von bis zu 27 Jahren und das ist eine gute Basis dafür, dass der Verein auch in der Zukunft eine gute Rolle spielen wird.“ Dies betonte der Präsident des Bayerischen Landessportverbandes, Günther Lommer, beim Festabend der SG Eltmann zu ihrem 150-jährigen Jubiläum in der Stadthalle.
Vorstandsmitglied Wolfgang Stolz streifte einige „Meilensteine“. Begonnen habe alles im Jahre 1866, als ein „Turnverein“ gegründet wurde. Der Verein habe den Ersten Weltkrieg überstanden und gleich danach sei auch im Jahre 1919 eine Fußballabteilung gegründet worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte dann der Sportbetrieb mit einem bunten gesellschaftlichen Treiben auf und auf der Mainhalbinsel wurde ein Sportplatz gebaut.
Die Fusion der drei Eltmanner Sportvereine SC Eltmann, Stichler (Kegler) und TSV erfolgte im April 1973. Der nächste Meilenstein war die Einweihung des neuen Sportheimes im Jahre 1986. Die Bausumme belief sich auf 1,2 Mio DM unter Vorstand Georg Köbrich. „Die folgenden Jahre – zunächst unter der Vorstandschaft von Peter Klein, später von Thorsten Brüggemann, abgelöst von Peter Knieling und zuletzt von Günther Preissner – verliefen in jeder Hinsicht turbulent. Große sportliche Erfolge standen einer finanziell schwierigen Situation gegenüber“, betonte Wolfgang Stolz. „Die finanzielle Konsolidierung ist im Jubiläumsjahr 2016 weit fortgeschritten. Es sollte uns in den nächsten Jahren möglich sein, den reinen Sportbetrieb wieder mehr zu fördern. Unser Ziel ist es, die Mitgliedsbeiträge und Spenden ausschließlich im sportlichen Bereich und dem Unterhalt des Sportheimes zu investieren.“
„Ganz schön alt geworden – dabei aber unglaublich jung und dynamisch geblieben. Wer möchte das nicht gerne von sich behaupten?“ meinte 1. Bürgermeister Michael Ziegler bei seiner Gratulation auch im Auftrag von Landrat Wilhelm Schneider. Seit 150 Jahren sei die SG Eltmann aktiver und attraktiver Bestandteil des sportlichen Lebens in der Stadt und ein überregional bekannter und erfolgreicher Verein. „Die SG ist heute das, was man eine Institution nennt, fest verwurzelt und aus der Stadt Eltmann nicht mehr wegzudenken. Sie bietet ihren Mitgliedern die Geborgenheit einer sportlichen Heimat und hat es durch eine hervorragende Jugendarbeit geschafft, immer wieder junge Menschen neu für den Sport zu begeistern. Das ist eine ganz besondere Leistung, vergleichbar mit einem Dreifach-Salto am Reck.“
Dabei habe sich die SG Eltmann immer wieder den Bedürfnissen und Anforderungen angepasst. Neben all dem sportlichen sei die Spielgemeinschaft auch im gesellschaftlichen und kulturellen Leben fest verwurzelt wie den Biertagen, dem Mainathlon, der Stadtmeisterschaft im Kegeln oder auch kirchlichen Festen.
BLSV-Präsident Günther Lommer gab eingangs zu, dass er noch nie in Eltmann gewesen sei und die Stadt auch ganz woanders vermutet habe. Aber er sei froh hier zu sein. „Der BLSV hat über 1200 Vereine und sie gehören zu den 250 Vereinen, die 150 Jahre und älter sind.“
Für den Patenverein SV Rapid Ebelsbach überbrachte 2. Vorsitzende Daniela Beck die Glückwünsche und stellte heraus, wie wertvoll ein guter Pate sei. Beim ersten Fußballspiel habe der Pate mit seiner 2. Mannschaft und einem 3:3 auch ein Erfolgserlebnis verschafft und auch Tonne habe bei den Damen Mainseite viel bewegt.
