
Drei historische Fahnen aus Pfarrweisach sind jetzt in einem Vitrinenschrank im ersten Stock des Rathauses von Pfarrweisach deponiert und haben somit eine dauerhafte Bleibe erhalten. Es handelt sich um eine Fahne des Krieger- und Veteranenvereins aus dem Jahr 1897, um die Burschenvereins-Fahne aus dem Jahr 1912 und die Fahne vom Imkerverein aus dem Jahr 1953. So wie die Fahnen haben auch die Vereine eine abwechslungsreiche Zeit vor allem in der Namensentwicklung hinter sich. So ist der Krieger- und Veteranenverein, der 1897 gegründet worden war, vor einigen Jahren wie viele andere Vereine gleichen Couleurs in Soldatenkameradschaft Pfarrweisach umbenannt worden; aus dem Burschenverein (gegründet 1910) ist die mittlerweile erloschene Kolpingfamilie Pfarrweisach aufgegangen. Einzig der Imkerverein, der 1881 gegründet worden war, hat seinen Namen behalten.
Die Fahne des Imkervereins hat in den vergangenen zwanzig Jahren die Familie des Vorsitzenden Dieter Müller aus Kraisdorf in ihrem Haus aufbewahrt; die Burschenvereins-Fahne fristete im Pfarrhaus-Archiv (im obersten Stock des Pfarrhauses) ihr Dasein und die Fahne des Krieger- und Veteranenvereins im Gasthaus Eisfelder in einem Schrank. Volker Kuhn aus Pfarrweisach, der sich in historischen Erkundungen schon einen Namen gemacht hat, hat sich der Geschichte der Fahnen angenommen und dabei für alle drei Vereine eine Chronik erstellt.
Vitrinenschrank war ein Schnäppchen
Wie kam es plötzlich zu dem Vitrinenschrank im Rathaus? Das war eine Idee, als beide – Müller und Kuhn – zusammensaßen und nach einer Lösung suchten, erklärten sie bei einem Pressetermin in dieser Woche. Dieter Müller stieß am selben Abend bei der Suche im Internet auf einen Vitrinenschrank aus Eichenholz mit großer Glasfront, den jemand aus Pocking an der deutsch-österreichischen Grenze nahe Passau angeboten hatte. Müller machte sich mit seiner Frau Marina und Sohn Dominik auf und holte den Schrank. Finanziell war es ein Schnäppchen: 250 Euro kostete der Schrank, der 3,40 Meter breit und 2,40 Meter hoch ist. Die Kosten einschließlich ein Benzin-Salär hat die Gemeinde übernommen.
Deren Bürgermeister Markus Oppelt (CSU) zeigte sich beim Pressetermin angetan über die Initiative von Müller und die gründliche Arbeit von Volker Kuhn. Der Platz des Vitrinenschrankes im Treppenhaus des Rathauses sei ideal, um die historischen Fahnen zu präsentieren, meinte er. Allerdings ist im Rathaus der Zugang vom Erdgeschoss her ins Obergeschoss schon immer zugesperrt – aus Sicherheitsgründen, wie der Bürgermeister feststellt.
Interessenten, die sich die Fahnen anschauen wollen, sollen sich bei Volker Kuhn melden (Tel.: (09535) 491), der "Schlüsselgewalt" hat und auch nähere Informationen zu den Fahnen geben kann.