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BURGPREPPACH
Im Kindergarten kommen Zauneidechsen zur Welt
Ein neues Zauneidechsenjunges ist geschlüpft. Jetzt bekommt es zunächst einen Namen, bevor es in die Freiheit entlassen wird.
Foto: Stefanie Brantner | Ein neues Zauneidechsenjunges ist geschlüpft. Jetzt bekommt es zunächst einen Namen, bevor es in die Freiheit entlassen wird.
bra
 |  aktualisiert: 29.07.2017 03:14 Uhr

Als die Kinder ankamen und kleine, weiße „Tic Tac“, eiähnliche Gebilde auf der Hand hatten, wusste Claudia Hümmer zunächst auch nicht, um was es sich handelte. Doch per Internet war die Angelegenheit schnell geklärt. Es handelte sich um die Eier von Zauneidechsen.

Es wäre doch schön, wenn die Kinder sehen könnten, wie aus den Eiern kleine Eidechsen schlüpfen, dachten sich Kindergartenleiterin Renate Zehnter und Erzieherin Hümmer. Schnell war ein Aquarium zum Terrarium umfunktioniert. Und emsig, aber trotzdem mit äußerster Vorsicht, die Eier haben ja keine harte Schale, wurde der Sandkasten nach weiteren Eiern abgesucht. Circa drei Dutzend Eier haben die Kinder gefunden und haben sie dann sorgsam im Terrarium im Sand platziert.

Dann war es soweit. Lila und Kostio erblickten das Licht der Welt, besser gesagt: das Licht der Aquariumsbeleuchtung. Tags darauf wurden die Beiden dann im Garten in die Freiheit entlassen. „Da geht es ihnen besser“, erklärten die Kinder. „Jetzt können sie zu ihrer Mama, die wohnt nämlich unter der Rutsche.“ Dass die kleinen Echsen ihre Mutter aber gar nicht brauchen, das wissen die Kleinen sehr wohl. Und überhaupt sind sie inzwischen sehr gut informiert über Lebensweise und Lebensraum der Echsen.

Als nächste Eidechsenbabys schlüpften Eddy und Blacky. Inzwischen geht es Schlag auf Schlag. Denn in den meisten Eiern, die durch die Scheibe sichtbar sind, regt sich Leben. Und man kann es sehr gut beobachten, wie die kleinen Echsen aus den Eiern schlüpfen.

„Das Interesse der Kinder ist riesig“, freuen sich die Betreuerinnen. Und die Kinder sind natürlich mächtig stolz darauf, dass sie beim Einrichten der „Geburtsstation“ wohl alles richtig gemacht haben.

Die Betreuerinnen indes haben sich schon gewundert, dass die Muttertiere sich einen so belebten Platz wie den Sandkasten im Kindergarten ausgesucht haben, um ihre Eier abzulegen. Wenn man allerdings bedenkt, dass die Zauneidechse auch schon auf der Liste der bedrohten Tierarten steht, dann ist das nicht mehr so verwunderlich. Sie findet einfach kaum noch die entsprechenden Ablegeplätze. Die Gründe für die Lebensraumverluste sind vielfältig: Ausbau von Fließgewässern, Verlust von Ödland, Flurbereinigungen, Ausbau von Verkehrswegen, Überdüngung oder Bebauung von Süd-Hängen. Und die Unauffälligkeit der Lebensräume und die gute Tarnung der Eidechsen spielen beim Lebensaumverlust auch eine Rolle.

Bei all dem Übel kam den Echsen der Sandkasten des Kindergartens wohl gerade recht. Und letztendlich war es wohl eine richtige Entscheidung. Denn dank der sorgsamen Behandlung klappt es ja offensichtlich hervorragend mit dem Eidechsennachwuchs.

Und die Kinder? Die hatten kurz vor den Ferien noch ein richtig tolles Erlebnis. Bei dem haben sie viel gelernt und zudem zum Artenschutz beigetragen.

Stolz sind die Kinder der Baumgruppe. In ihrem Gruppenraum ist die „Geburtshilfestation“ beherbergt. Sie funktioniert offensichtlich sehr gut, denn es sind schon zahlreiche Eidechsenkinder geschlüpft.
Foto: Stefanie Brantner | Stolz sind die Kinder der Baumgruppe. In ihrem Gruppenraum ist die „Geburtshilfestation“ beherbergt. Sie funktioniert offensichtlich sehr gut, denn es sind schon zahlreiche Eidechsenkinder geschlüpft.
 
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