Die „Touristinformation“ Haßfurt unternimmt viel und versucht mit Veranstaltungen und Stadtführungen alles, um den Aufenthalt in Haßfurt so angenehm wie möglich zu gestalten. In diesem Jahr sind die Schiffs-Rundfahrten auf dem Main unter dem Motto „Leinen los“ ein besonderes Event. Gäste suchen aber immer wieder nach speziellen Souvenirs und Mitbringseln aus der Stadt. Seit einigen Tagen gibt es auch hierzu kreative Angebote und Ideen, die sicherlich den Liebsten daheim oder auch jedem selbst lange Freude machen werden.
Geschenke aus dem Urlaub mitzubringen, ist seit jeher ein schwieriges Unterfangen, denn vieles landet vielleicht erst hinten im Schrank oder später auf dem Müll. 76 Prozent der Deutschen ist es aber wichtig, dass die Daheimgebliebenen zu Hause ein wenig vom Glück der freien Tage profitieren und erfahren. Nach einer Umfrage sind dabei Muscheln, Skulpturen oder Masken besonders beliebt. Aber auch kulinarische Spezialitäten, alkoholische Getränke oder Holzschnitte stehen in der Beliebtheitsskala weit oben.
Natürlich werden auch die Damen des freundlichen Teams in der „Touristinformation Haßfurt“ in der Bahnhofsstraße 2 immer wieder nach solchen Souvenirs aus der Stadt gefragt. In einer kleinen Auswahl findet man dort neben Büchern und Broschüren über die Stadt und den Landkreis ganz selbstverständlich auch den fränkischen Bocksbeutel mit einem Etikett der Stadt oder auch das berühmte Hiffenmark. Letztere sind selbstverständlich für den schnelleren Genuss gedacht, während eine Erinnerung ja auch nachhaltig sein soll.
Annette Schönherr, eine gebürtige Haßfurterin, hatte dazu eine Idee und wie fast selbstverständlich fiel ihr dabei der Hase als Wappentier aus dem Haßfurter Stadtwappen ein. Da ihr Mann dazu auch noch einer der bekanntesten Glasbläser in Deutschland ist, war es natürlich naheliegend, einen Hasen in Glas zu blasen, aber in einer ganz besonderen Technik und in einem speziellen weißen Glas.
Glasbläser Olaf Schönherr ist in Steinbach/Thüringen geboren und hat ganz selbstverständlich seine Ausbildung zum Kunstglasbläser in der Glasfachschule Lauscha erlernt, schon kurz danach eine eigene Werkstatt gegründet und auch seine Meisterprüfung absolviert. Seit einigen Jahren hat er nun seine Werkstatt in Untertheres und er ist auch tätig als Lehr- und Weiterbildungsbeauftragter für Glasgestalter und „Mentor für Meisterschüler“ mit einem Lehrauftrag. Seine Kunstausstellungen sind inzwischen sehr bekannt und waren auch schon im Bundeskanzleramt, in Ministerien, in Lauscha, aber auch im Gewölbekeller der Stadt Haßfurt zu sehen. Nun hat er genau für diese Stadt ein paar tolle Präsente gefertigt.
Dazu zählt der „mundgeblasene Hase“ aus einem speziellen Weißglas und vor allem in einer sehr komplizierten Technik. Während es den Werkstoff Glas bereits seit etwa 7000 Jahren gibt und der Mensch die Kunst des Glasblasens auch schon seit 2000 Jahren beherrscht, geht die Kunst von „hohlgeblasenen Glasfiguren“ auf Mitte des 19. Jahrhunderts im Raum Lauscha/Thüringen zurück. Im Laufe der Zeit der Weiterentwicklung der Technik sei aber diese alte Handwerkskunst nahezu in Vergessenheit geraten. „Mir ist es gelungen, diese alte Technik wiederzubeleben. Diese Figuren sind sehr aufwendig in reiner Handarbeit gefertigt, die Auflage ist deshalb limitiert und es ist nur eine geringe Stückzahl erhältlich“, betonte Olaf Schönherr.
Er gab aber auch einen kurzen Einblick in die Technik. „Hierbei werden aus Glasröhren Figuren geblasen, die zur Dekoration am Christbaum gedacht sind. Diese hohlgeblasenen Figuren sind sehr dünn und filigran, damit sie die Äste des Baumes nicht belasten. Sie können aber genauso gut zur Dekoration an einem schönen Zweig zu sonstigen Jahreszeiten aufgehängt werden.“
Eine solche Dekoration findet man derzeit in der Touristinformation Haßfurt und sie sieht ganz toll aus. Diese „weißen Hasen“ aus Haßfurt sind auf 250 Stück limitiert, drei Euro gehen davon jeweils an einen guten Zweck und sie sind außerdem nur in der „Touristinformation Haßfurt“ erhältlich.
Der Blick fällt aber noch auf ein ganz anderes Präsent, nämlich eine „Glasperle in einer Muschel“ als Anhänger oder Kette sowie auch in einer Tischdekoration. Und auch hierin kommt ganz deutlich die Verbindung zu der Stadt und zum Main zum Ausdruck, in dem auch die Muschel wieder Fuß gefasst hat. Die Glasperle und die Muschel haben damit also auch eine besondere Verbindung zu Haßfurt und wecken nach einem Besuch in Haßfurt, aber auch zum Wohnen in dieser Stadt eine besondere Assoziation. Dazu gibt es auch eine schöne Karte mit dem Spruch: „Die Mainperle: In den Auen am Main, liegt eine Stadt – klein, aber fein. Aus den Fluten geboren, zur Perle erkoren. Haßfurt die Perle am Main.“
Schließlich kann man als Besitzer solcher Präsente stolz darauf sein, dass sie von einem heimischen Glasbläser und Künstler geschaffen wurden, der sich inzwischen weit über Haßfurt und den Landkreis hinaus einen Namen gemacht hat. Erst am vergangenen Wochenende waren Stücke von Olaf Schönherr bei einer Präsentation in London zu sehen. Dabei ging es um eine Trinkgläser-Serie von Sekt- und Weingläsern, die mit Diamanten gefüllt sind und für das Königshaus in England oder das berühmte Kaufhaus „Harrods“ gestaltet wurden. Weitere ähnliche Präsentationen sind für November in Dubai und für Februar in Hongkong geplant. In Planung sei auch die Eröffnung eines Studios in London, in dem Olaf Schönherr viermal im Jahr neue Ideen und Designes präsentieren will.
Inge Appel von der „Touristinformation Haßfurt“ zeigte sich bei der Vorstellung dieser neuen Präsente von Haßfurt glücklich und meinte, dass so ein nicht alltägliches „Mitbringsel“ aus der Stadt schon lange gefehlt habe. Besucher der Touristinformation hätten immer wieder danach gefragt. Tatsächlich könnten nun der „mundgeblasene Hase“ oder die „handgefertigte Muschel mit Glasperle“ Urlauber, Besucher, ehemalige Haßfurter, aber auch Einheimische noch lange an die schöne Stadt Haßfurt erinnern.