
Jagdhornklänge durchzogen am Sonntag durch die Pfarrkirche St. Magdalena in Ebelsbach und die besondere Akustik der Kirche verband sie zu einem gelungenen Gesamtklang. Die Kirche war mit rund 300 Besuchern gut gefüllt und das lag sicherlich an der feierlichen Gestaltung der "Hubertusmesse" durch die Jagdhornbläsergruppen der Kreisgruppen Ebern und Haßfurt, die damit den Dienst der Jäger und Naturfreunde an Gottes Schöpfung und für die Natur in den Mittelpunkt rückten.
Schon der Altarraum war besonders geschmückt mit einem großen Hirschgeweih samt Schädel und dem Kreuz zwischen den Geweihstangen, umgeben von herbstlich gefärbtem Laub. Von drei Jagdhornbläsern der Kreisgruppe Haßfurt ertönte aus dem Altarraum das "Sammeln der Jäger" . Dazu zogen Pfarrer Dr. Matthias Rusin, Jägerinnen und Jäger mit ihren Hunden und auch ein Falkner mit seinem Greifvogel ein, gefolgt von den Jagdhornbläsergruppen der Kreisgruppe Ebern unter Reinhard Lösslein und der Kreisgruppe Haßfurt mit ihrem Leiter Wolfgang Stumpf, die auf ihren Jagdhörnern in B auch noch den "Introitus" der Hubertusmesse einstimmten.

Vorbild für alle naturverbundenen Menschen
Pfarrer Dr. Rusin war sichtlich erfreut, dass so viele Jäger und Naturfreunde zur Messfeier erschienen waren und nannte den heiligen Hubertus ein Vorbild für alle naturverbundenen Menschen. Der fränkische Edelmann aus den Ardennen anfangs nur Vergnügen und Zeitvertreib bei der Jagd gesucht. An einem Karfreitag habe er einen prächtigen Hirsch verfolgt. Als er ihn erlegen wollte, wäre der Hirsch stehengeblieben, er habe sich umgedreht und zwischen seinen Geweihstangen sei ein strahlendes Kreuz erschienen. Daraufhin sei Hubertus vom Pferd gestiegen und auch innerlich umgekehrt, sei zum Missionar geworden und der Papst habe ihn zum Bischof ernannt. Der Ruf Gottes habe ihn somit zur Besinnung und Umkehr gebracht.
"Jäger sind naturverbundene Menschen. Wenn die Natur leidet, leiden auch sie und sie sind dankbar für Gottes Schöpfung und lieben die Natur", meinte Pfarrer Dr. Rusin. "Dienst und Liebe zur Schöpfung dürfen aber keine leere Floskel sein. Es ist großartig, wenn sie in der Natur handeln und für die Natur sind."

Mit dem Klang der Hörner erweisen die Jäger auch dem erlegten Wild die letzte Ehre, indem sie am Ende "die Streck verblasen". Sie geben damit aber auch andern Signale und ritualisieren mit dem "Halali" das Ende der Jagd. Ihre "Hubertusmesse" in der Kirche ist eine Liturgie oder Dankesmesse mit ihren Jagdhörnern und dem Versprechen, der Schöpfung mit Sorgfalt zu begegnen, sie zu ehren und zu erhalten.
Akustik bot beste Voraussetzungen für den Klang
Die gute Akustik in der Magdalenenkirche in Ebelsbach bot die beste Voraussetzung für den vollendeten Klang der kleinen Jagdhörner in B bei der Kreisgruppe Haßfurt und einer noch größeren Intensität der Parforcehörner der Kreisgruppe Ebern, die einen größeren Tonumfang bereitstellen.

Schon beim "jubilierenden Gloria" kam es zu einem besonderen Hörgenuss und da sind die Bläser gefordert, weil alle Töne mit den Lippen und durch Stopftechnik gebildet werden. Zur Wandlung ertönte das Werk "Glocken" und da konnte man genau hören, wie nacheinander vier Glocken mit unterschiedlichen Tonlagen erklangen und die weiteren Instrumente in das Geläut einstimmten. Andächtig, gediegen und getragen das "Gebet des Jägers" zur Gabenbereitung.
Wie gut sich Jagdhornklänge mit einem Gottesdienst verbinden lassen, kam dann bei den Liedern "Sanctus", "Nun danket all" und "Großer Gott wir loben dich" zum Ausdruck, wo sich die Bläser mit der ganzen Gemeinde zu einem Klangbild vereinten. Organisator und Jäger Alfred Schöpplein erinnerte an die vier Hubertusmessen, die 1997, 2015, 2019 und jetzt in Ebelsbach stattfanden und bei denen die Kirche jedes Mal so voll war, wie es sich Priester wünschten.