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ELTMANN
„Im Handwerk liegt Zukunft“
„Das Handwerk ist stark“, bekräftigten Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler, Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner, Landrat Wilhelm Schneider, HWK-Vizepräsident Michael Bissert und SPD-Abgeordneter Volkmar Halbleib (von links) beim Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft in Eltmann.Foto: Christiane Reuther
Foto: Christiane Reuther | „Das Handwerk ist stark“, bekräftigten Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler, Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner, Landrat Wilhelm Schneider, HWK-Vizepräsident Michael Bissert und SPD-Abgeordneter ...
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 29.01.2017 03:43 Uhr

„Das Handwerk bildet das Fundament fürs Leben“, unterstrich Volkmar Halbleib, parlamentarischer Geschäftsführer im bayerischen Landtag, beim Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft im Klenze-Saal der Stadt Eltmann. Vertreter aus Handwerk, Wirtschaft, Politik, Schulen, Banken und Dienstleistung wohnten der Feierstunde bei. Auf die stimmte der Eltmanner Jugendchor „Cantarella“ ein.

Gute Auftragslage

„Ich bin mit der Auftragslage sehr zufrieden“, freute sich Norbert Krauser, Bauunternehmer aus Oberhohenried. Aber nicht nur Bauunternehmen, sondern viele andere Handwerksbetriebe könnten laut Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner „auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken“. Der Landkreis Haßberge liege nahezu genau im Bundestrend. Bei gleichbleibender Beschäftigungszahl habe sich der Umsatz im Landkreis um etwa ein Prozent auf 670 Millionen Euro erhöht, so Häfner. Die Fundamente des Aufschwungs bildeten der lebhafte Wohnungsbau und der stabile Konsumzuwachs. Ob geringer Inflation seien die Jobs sicher gewesen, und die Einkommen legten spürbar zu. Zusätzliche Dynamik habe die Handwerkskonjunktur durch das niedrige Zinsniveau erhalten.

Dennoch lägen laut Häfner viele Herausforderungen vor dem Handwerk. Die Fachkräftelücke, der Strukturwandel, der demografische Wandel, der technische Fortschritt mit seiner Digitalisierung und die Zunahme der Bürokratie seien nur einige der Faktoren, mit denen viele Betriebe konfrontiert seien.

Die Prognosen für 2017 sprächen mit einem Auftragsplus von 1,3 Prozent allerdings für sich. Im Handwerk liege Zukunft. Gut ausgebildete Fachkräfte hätten ideale Perspektiven. Dennoch müsse man einiges tun, um den nationalen Rekordwert von momentan 43,55 Millionen Erwerbstätigen auf die Prognose für 2017 (43,95 Millionen) zu steigern. Zuwanderer könnten laut Häfner den Fachkräftemangel nicht auf die Schnelle beseitigen. Umso mehr sei es wichtig, für jeden Jugendlichen die passende schulische und berufliche Ausbildung zu ermöglichen.

Landrat Wilhelm Schneider konnte mit positiven Nachrichten trumpfen: „Der Landkreis Haßberge steht nicht schlecht da, wir sind weiterhin auf einem guten Weg.“ Die Arbeitslosenzahl habe im Dezember bei 2,8 Prozent gelegen, was so viel wie Vollbeschäftigung bedeute. Handel, Gewerbe und Handwerk hätten gute Umsätze erzielt, die Auftragsbücher der meisten Unternehmen seien gut gefüllt.

Schneider verwies auf Projekte, so auch auf die Fertigstellung der Generalsanierung der Wallburg-Realschule Eltmann, die den Standort Haßberge stärke und mehr Lebensqualität biete. In die Infrastruktur, den Breitbandausbau, den Straßenbau und die Bildung werde weiterhin investiert. Über 60 Millionen Euro flössen in den nächsten Jahren in den Aus- und Neubau der Schulgebäude im Kreis, unter anderem in die Generalsanierung der Heinrich-Thein-Berufsschule in Haßfurt. Für eine fundamental wichtige Aufgabe, für die Zukunft der Haßberg-Kliniken, müsse jedoch noch nach einer Lösung gesucht werden.

Schneider ging zudem auf die Integration der Flüchtlinge im Kreis ein. Hinsichtlich der demografischen Entwicklung sieht der Landrat die Integration als kleine Chance, dem drohenden Fachkräftemangel teilweise entgegenzuwirken. Und es sei wichtig, gemeinsam das Image der Handwerksberufe zu verbessern. In den Köpfen der Gesellschaft müsse man das Bewusstsein fördern, dass ein Land nicht nur von Akademikern leben könne.

„Das Handwerk ist stark – in vielerlei Hinsicht“, betonte Michael Bissert, Vize-Präsident der Handwerkskammer Unterfranken. Erfreulicherweise habe man mit einem Plus von 2,3 Prozent im zweiten Jahr in Folge in Unterfranken wieder mehr Auszubildende gehabt. Die deutschland- und bayernweiten Kampagnen für regionale Nachwuchswerbung hätten sich gelohnt. Im Landkreis Haßberge hätten 211 junge Menschen (ein Plus von 12,8 Prozent) im Jahr 2016 eine Ausbildung im Handwerk begonnen. Und die Quote an Vertragsauflösungen sei in Unterfranken mit 9,9 Prozent eher gering gewesen.

Volkmar Halbleib ließ wissen, dass das Handwerk mit rund einer Million meist inhabergeführter Betriebe, mit über fünf Millionen Beschäftigten und mit 300 000 Auszubildenden einen zentralen Beitrag zu Wohlstand und Beschäftigung leiste. Der Fachkräftemangel sei aber eine der größten wirtschaftlichen Herausforderungen. Als Erfolgsmodell stellte Halbleib die duale Ausbildung in den Fokus.

 
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