Ab Dienstag, 2. Juni, beginnen laut einer Pressemitteilung der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim in der Landgerichtsstraße ab der Kreuzung Hauptstraße bis nach dem Lendershäuser Tor (Lendershäuser Straße) die Straßenbauarbeiten zur Neugestaltung dieser Gemeindestraße.
Die Vollsperrung dauert wohl bis Ende des Jahres
Anschließend wird der restliche Teil der Landgerichtsstraße neu gestaltet. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass die Landgerichtsstraße und das Lendershäuser Tor für den Verkehr mit Fahrzeugen aller Art voll gesperrt werden. Die Vollsperrung der Landgerichtsstraße wird sich voraussichtlich bis 24. Dezember 2020 hinziehen. Der Verkehr kann über die Bahnhofsstraße ins Zentrum beziehungsweise in die Innenstadt umgeleitet werden.
Laut Bürgermeister Wolfgang Borst beginnen die Arbeiten am Lendershäuser Tor. Der Abschnitt bis zum Café Finger sollte bis Mitte August fertiggestellt sein, sodass dieser Bereich anschließend wieder freigegeben werden kann.
Der Bauabschnitt vom Café Finger bis zur Gaststätte "Zur Krone" (Landgerichtsstraße 8) soll bis spätestens Mitte Dezember fertig werden und wird als Einbahnstraße gebaut - mit Fahrtrichtung nach Süden in Richtung Sparkasse. Die Kanalsanierung im Inlinerverfahren (wie bereits in der Hauptstraße) sowie der Kanalanschluss der Häuser ist bereits erfolgt, ebenso die Erneuerung der Wasserleitung mit den Hausanschlüssen. Im Gehsteig wird noch Glasfaser für schnelles Internet für alle Häuser verlegt.
Barrierrefreier Ausbau war Bedingung
Die Landgerichtsstraße wird ebenso wie die Hauptstraße gestaltet, mit glatten Pflastersteinen, breiten Gehsteigen und Begrünung. Eine Förderzusage ist erfolgt, "die Finanzierung steht", sagt Wolfgang Borst.
Um in den Genuss der Zuschüsse zu kommen, muss der Umbau der Landgerichtsstraße barrierefrei erfolgen und die Gehwege damit eine Breite von 1,5 Metern haben. Da sich in der Straße mehrere Treppen befinden, ist daher nur der Bau einer Einbahnstraße sinnvoll - und zwar darf künftig nur noch vom Lendershäuser Tor in Richtung Marktplatz gefahren werden.
Die Landgerichtsstraße soll schöner werden
Der Vorteil einer Einbahnstraße liegt darin, dass 15 Parkplätze entstehen können und auch eine optische Gestaltung beispielsweise durch Bäume und Sitzgelegenheiten möglich ist, sagte Bürgermeister Wolfgang Borst während einer Stadtratssitzung im vergangenen Jahr. Auch Gastronomie im Freien wird dadurch in einem größeren Rahmen als bisher ermöglicht.
Der Ausbau mit einer geteerten Fahrbahn würde 825 000 Euro kosten. Ein Ausbau mit Pflastersteinen wie in der Hauptstraße würde 50 000 Euro mehr kosten. Der Vorteil des Pflasters liege darin, dass die Straße immer intakt ist, auch wenn sie einmal beispielsweise wegen eines Rohrbruchs aufgegraben werden müsste. Die Bauzeit verlängere sich nur um eine Woche, sagt Borst. Der Stadtrat entschied sich daher damals einstimmig für den Ausbau mit Pflastersteinen.
Die Geduld der Anwohner und der Geschäftsleute sowohl in der Landgerichtsstraße als auch in der im Umbau befindlichen Grünen Marktstraße wird durch die Arbeiten auf die Probe gestellt. Friseurin Beate Gräf ist dennoch zuversichtlich. Ihr Friseursalon in der Landgerichtsstraße ist - "dank" des Corona-Virus – bis weit in den Juni ausgebucht.
Wie wird es, wenn in der Grünen Marktstraße gepflastert wird?
Annette Rahm (Schuhtruhe und Bestellshop Rahm) hat ihre beiden Läden in der Grünen Marktstraße. Sie ist froh, dass die Baggerarbeiten dort beendet sind und die Kunden wieder vor ihrem Geschäft parken können. Sie befürchtet jedoch, dass ihr das Schlimmste noch bevorsteht, wenn die Oberfläche vor ihrer Haustür gepflastert und neu gestaltet wird. "Es ist möglich, dass die Kunden erst gar nicht nach Hofheim zum Einkaufen fahren", befürchtet sie und hofft, dass alles "bald wieder normaler" wird.