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Burgpreppach
Hofmusik im Schloss Burgpreppach: was Franken mit Wien verbindet
Harmoniemusik in Burgpreppach: ein Oktett der 'Fürstlich Löwensteinischen HofMusic' war im Rahmen der Konzertreihe 'Musik in fränkischen Schlössern' zu Gast.
Foto: Wolfgang Aull | Harmoniemusik in Burgpreppach: ein Oktett der "Fürstlich Löwensteinischen HofMusic" war im Rahmen der Konzertreihe "Musik in fränkischen Schlössern" zu Gast.
Wolfgang Aull
 |  aktualisiert: 22.09.2023 03:12 Uhr

Der "Freundeskreis festlicher Musik in Franken" steht seit über zwanzig Jahren für hochwertige Konzerte in der Tradition musikalisch-literarischer Salons des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Rahmen der Konzertreihe "Musik in fränkischen Schlössern" knüpfte Anne Meiners von der gleichnamigen Konzertagentur an diese Tradition an und lud zu einem Konzert in das Schloß Burgpreppach ein, das Harmoniemusik mit Werken von Johann N. Hummel, Joseph Haydn, Wilhelm Friedrich Ernst Bach sowie Wolfgang Amadeus Mozart zum Inhalt hatte. Ausführend war ein Oktett der sogenannten "Fürstlich Löwensteinischen HofMusic".

Dieses hat seinen Sitz in München und möchte "das musikalische Erbe Süddeutschlands lebendig halten". Ihre Mitglieder durchforsten in diesem Sinne Bibliotheken und Archive nach vergessenen Werken süddeutscher Komponisten. Angetreten war das Oktett mit je zwei Oboen, Klarinetten, Fagotte und Hörner. Für solche Ensembles entstanden ab circa 1770 Werke, die unter dem Begriff "Harmoniemusik" geführt werden. Und harmonisch ging es tatsächlich zu, mit einem Oktett von Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) und einem Divertimento von Josef Haydn (1732-1809), bei welchem die beiden Klarinettisten allerdings pausieren durften.

Erinnerung an vergangene Zeiten

Die Naturhörner brillierten, was so manchem in der Zuhörerschaft großen Respekt einflösste, da diese Instrumente nicht mit Ventilen ausgestattet sind und daher besonders schwer zu bespielen sind. Als danach eine Parthia von Wilhelm Friedrich Ernst Bach (1759-1845) erklang, schienen längst vergangene Zeiten, passend zu den Abbildungen auf dem Wandbehang im Hintergrund der Aufführenden, kontrastreich wiederbelebt zu werden: im Adiago getragener Klang von Naturhörnern, an sehnsuchtsvoll-romantische Waldszenen erinnernd. Und beim anschließenden Allegro ließen die Klarinetten muntere Töne tanzen, die gefühlt das bunte Treiben innerhalb von Schlossmauern und in den Dörfern widerspiegelten.

Aleksandar Cmojevic (rechts) und Simon Zehentbauer brillierten mit ihren Naturhörnern.
Foto: Wolfgang Aull | Aleksandar Cmojevic (rechts) und Simon Zehentbauer brillierten mit ihren Naturhörnern.

Den Bogen der Musik zu Franken hatte Hans-Peter Vogel, der das Geschehen moderierte, nicht ganz ohne Augenzwinkern erklärt: Haydn und Hummel stammten aus Wien, fränkische Adlige importierten deren Musik von dort in ihre Heimat. Und die weitverbreitete Familie Bach habe bekannterweise ohnehin eine "fränkische Linie" gehabt.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) war der zweite Teil des Konzerts gewidmet. Die Ouvertüren und Arien, welche sie aus Mozarts "Don Giovanni" zu Gehör brachten, waren eine Mischung aus musikalischer Höchstleistung und einem unterhaltsam beschriebenen Streifzug durch die Oper.

Hofmusik im Schloss Burgpreppach: Was Franken mit Wien verbindet.
Foto: Wolfgang Aull | Hofmusik im Schloss Burgpreppach: Was Franken mit Wien verbindet.
 
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