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Limbach
Im Alter von 90 Jahren: Jetzt zieht sich Pfarrer Ottmar Pottler endgültig zurück
Der in Zeil geborene Priester gehörte zu den bekanntesten und beliebtesten Geistlichen der katholischen Kirche im Kreis Haßberge. Ein Blick zurück auf sein Wirken.
Gemeinsam mit Pfarrer Ottmar Pottler (3. von rechts) zelebrierten den Dankgottesdienst (von links): Pfarrer Michael Erhart, Pfarrer Reiner Fries, Monsignore Werner Kirchner, Diakon Joachim Stapf, Pfarrer Bernhard Öchsner und Kaplan Bill Mikambu.
Foto: Sabine Weinbeer | Gemeinsam mit Pfarrer Ottmar Pottler (3. von rechts) zelebrierten den Dankgottesdienst (von links): Pfarrer Michael Erhart, Pfarrer Reiner Fries, Monsignore Werner Kirchner, Diakon Joachim Stapf, Pfarrer Bernhard ...
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:25 Uhr

Er zählt zu den wohl bekanntest Gesichtern unter den Geistlichen im Landkreis: Pfarrer Ottmar Pottler. Als er endgültig in den Ruhestand ging, ließ Corona einen angemessenen Abschied nicht zu, bei seinem Diamantenen Priesterjubiläum war er gesundheitlich angeschlagen. Nun, zum 90. Geburtstag, fand ein festlicher Dankgottesdienst statt, der gleich alle drei Anlässe in den Blick nahm.

Voll besetzt war die Wallfahrtskirche Maria Limbach, um Pottlers Leben im Zeichen des Glaubens und der Seelsorge zu feiern. "Ihr Wirken hat so viele Menschen gestärkt und ihnen Richtung gegeben" – für diese Aussage erntete Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) Beifall von den Mitfeiernden.

Aufgewachsen am Fuße des Zeiler Käpples

Ottmar Pottler kam 1933 in Zeil am Main zur Welt. 1954 absolvierter er das Abitur in Bamberg und studierte anschließend in Würzburg Theologie. Im März 1960 folgte in Schweinfurt-Sankt Kilian die Weihe zum Priester. Pottlers Lebensstationen führten ihn von seinem Elternhaus am Fuße des Zeiler Käpples als Kaplan nach Höchberg, einem der ältesten Marien-Wallfahrtsorte der Diözese Würzburg; später über Kirchzell in den Odenwald und schließlich nach Ebelsbach, wo er 30 Jahre lang die Pfarrei mit Stettfeld, Schönbach und Steinbach leitete.

Viele Menschen nutzten die Gelegenheit, um Ottmar Pottler in der Pilgerhalle zu gratulieren.
Foto: Sabine Weinbeer | Viele Menschen nutzten die Gelegenheit, um Ottmar Pottler in der Pilgerhalle zu gratulieren.

Immer hatten er und seine Cousine Maria Müller, die ihn als Haushälterin stets begleitete, Kapläne aus aller Welt zu Gast. "Das Pfarrhaus von Onkel Ottmar war für mich das Tor zur Welt", erzählte eine seiner Nichten.

Bereits 1999 mit Bürgermedaille ausgezeichnet

Pottler ist seit 2004 Ehrenbürger von Ebelsbach. Zuvor, im Jahr 1999, hatte ihn die Gemeinde bereits mit der Bürgermedaille für seine Verdienste ausgezeichnet. Pfarrer Pottler war immer offen für Neues, beseelt vom Bemühen, den Glauben und die Theologie den Menschen verständlich nahe zu bringen, das erzählen Weggefährtinnen und -gefährten. Im Mittelpunkt sei dabei immer seine tiefe Marienverehrung gestanden. Viele Wallfahrtsorte besuchte er alleine, besonders gern aber mit seinen Pfarreimitgliedern. Er war Dekanatsbeauftragter für die Priesterfortbildung, Altenseelsorger und vieles mehr.

2009 folgte die Pensionierung Pottlers. "Mit 70 muss man ja als Pfarrer in Ruhestand gehen," erklärte er. Doch in Maria Limbach fand er als Ruhestandspfarrer und Wallfahrtsseelsorger eine neue Aufgabe. Er belebte den Wallfahrtsort, etwa mit besonderen Feiern zum Fatima-Tag. Bekannte Gesichter kamen nach Limbach und immer mehr Pilger.

"Kein Gottesdienst war Ihnen zu viel und Sie haben uns alle mitgenommen", erklärten Sigrid Schuhmann und Thomas Pflaum im Namen der Kirchengemeinde Limbach. Zu den pastoralen Aufgaben kamen die Erneuerung des Pfarrzentrums, ein Kindergartenneubau und das Mammutprojekt der Sanierung des Balthasar-Neumann-Wallfahrtskirche.

Inzwischen im AWO-Seniorenheim in Zeil

Viele Menschen nutzten nach dem Gottesdienst die Gelegenheit, um Ottmar Pottler in der Pilgerhalle zu gratulieren. Einige schrieben Anekdoten auf, die zu einem Erinnerungsbuch gebunden werden sollen. "Sie haben unsere Gesellschaft und unsere Gemeinschaft reicher gemacht", erklärte Landrat Wilhelm Schneider (CSU).

Wallfahrtspfarrer in Maria Limbach – das war für Ottmar Pottler nach seiner Pensionierung 14 Jahre lang eine echte Berufung.
Foto: Sabine Weinbeer | Wallfahrtspfarrer in Maria Limbach – das war für Ottmar Pottler nach seiner Pensionierung 14 Jahre lang eine echte Berufung.

Bis Juni 2023 half er in der Seelsorge in der Pfarreiengemeinschaft "Main – Steigerwald, Eltmann" mit, wie das Bistum Würzburg in einer Pressemitteilung schreibt. Inzwischen lebt Ottmar Pottler im AWO-Seniorenheim in seinem Geburtsort Zeil – wieder am Fuße des Zeiler Käppeles, dort erfreut er sich wieder bester Gesundheit. Die Ansprache in seinem Dankgottesdienst hielt er in altvertrauter Art und Weise ohne Manuskript. Nur die Beine brauchten die eine oder andere Sitzpause.

 
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