Er möchte im zweiten Anlauf das Rathaus der Stadt Haßfurt erobern: Günther Werner aus Augsfeld, der für die Wählergemeinschaft Haßfurt als Bürgermeisterkandidat antritt. Bereits 1997 hatte er sich gegen Rudi Eck und Rainer Marquardt zur Wahl gestellt und immerhin 39,6 Prozent der Stimmen gewonnen.
„Ich bin mir sicher, als Sieger aus dieser Wahl hervorzugehen“, sagte Günther Werner, der für die Kandidatur extra seine SPD-Mitgliedschaft gekündigt hat. „Ich kandidiere, weil ich beruflich in den Landkreis zurückgekehrt bin und weil ich weiß, dass ich’s kann.“ Der Versicherungskaufmann hatte schon von Oktober 1996 bis Mai 1997 während der Krankheit von Bürgermeister Michael Siebenhaar zusammen mit Rudi Eck die Amtsgeschäfte geführt und war danach bis Mai 2002 als Stellvertreter von Eck „dicht am Geschehen dran“.
Sein großes Ziel ist es, Transparenz in die Politik zu bringen, offen mit den Bürgern zu kommunizieren und sie in die Projekte einzubeziehen. Dazu möchte er ein amtliches Mitteilungsblatt einführen und die Homepage der Stadt einsetzen, um wirklich alle Bürger zu erreichen und ihr Expertenwissen zu nutzen.
Wichtig ist ihm, dass die Jugend „ihren“ Platz findet. Die Güterhalle am Bahnhof könnte ein zentraler Ort werden, wo das Tourismusbüro und das Kulturamt mit einem zusätzlichen Kinder- und Jugendetat eine neue Heimat und einen festen Veranstaltungsort finden könnten. Gleichzeitig könnten dort Direktvermarkter ihre Produkte verkaufen und Ausstellungen sowie Kinder- und Jugendveranstaltungen stattfinden. Günther Werner möchte zudem neben der Halle ein Parkdeck für Pendler und Besucher der Veranstaltungen errichten. Auch auf die Senioren- und Behindertenpolitik und die Barrierefreiheit würde er sein Augenmerk lenken. So könnte er sich einen gläsernen Aufzug im Rathausinnenhof vorstellen.
Als Bürgermeister möchte er keinen autoritären Stil pflegen, sondern Ideen bündeln und gemeinsam Lösungen anstreben. Daher würde er keinen Citymanager einstellen, sondern sich selbst mit den Bürgern, Vereinen und Gewerbetreibenden um die Stadtentwicklung kümmern. „Zuhören, konsequent sein, in der Sache hart bleiben, mit den Leuten in Kontakt treten und alte Gräben zuschütten.“ Seine Vision von der Kreisstadt im Jahr 2020 lautet: „Alle Leerstände sind beseitigt, das Angebot in der Innenstadt ist qualitativ hochwertig und so vielseitig, dass die Bürger alles erhalten, und der Handel in der Innenstadt und im Gewerbegebiet ergänzen sich.“
Zur Person
Günther Werner wohnt in Augsfeld. Der 53-Jährige ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach dem Abitur und der Bundeswehr hat er eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann sowie verschiedene Weiterbildungen, darunter eine Vertriebstrainerausbildung an der Deutschen Trainer- und Führungskräfteakademie, absolviert. Derzeit arbeitet er bei der R+V Versicherung. Von 1976 bis zu seinem Austritt 2013 gehörte er der SPD an und war fast 25 Jahre Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Augsfeld. Heute ist er Mitglied der Wählergemeinschaft Haßfurt.
Im Stadtrat war er ab 1995 zunächst Ortssprecher, dann SPD-Stadtrat, ab 1996 Dritter Bürgermeister und von 1997 bis 2002 Zweiter Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl 2002 kandidierte er aus beruflichen Gründen nicht mehr.
Günther Werner ist Mitglied beim FC Augsfeld, beim TV Haßfurt, Vorsitzender des Fördervereins der Realschule und aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr Augsfeld. Zu den Hobbys des Kulturbeflissenen zählen Wandern, Fahrradfahren, Heimwerken und Skifahren.