Bauarbeiter aus dem Landkreis Haßberge lassen Dampf ab in Berlin: Auf den heimischen Baustellen herrscht „dicke Luft“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bau-Gewerkschaft. Die Stimmung unter den rund 570 Bauarbeitern im Landkreis Haßberge sei „denkbar mies“. „Vom Maurer bis zum Kranführer – alle sind stinksauer. Die Arbeitgeber haben die Tarifverhandlungen zum Scheitern geführt. Das bringt den Bau zum Brodeln“, berichtet IG-Bau-Bezirksvorsitzender Michael Groha.
Aus dem Kreis Haßberge werde sich deshalb an diesem Montag, 7. Mai, eine Bauarbeiter-Delegation auf den Weg nach Berlin machen, um beim zentralen Bau-Protest in der Hauptstadt „ordentlich Frust abzulassen“ – direkt dort, wo sich die Schlichtungsrunde trifft.
„Drinnen wird Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement als Schlichter versuchen, die Arbeitgeber zu einem fairen Angebot zu bewegen.
Draußen wird die Bau-Delegation aus dem Landkreis Haßberge laut und deutlich sagen, was sie will. Da ist mächtig Druck auf dem Kessel“, meint Groha. Für den Bezirksvorsitzenden ist es ein „starkes Stück“, dass es so weit gekommen ist: „In anderen Branchen drum herum gibt es Tarifabschlüsse. Nur im Baugewerbe blockieren die Arbeitgeber. Und das, obwohl der Bau boomt und die Auftragsbücher voll sind.“ Zudem sei die Lohnforderung der IG Bau vergleichbar mit der anderer Branchen: sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem: einen Monatslohn als Weihnachtsgeld für alle Bauarbeiter, volle Ersetzung der Ausbildungskosten für die Azubis (auch die Kosten für die Fahrt zur Berufsschule) und Übernahme der Fahrtkosten für Bauarbeiter zur Baustelle