Der für diesen Mittwoch, 14. Oktober, im kleinen Saal der Stadthalle angekündigte Vortrag „Fritz Sauckel – Hitlers Muster-Gauleiter und Sklavenhalter“ entfällt wegen Erkrankung des Referenten, Dr. Steffen Raßloff aus Erfurt.
Die Veranstaltung hätte mit einer kurze Ortseinsicht vor dem Geburtshaus von Sauckel (Brückenstraße 6) beginnen sollen.
Der 1894 in Haßfurt als Sohn eines Briefträgers geborene Sauckel verbrachte die ersten vier Jahre seines Lebens in Haßfurt, bevor die Familie wegen der Versetzung des Vaters im Jahr 1898 nach Schweinfurt umzog. Fritz Sauckel besuchte dort das Gymnasium, brach aber nach der mittleren Reife ab und versuchte sich ab 1909 als Matrose. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 befand er sich gerade auf Australienfahrt und geriet bis 1919 in Kriegsgefangenschaft.
Nach seiner Heimkehr war er als Fabrikarbeiter in Schweinfurt tätig und wohnte in Oberndorf. Danach studierte er einige Semester an der Technikerschule in Ilmenau. Ende 1919 trat er dem Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund (DVSTB) bei.
Politische Karriere
Er machte politische Karriere. Er arbeitete sich 1927 zum NSDAP-Gauleiter von Thüringen empor und führte die Partei 1930 zur ersten Regierungsbeteiligung in einem deutschen Land. Schließlich wurde er 1932 Regierungschef. Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 machte er Thüringen zum „Mustergau“ im Dritten Reich. Als „Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz“ sollte Sauckel im Zweiten Weltkrieg durch die Rekrutierung von Millionen ausländischer Zwangsarbeiter den „Endsieg“ ermöglichen. Hierfür wurde er im Nürnberger Prozess 1946 zum Tode verurteilt.