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Haßfurt
Igel in polizeilichem "Gewahrsam"
Christian Licha
 |  aktualisiert: 27.02.2024 12:28 Uhr

Ein Händchen für Tiere hat Polizeihauptkommissar Bernd Thein. Vor gut einer Woche fing der Beamte der Polizeiinspektion Haßfurt eine Kornnatter ein, die sich auf einem Komposthaufen sonnte und die Gartenbesitzerin erschrak. Am Freitagabend hatte der Polizist erneut einen "tierischen" Fall auf seinen Schreibtisch bekommen - und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Eine besorgte Bürgerin brachte einen vermeintlich verletzten Igel in die Dienststelle. Die Reaktion der Frau sei schon richtig gewesen, denn verletzte Tiere brauchen Hilfe, so Thein. In diesem Fall stellte sich jedoch heraus, dass der kleine Igel mopsfidel war und augenscheinlich keine körperlichen Beeinträchtigungen hatte. Jedenfalls feierte er mit Katzenfutter eine kleine Party auf dem Schreibtisch, wie der Polizist augenzwinkernd erzählte. Nachdem er die Nacht in einem großen Katzenkorb unter "polizeilicher Aufsicht" verbracht hatte, kam der Igel am nächsten Tag ins Tierheim nach Zell, wo er artgerecht versorgt, untersucht und später wieder ausgewildert werden kann.

Bernd Thein warnte aber auch vor gut gemeinter, aber falsch verstandener Tierliebe und erklärte: "Im August kommen die meisten Igelkinder zur Welt. Wenn die ersten Milchzähne durchstoßen, werden die Jungen aktiver. Dann lernen sie, was fressbar ist und was nicht, und zwar ohne Igelmutter, die nachts in einem viel weiteren Umkreis nach Futter sucht als ihr Nachwuchs. Erst bei Morgendämmerung ist die Igelfamilie wieder im Wurfnest vereint."

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) gibt in seinem Projekt „Igel in Bayern“ auf der Homepage folgenden Ratschlag: Sollte in den Herbsttagen ein Igel tagsüber gesichtet werden, so ist es am besten, ihn aus sicherer Entfernung zu beobachten. Nicht immer braucht ein solches Tier Hilfe. Nur stark untergewichtige, verletzte oder kranke Igel sind wirklich hilfsbedürftig. Kranke oder verletzte Igel erkennt man beispielsweise daran, dass sie am Tag herumliegen, mager sind und sich apathisch verhalten.

Auch wenn er auf diesem Foto etwas schüchterner als seine 'Deko-Kollegen' wirkt, war der Fundigel doch recht aufgeweckt.
Foto: Polizei Haßfurt | Auch wenn er auf diesem Foto etwas schüchterner als seine "Deko-Kollegen" wirkt, war der Fundigel doch recht aufgeweckt.
 
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