Anschließend wurden zwei Sportler für ihre außergewöhnlichen Verdienste ausgezeichnet. Abteilungsleiter Frank Eigl von der Fußballabteilung stellte die Verdienste von Hans-Georg Häfner heraus. Er habe 1961 in der Schüler- und dann in der Jugendmannschaft begonnen und sei auch viele Jahre Funktionär in den verschiedenen Abteilungen gewesen. Auch beim Sportheim- und Sportplatzbau wäre er aktiv gewesen und habe stets mit Freude und Tatkraft die Fußballabteilung gefördert. Die Auszeichnung als Ehrenmitglied sei deswegen mehr als verdient. Hans-Georg Häfner war über diese Auszeichnung sichtlich gerührt und erinnerte an die Entwicklung des Fußballs und seine Zeit als aktiver Fußballer. Eine „Ecke“ der Urkunde sah er auch für Personen wie Dieter Auernhammer, die Gebrüder Haus oder Erich Weth. „Ich habe mich auch für einen Festplatz am Sportgelände eingesetzt und wenn jetzt auch noch einer an der Wallburg entsteht, dann habe ich meines für Eltmann getan“, meinte er abschließend.
Die Abteilungsleiterin für Turnen, Maria Klein, hielt eine Laudatio auf Ellen Tonne, die aus gesundheitlichen Gründen allerdings nicht teilnehmen konnte. Ellen Tonne sei von 1964 bis heute Übungsleiterin in der SG, war Schriftführerin, 2. Vorsitzende und seit 1987 bis 2015 Übungsleiterin in Eltmann, Weisbrunn und Limbach. Auch Vizepräsidentin beim Bayerischen Turnspielverband, Seniorenbeauftragte beim Bezirk Unterfranken, Landesfrauenvertreterin und weitere Ehrenämter zählten zu ihren Aufgaben, weswegen sie auch 2012 als Ehrenmitglied im BLSV Kreis Haßberge wurde. Sie sei schon Ehrenmitglied im Verein und man zeichne sie nun mit einer Urkunde als außergewöhnlich verdientes Vereinsmitglied aus.
Der Festkommers schloss natürlich die Auszeichnung für mehr als 200 Mitglieder ein, die für 25-jährige bis über 60-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden. Das älteste anwesende Mitglied war dabei Alfons Stolz, der 71 Jahre der SG angehört. Auf die gleiche Zeit kann Leo Ankenbrand zurückblicken, während Hans Werner schon seit 72 Jahren dabei ist.
Weitere Auszeichnungen für über 60 Jahre: Michael Müller, Irene Langer, Erich Klarmann, Günter Klarmann, Walter Brey, Norbert Weinhold, Klaus Münch, Konrad Scheuring, Helmut Schömig, Karl Krönert, Hans Wiesneth, Barbara Klarmann, Hermann Münch, Walter Düring, Franz Haus und Franz Hußlein.
Auszeichnung für mehr als 50 Jahre: Wolfgang Brücher, Georg Zettelmeier, Arno Ullrich, Dieter Auernhammer, Hartmut Wagner, Karl Reuther, Hermann Prüfer, Sieglinde Funck, Harry Ebert, Günther Lenhart, Klaus Forster, Günther Braunstein, Lisbet Zettelmeier, Hans-Georg Häfner, Siegfried Wolf, Edmund Hofmann, Beatrix Flemming, Walter Beck, Günther Wolf, Erika Weyrauther, Margot Weth, Peter Schmitt, Ellen Tonne, Christa Hofmann, Heinz Fries, Roland Dütsch, Roland Selbmann, Heinrich Rebhan, Joachim Fischer, Rosalinde Boczar, Theodor Boczar, Erich Weth, Werner Singer.
Apropos Mitgliedsbeitrag
Eigentlich haben sich die Beiträge seit über 100 Jahren nicht groß nach oben bewegt. Der Mitgliedsbeitrag war um das Jahr 1900 bei 20 Pfennig gelegen, was einem Wert von 1 Liter entsprach. Rechnet man in der Währung 1 Liter Bier, so hat sich mit 6 Euro pro Monat für ein aktives Mitglied seitdem nicht allzu viel geändert.