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KREIS HASSBERGE
Hochwasser: Entspannung an den Bächen – vorerst
Braune Brühe: auch wenn vielerorts die Pegel gesunken sind, gibt es immer noch Stellen, wie hier bei Birkach, an denen die Bäche über die Ufer getreten sind.
Foto: Alois Wohlfahrt | Braune Brühe: auch wenn vielerorts die Pegel gesunken sind, gibt es immer noch Stellen, wie hier bei Birkach, an denen die Bäche über die Ufer getreten sind.
wos, dix
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:57 Uhr

Das Wetter hat – zumindest im Landkreis Haßberge – dem Hochwasser weitestgehend einen Strich durch die Rechnung gemacht. Abteilungsleiter Frank Pilhofer vom Wasserwirtschaftsamt (WWA), der am Mittwoch noch mit einem Hochwasser bis Meldestufe zwei rechnete, ruderte am Donnerstag auf Anfrage dieser Zeitung zurück. „Am Main wird's nichts mit dem Erreichen der Meldestufe“, so Pilhofer. Die Niederschlagsmenge sei deutlich niedriger ausgefallen als erwartet, „aber das Jahr ist ja noch jung“, weiß der WWA-Abteilungsleiter. Für die nächsten Tage zumindest gibt der Fachmann Entwarnung für die Mainanlieger.

Erleichterung im Sander Ortsteil Wörth

Während im Sander Ortsteil Wörth Erleichterung vorherrschen dürfte, denn Meldestufe zwei hätte bedeutet, dass der Wörth zur Insel geworden wäre, stand Augsfeld ohnehin nicht auf der aktuellen Agenda. Dennoch steht die neue Pontonbrücke Gewehr bei Fuß, mit der die Versorgung des Haßfurter Stadtteils sichergestellt sein soll, wenn der Haßfurter Stadtteil einmal abgeschnitten sein sollte.

Augsfelder Pontonbrücke

Allerdings hatte sich die Einsatzbereitschaft etwas verzögert, wie Bürgermeister Günther Werner im Gespräch mit dieser Zeitung erläuterte. Die Pontonbrücke mit einer Länge von rund 170 Metern bedarf einer Verankerung. Im Abstand von etwa 15 Metern sollen zehn Fundamente zwischen der Bahnlinie und Großaugsfeld im Boden versenkt werden. Jedes Beton-Fundament mit einer Größe von einem Kubikmeter wird eine bis eineinhalb Tonnen wiegen. Diese Befestigungen konnten bislang noch nicht erstellt werden, da der Gestattungsvertrag mit der Bahn zur Nutzung des Bahngrundstückes lange auf sich warten ließ und erst kürzlich unterzeichnet werden konnte. Der Bau wird im Frühjahr beginnen.

Wenn jedoch die Wetter- beziehungsweise Hochwasserlage ein schnelles Handeln erforderlich machen würde, wäre die Pontonbrücke dennoch einsatzbereit, versicherte Bürgermeister Werner. Die Herstellerfirma habe ihm auf Rückfrage versichert, kurzfristig sogenannte mobile Rettungsanker zur Verfügung zu stellen.

Seenlandschaft im Itzgrund

Als noch einfachere lokale Lösung für den Notfall habe Haßfurts Feuerwehrkommandant Martin Volpert ins Gespräch gebracht: Kanalschächte, die mit Sand gefüllt werden, würden ebenfalls auf die Schnelle die Voraussetzungen erfüllen, um die Pontonbrücke zu verankern. „Das Hochwasser kann also kommen“ so Bürgermeister Werner, „aber wir sind nicht böse, wenn es wie offensichtlich diesmal nicht eintritt.“

Ein wenig entspannt hat sich augenscheinlich die Situation an einigen Bächen im Landkreis. Wie etwa bei Bundorf, bei Römershofen, aber auch beim Hofheimer Stadtteil Sulzbach. Lediglich die überschwemmten Wiesen zeigen noch, dass die Wassermassen, die am Mittwoch in vom Himmel fielen, die Bäche überschwappen ließen.

Eine Seenlandschaft ist auch weiterhin der Itzgrund, dort sind unter anderem im Bereich Hemmendorf, Busendorf und auch Mürsbach Straßen gesperrt, berichtet auf Anfrage die Polizeiinspektion Ebern. Und von dort gibt es auch keine Entwarnung, „es wird eher mehr“, lautet die Einschätzung der Polizei in Ebern. Zumindest aber hat es keine durch das Hochwasser bedingten Unfälle gegeben, offenbar hatten sich die Verkehrsteilnehmer auf die widrigen Umstände eingestellt, so die Polizei.

Vermutlich wird Schifffahrt eingestellt

Entspannter schätzt die Polizeiinspektion Haßfurt die Hochwassersituation ein: akute Einschränkungen waren am Donnerstagnachmittag nicht zu verzeichnen – „noch nicht“, wie es von der Inspektion hieß.

Noch nicht ganz sicher, wie es mit der Schifffahrt auf dem Main weitergeht, war sich am Donnerstagnachmittag Günther Ruf vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Schweinfurt, aber: wahrscheinlich werde am Freitagmittag, oder -abend die Schaffahrt eingestellt, denn: seiner Einschätzung nach werde am Freitag die Marke des höchst schiffbaren Wasserstandes erreicht, das bedeute das Ende der Schifffahrt. Die endgültige Entscheidung allerdings fällt erst am Freitag.

 
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