Mit einem weinenden und einem lachenden Auge hat der Stadtrat am Donnerstag den Haushaltsplan für das Jahr 2023 einstimmig verabschiedet. Das Positive: Der Haushalt kommt ohne Neuverschuldung aus. Weniger gut ist, dass aus dem Verwaltungshaushalt lediglich ein Überschuss in Höhe von 219.800 Euro erwirtschaftet wird, der dem Vermögenshaushalt zugeführt wird. Das sind 1.443.170 Euro weniger als im Vorjahr und die Summe reicht nicht aus für die ordentliche Schuldentilgung in Höhe von 484.700 Euro. Eine Rücklagenentnahme in Höhe von 914.900 Euro ist daher erforderlich. Die Rücklage vermindert sich daher zum Jahresende auf rund 2.289.701 Euro.
Als Gründe für den geringeren Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt nannte Bürgermeister Alexander Bergmann unter anderem die gestiegenen Heiz- und Stromkosten. Alleine die Kosten für die Straßenbeleuchtung stiegen von 67.500 auf 244.000 Euro. Für die Klärschlammentsorgung wurden 220.000 Euro fällig. Die Sanierung von Brunnen wurde 70.000 Euro teurer. Die Kreisumlage steigt um 80.000 Euro, die VG-Umlage um rund 100.000 Euro, unter anderem wegen Tariferhöhungen.
Alle Fraktionen stimmten dem Haushaltsplan zu
Alle Stadtratsfraktionen stimmten dem Haushaltsplan zu. Hubert Bergmann (SPD/Fortschrittliche Bürger) mahnte an, den Schuldenstand im Blick zu behalten und mehr Einnahmen im defizitären Freibad zu generieren. Hier standen laut Alexander Bergmann im Jahr 2022 Kosten von rund 151.000 Euro Einnahmen von 61.000 Euro gegenüber.
Heinrich Goschenhofer ist der neue Seniorenbeauftragte der Stadt Hofheim. Der 70-jährige Allgemeinarzt ist seit diesem Jahr im Ruhestand. Er löst Christel Teinzer ab, die das Ehrenamt seit 2011 innehatte. Sie organisierte Hilfsdienste, Fahrdienste oder Theaterfahrten und organisierte seit dem Jahr 2014 die Seniorennachmittage. Stellvertretender Seniorenbeauftragter ist Stadtrat Jürgen Sieber.
Den Bau gleich zweier Freiflächen-Photovoltaikanlagen lehnte der Stadtrat einstimmig ab. Zwischen Reckertshausen und Eichelsdorf sollte auf 23,5 Hektar Fläche eine 20-Megawatt-Anlage entstehen. Hier regte sich bereits Widerstand in der Bevölkerung, sagte Bergmann. Zudem verbaue sich die Stadt damit das ausgegebene Flächenziel. Stadtrat Armin Manietta monierte, die geplante Anlage würde die Sicht auf Eichelsdorf und die Haßberge "zupflastern". PV-Anlagen sollten lieber auf Dächern oder abgelegenen Flächen geplant werden. Die zweite geplante Anlage war bei Ostheim im Gips-Abbaugebiet geplant und wurde ebenfalls abgelehnt.
Volkshochschulgebäude wird doch nicht abgerissen
Das Volkshochschulgebäude gegenüber dem VG-Gebäude soll nun doch nicht – entgegen früherer Pläne - abgerissen werden. Laut einer Untersuchung ist eine Sanierung möglich und wirtschaftlich. Genutzt werden könnte das Gebäude künftig durch die Verwaltungsgemeinschaft. Für die Sanierungsmaßnahmen beschloss das Gremium, Mittel der Städtebauförderung zu beantragen, wie auch für die Sanierung der Bahnhofstraße in Hofheim.
Bergmann informierte, dass die Stadt Hofheim einen Krisenstab Katastrophenschutz eingerichtet hat.