
Auch in Burgpreppach ist die Errichtung eines klimafreundlichen Nahwärmenetzes geplant. Doch das Bürgerinteresse daran ist bislang überschaubar. Die Gemeinde startete eine Bürgerumfrage, deren Ergebnisse seit rund zwei Wochen vorliegen. Es habe nur eine "dünne Rückmeldung" gegeben, sagte Bürgermeister Hermann Niediek bei der Gemeinderatssitzung am Montag im Bürgerhaus.
Knapp 60 Interessentinnen und Interessenten hätten sich bisher gemeldet. Zum jetzigen Zeitpunkt sei ein Nahwärmenetz im Süden der Marktgemeinde machbar, im Norden mangels Teilnehmenden nicht. In einer Bürgerversammlung am 10. Oktober sollen die Bürgerinnen und Bürger erneut über das Thema aufgeklärt werden und weitere mögliche Teilnehmende am Nahwärmenetz gewonnen werden. Aus dem Gremium kam Kritik, dass der Prozess zu lange dauere und die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer Planungssicherheit bräuchten. VG-Leiter Andreas Dellert warf ein, dass die Errichtung eines Nahwärmenetzes erfahrungsgemäß Zeit brauche und nicht in einem halben Jahr erledigt sei.
Heiße Diskussion
Erst nach heißer Diskussion stimmte der Gemeinderat dem Beitritt zum Klimapakt des Landkreises mit zwei Gegenstimmen zu. Gegner bezeichneten das Konstrukt als "Bürokratiemonster", mit dem der Umwelt nicht geholfen sei, und bemängelten die hohen Kosten. Marco Siller, Geschäftsführer der GUT (Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge), erwiderte, dass zwar eine neue Stelle im Landratsamt für Controling und Monitoring geschaffen werde. Diese werde jedoch zu 90 Prozent gefördert. Zudem sehe er kein Problem darin, das anvisierte Ziel der Energieautarkie bis 2030 mit den vorhandenen und im Bau befindlichen PV-Anlagen zu erreichen.
Gute und weniger gute Nachrichten gab es zum Thema Trinkwasser. Die gute: es ist nach wie vor genügend Grundwasser vorhanden, sodass die Versorgung – auch für Hofheim, das einen Teil des Trinkwassers von Burgpreppach bezieht – gesichert ist. Die weniger gute: um die Qualität des Trinkwassers zu sichern, muss das Wasserschutzgebiet vergrößert werden, um weiterhin Grundwasser aus den beiden Brunnen entnehmen zu dürfen. Die Gesamtausgaben für die wasserrechtlichen Anträge inklusive Kanalbefahrungen belaufen sich auf rund 125.000 Euro netto. Das Gremium stimmte der Ausweisung des neuen, größeren Wasserschutzgebietes einstimmig zu.
Keine Kneippanlage
Einstimmig bewilligte das Gremium den Anbau eines überdachten Freisitzes auf dem Gelände des TSV Burgpreppach.
Vier Kleinhäuser zur touristischen Vermietung sollen in Hohnhausen entstehen. Außerdem will der Antragsteller oder die Antragstellerin eine Scheune zu Wohnraum verwandeln, zwei Mietwohnungen im Obergeschoss des Hauses einbauen und eine Orangerie errichten. Das Gremium stimmte dem Bauvorhaben zu. Da sich das Grundstück im Außenbereich im Landschaftsschutzgebiet des Naturparks Haßberge befindet, muss das Landratsamt noch grünes Licht geben.
Mit zwei Gegenstimmen bewilligte der Gemeinderat die Errichtung einer Grundwassermessstelle auf Flurnummer 196 in der Gemarkung Ibind.
Die Pläne zur Errichtung einer Kneippanlage in Gemeinfeld hat das Gremium einstimmig verworfen. Der erhaltene Zuschuss wird zurückgezahlt.
Der Bau des Museums liegt derzeit auf Eis, da noch auf die Zahlung von Fördermitteln gewartet wird, sagte Niediek.
Als neuer Feldgeschworener wurde der 25-jährige Oliver Lang vereidigt.