
Eines hatten sehr viele Autos gemeinsam, die am Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr in der Innenstadt geparkt waren: nämlich das „H“ im Nummernschild.
Zum siebten Mal luden die Veranstalter von HOH-Classic (Hofheimer Oldtimer Honoratioren) Oldtimer-Freunde ein, und sie kamen in Scharen. Schon um 11.30 Uhr war abzusehen, dass ein neuer Besucherrekord zu erwarten ist.
Nicht nur, wie in Anfangszeiten, auf dem Marktplatz reihten sich die Raritäten auf zwei und vier Rädern auf, sondern auch in der Landgerichtsstraße, der Grünen-Markt-Straße und in der Hauptstraße. Besonders in diesem Jahr war die hohe Anzahl amerikanischer Schmuckstücke, von Herstellern wie Buick, Lincoln oder Corvette.
Rundfahrten im Oldtimer-Bus
Heinz Will bot wieder Rundfahrten durch die Haßberge in seinem Oldtimerbus an. Ein besonderes Schmuckstück war ein Mercedes Adenauer, Baujahr 1956, in der Farbkombi Schwarz mit rotem Leder. Der Wagen ist in Besitz der Firma HOH-Garage. Laut dessen Mitinhaber Steffen Hesse fährt der Wagen „echt super“, ohne Lenkungsspiel.
Der Wagen wurde im Jahr 1993 aus New York importiert und bietet laut Hesse eine mögliche Wertsteigerung von 2500 Euro pro Jahr. Nur 3300 Fahrzeuge dieses Typs wurden laut Hesse gebaut. Er kaufte ihn aus einem Armeebunker in Marburg.
Auch eine Stretch-Limousine der Marke Lincoln, Baujahr 1982, ist im Besitz von HOH-Garage. Diesen Wagen kaufte Hesse per Internet von seinem Vorbesitzer in Mannheim „ungesehen“, das heißt, ohne ihn zuvor begutachten zu können. Das Auto musste nicht transportiert werden. Der Motor mit acht Zylindern und 5,8 Litern Hubraum sprang sofort an und hielt bis Hofheim durch. Der Innenraum ist edel ausgestattet, inklusive Fernseher und Autotelefon. Hesse bot Rundfahrten damit an. Der Erlös ist für den Kindergarten bestimmt.
Einen 30 Jahre alten Trabant 601 deluxe nennt Peter Neuner aus Schweinfurt sein Eigen. Der Wagen stand zehn Jahre lang auf einer Wiese und war verdreckt. Eineinhalb Jahre lang hat er ihn hergerichtet und poliert. Einzigartig ist die Ausführung mit sechs Original-Scheinwerfern und heizbarer Heckscheibe.
Glück hatten die Ausrichter um Martin Hofmann mit dem Wetter. Die Sonne schien auf die polierten Karossen. Ein heftiger Regenguss gegen 13.30 Uhr konnte die Besucher nicht vertreiben. Wie üblich wurden wieder die drei am weitesten angereisten Oldtimerfreunde mit Pokalen in Motorkolbenform gekürt. Den goldenen Kolben für die weiteste Anreise mit 407 Kilometern einfach erhielten Andreas Metterhausen und seine Gattin aus Wuppertal, die mit einem VW-Käfer, Baujahr 1961, inklusive Anhänger angereist waren. Den zweiten Preis, einen silbernen Kolben, bekam Boris Stieglitz aus Feuchtwangen. Er legte die Strecke von 156 Kilometern einfach mit seinem Ford Mustang zurück. Dritter wurden Florian und Kathrin Bauer, die 130 Kilometer aus Velburg angereist waren.
Als Sprecher fungierte wieder Manfred Hauck, stilecht im Uncle-Sam-Kostüm in den Farben der US-Flagge gekleidet. Für die Verpflegung sorgten der Hofheimer Kindergarten und die Feuerwehr. Die achten HOH-Classics finden am 6. Juni 2017 statt.