Das Dach der Pfarrkirche St. Johannes in Hofheim ist wohl schon seit Generationen schwarz. Doch das könnte sich bald ändern. Denn das Dach ist stark renovierungsbedürftig. Bauhofmitarbeiter haben bereits einen Schutzzaun montiert, der Bürgerinnen und Bürger vor herabfallenden Schieferplatten schützen soll. Ein neues Dach aus schwarzem Schiefer würde rund 450.000 Euro brutto kosten, sagte stellvertretender Bürgermeister Reinhold Giebfried während der jüngsten Stadtratssitzung. Bezahlen muss es die Stadt Hofheim, die 100 Prozent der Baulast trägt.
Eine Alternative wäre eine Dachdeckung mit roten Biberschwanz-Ziegeln. Dies hätte gleich einen zweifachen Vorteil: zum einen würden sich die Kosten um 100.000 Euro verringern. Zum anderen sind Biberschwanz-Ziegel länger haltbar. Während ein Schieferdach rund 70 bis 80 Jahre hält, liegt die Lebensdauer bei Biberschwanz-Ziegeln bei rund 100 Jahren. Bereits seit dem Jahr 2015 hat die Stadt Hofheim jährlich 50.000 Euro in den Haushalt eingestellt, um das Dach zu finanzieren. Wie die Baukosten in den letzten beiden Jahren explodierten, zeigte die Tatsache, dass im Jahr 2020 noch ein Angebot für 270.000 Euro für die Dachsanierung vorlag. Bei der Entscheidung, ob das Dach nun schwarz oder rot wird, hat die Denkmalschutzbehörde noch ein Wörtchen mitzureden. Abwegig wäre ein rotes Dach nicht. Denn das Dach der nahegelegenen Bettenburg wurde bereits mit roten Biberschwänzen gedeckt. Der Stadtrat empfahl daher einstimmig der katholischen Kirche als Eigentümer, bei der Ausschreibung Biberschwanz-Ziegel zu bevorzugen.
Neues Fahrzeug für die Feuerwehr
Ebenfalls ohne Gegenstimme stimmte das Gremium für den Kauf eines neuen Löschgruppenfahrzeugs LF 10 für die Freiwillige Feuerwehr Hofheim. Das vorhandene Tanklöschfahrzeug TLF 1625 ist 28 Jahre alt und soll ersetzt werden. Der Preis liegt bei 450.000 Euro. Die Förderung beträgt 84.500 Euro. Es sei vorgeschrieben, dass eine Fachfirma die europaweite Ausschreibung vornimmt, sagte Giebfried. Dies koste 10.000 Euro zusätzlich. Planung und Ausschreibung würden rund ein Jahr dauern. Die Lieferzeit beträgt weitere zwei Jahre. Das neue Fahrzeug würde den gesamten Oberen Haßgau versorgen.
Der Klärschlamm aus der Hofheimer Kläranlage soll künftig in der Biogasanlage zwischen Hofheim und Ostheim getrocknet werden. Von den insgesamt acht Gigawatt Gesamtleistung sollen drei Gigawatt für die Trocknung aufgewendet werden. Fünf Gigawatt sollen in das geplante Nahwärmenetz fließen. Die Trocknung kostet 121 Euro brutto pro Tonne. Der getrocknete Klärschlamm wird anschließend in Schweinfurt verbrannt und zur Energieerzeugung genutzt. Das Gremium stimmte dem Beitritt in den Zweckverband Klärschlammtrocknung einstimmig zu.
Beschlüsse aus nicht öffentlicher Sitzung
Folgende nicht öffentliche Beschlüsse gab Giebfried bekannt: Die Erschließung des Baugebiets "Am Mechenrieder Weg" in Rügheim erfolgt durch eine Baufirma aus Hildburghausen. Die Auftragssumme beträgt 733.500 Euro. Für den vierten Bauabschnitt des Gewerbegebiets am Spielberg in Hofheim übernimmt das Planungsbüro Baur-Consult die Planung. Die Honorarkosten liegen bei rund 53.000 Euro.